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Scaling Bitcoin in Mailand

"Milano h11:40" von Francesco Cioce via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Am Wochenende findet der dritte ScalingBitcoin-Workshop statt. Nach Montreal und Hongkong ist nun das italienische Mailand der Austragungsort. Auf dem Programm stehen zahlreiche spannende Vorträge und Workshops zu Themen rund um die Skalierbarkeit und Fungibilität des Bitcoins. Dank eines engagierten Entwicklerteams habe ich auch eine Karte bekommen und kann von Mailand berichten.

Vermutlich dürfte die Spannung bei den ersten beiden Scaling-Bitcoin-Workshops größer gewesen sein. Diese fanden noch im Jahr 2015 in Montreal und Hongkong statt und es wurde erwartet, dass die Bitcoin-Entwickler auf ihnen eine Entscheidung finden würden, wie sie mit dem Scalability-Problem umgehen.

Haben sie auch: Das Programm ist, dass die Blocksize mit SegWit ein wenig erhöht – auf 1,7 bis 2,0 Megabyte – und mit Hochdruck an offchain-Lösungen wie dem Lightning-Netzwerk gearbeitet wird. Auch wenn dieser Plan nicht gänzlich unumstritten ist, scheint doch ein ausreichender Konsens zwischen Entwicklern und Unternehmen zu bestehen, um ihn umzusetzen.

Wozu dann also ein dritter Workshop? Vielleicht, weil nach Nordamerika und Asien auch mal Europa als Gastgeber an der Reihe sein muss. Vielleicht aber auch, weil die quälend lange Debatte um die Blocksize gezeigt hat, dass zum wichtigen Thema “Skalierbarkeit” noch vieles zu erforschen, zu diskutieren und zu entwickeln ist – und dass es hilfreich, vielleicht sogar heilsam ist, wenn sich die weltweit verstreute Community zumindest gelegentlich trifft, um abseits der sozialen Medien und unter dem zivilisatorischen Druck der gemeinsamen Präsenz Meinungen auszutauschen.

Der dritte ScalingBitcoin-Workshop widmet sich inhaltlich vor allem den sogenannten “Second-Layer” oder Offchain Lösungen wie Lightning oder Sidechains. Diese beiden Themen nehmen rund ein Drittel der Präsentationen ein. Weiter werden Erfahrungen mit SegWit, Pläne für Schnorr-Signaturen, bessere Coin Selection Instrumente oder die P2P-Verschlüsselung von Transaktionen vorgestellt.

Zum ersten Mal im Rahmen dieser Veranstaltungsreihe steht auch das Thema Fungibility auf der Tagesordnung. Fungibilität meint, dass sich die Coins gleichen wie eine Pilzspore der anderen und dementsprechend beliebig miteinander austauschbar sind. So wie Geldmünzen und -scheine. Da befürchtet wird, dass die Markierung bestimmter, in kriminellen Zusammenhängen verwendeter Coins die Fungibilität einschränkt, könnte man Fungibilität auch als Anonymität übersetzen. Ebenfalls zum ersten Mal wird, zumindest andeutungsweise, diskutiert werden, was man alles in eine Hardfork hineinpacken kann.

Dank eines glücklichen Zufalls habe ich eine Freikarte für den Workshop erhalten. Das BitcoinUnlimited-Team hatte als Bronze-Sponsor einige Freikarten zu verschenken, und da die meisten Leute dieser Mannschaft in den Staaten leben und den Flug nach Europa scheuen, blieb eine Karte für einen Journalisten übrig, der bereits mehrfach in Kontakt mit der netten Gruppe stand. Danke dafür.

Natürlich werde ich so oft es geht vom Workshop berichten. Per twitter findet ihr meine Kommentare mit den Hashtags #ScalingBitcoin und #cbergm – wie in dem Tweet oben vorgeturnt. Zudem werde ich versuchen, einige spannende Interviews in mein Aufnahmegerät zu bringen, einige Themen und Workshops zusammenzufassen, Fotos zu schießen und neben all dem auch Mailand zu besichtigen und mindestens eine Pizza zu essen.

Falls jemand von euch auch nach Mailand geht – oder schon in Mailand ist – freue ich mich darauf, ihn kennenzulernen.

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2 Kommentare zu Scaling Bitcoin in Mailand

  1. lolzentraldummlol // 7. Oktober 2016 um 15:23 // Antworten

    Glückwunsch, freut mich sehr, sicher ein aufregendes Erlebnis & tolle Menschen.

  2. Das BitcoinUnlimited-Team hätte den Flug nach Europa nicht gescheut, wenn sie auch einen Vorträg hätten halten können!

    Zumindestens gibt es noch eine ‘Free Speech Party’, von der du berichten kannst:
    https://news.bitcoin.com/roger-ver-free-speech-scaling-bitcoin/

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