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Der Bitcoin-Michel

In unserer Umfrage haben wir nach den demographischen Merkmalen der deutschen Bitcoin-Szene gefragt: Alter, Beziehungsstatus, Bildung, Beruf, Einkommen, Religiösität und politische Präferenz. Die Ergebnisse sind durchweg interessant – aber eure Antworten auf die Frage, welche Partei ihr wählen würdet, wenn am Sonntag Bundestagswahl wäre, sind geradezu skandalös.

In unserer letzten Umfrage habe ich versucht, die Thematiken, was euch an Bitcoin gefällt – und was euch nicht gefällt – etwas sozialwissenschaftlicher anzugehen. Methodisch erlaubt das eine aufschlussreiche, detaillierte Auswertung. Zunächst aber stelle ich die Ergebnisse des zweiten Teils der Umfrage vor. Bei dieser ging es vor allem darum, wer ihr seid. Gefragt wurden demographische Merkmale wie Alter, Beziehungsstatus, Bildung, Beruf, Einkommen, Religiösität und politische Präferenz.

Insgesamt haben gut 300 Personen an der Umfrage teilgenommen. Bei manchen der Fragen, etwa der nach dem Gehalt oder dem Beziehungsstatus, habt ihr eine Antwort verweigert, so dass es dort nur 268 bzw. 269 Antworten gab. Bei den Fragen nach Geschlecht, Alter und politischer Präferenz haben dagegen 299 bzw. 301 von euch eine Antwort gegeben.

Aufgrund der genauen Fragen und der hohen Beteiligung würde ich sagen, dass diese Umfrage recht genau zeigt, wer der typische deutsche Bitcoiner ist. Sozusagen der Bitcoin-Michel.

Beginnen wir mit dem Alter. Der typische deutsche Bitcoiner ist „im besten Alter“:

Der Großteil von euch ist in seinen 30ern, auch wenn es noch relativ große Anteile in den 40ern, 50ern und 20ern gibt. Wenn wir die beiden am stärksten vertretenen Altersgruppen zusammenzählen, erkennen wir, dass die Mehrheit der Bitcoiner zwischen 30 und 50 Jahre alt ist.

Man wird also auf Bitcoin-Meetups überwiegend Personen in dieser Altersgruppe antreffen. Wer sie in der Hoffnung aufsucht, eine Freundin kennenzulernen, wird vermutlich enttäuscht sein. Die Bitcoin-Szene ist kein besonders gutes Umfeld für männliche Singles auf Partnersuche.

Geschlagene 95 Prozent von euch sind Männer. 3 Prozent haben die Option „Sonstiges“ angewählt, nur 1 Prozent „weiblich“. Damit besteht dieses schon lange wahrgenommene unausgewogene Verhältnis weiter, entgegen einer Beobachtung auf der UNCHAIN-Convention. Die Chance für den typischen Bitcoiner, auf einem Bitcoin-Meetup seine große Liebe kennenzulernen, sind also ziemlich gering. Glücklicherweise dürfte das für die wenigsten unter euch eine Rolle spielen.

Der Großteil der typischen deutschen Bitcoiner ist entweder verheiratet (41 Prozent) oder lebt in einer Partnerschaft (33 Prozent). Mit 15 Prozent ist der Großteil der Singles unter den Bitcoinern zufrieden mit seiner Situation, während nur 9 Prozent unter diesem Status leiden.

Es ist schwierig, dies statistisch einzuordnen bzw. zu vergleichen. Laut dem Stern leben 41 Prozent der Deutschen in einem Singlehaushalt. Da wir aber nicht wissen, wie viele unter euch mit der Partnerin zusammenleben und wie viele der in Single-Haushalten Lebenden in einer Partnerschaft stehen, ist der Aussagewert dieses Vergleiches gering. Dennoch würde ich sagen, dass Bitcoiner überdurchschnittlich oft bereits vergeben sind.

Sofern Bildung und Einkommen ein Faktor bei der Partnerwahl sind, ist das nicht überraschend.

Der typische deutsche Bitcoiner ist äußerst gut gebildet. 61 Prozent von euch haben einen akademischen Abschluss: 14 Prozent einen Bachelor, 39 Prozent einen Magister, einen Master oder ein Diplom, und 8 Prozent sogar eine Promotion. Im Vergleich zu den 17 Prozent der Deutschen, die im Durchschnitt einen akademischen Abschluss haben, ist das enorm viel. Insbesonders bei der Promotion fällt auf, dass Bitcoiner 8mal häufiger als der Rest der Bevölkerung einen Doktortitel tragen.

Das macht sich auch im Einkommen bemerkbar:

Der Großteil von euch verdient gut, aber nicht exzessiv: Zwischen 2000 und 8000 Euro, mit einer Spitze zwischen 4000 und 5000 Euro. Das erscheint mir überdurchschnittlich, aber das hängt davon ab, wie man das durchschnittliche Einkommen interpretiert. Wenn man vom Durchschnittseinkommen eines Mannes ausgeht – das in Deutschland angeblich bei satten 3.960 Euro liegt -, liegen Bitcoiner nur knapp darüber.

Anders sieht die Lage dagegen aus, wenn man nach dem Median-Einkommen in Deutschland fragt, das lediglich bei etwa 2.500 Euro liegt: Hier zeigt sich, dass rund 80 Prozent der Bitcoiner mehr verdienen. Je nachdem, ob ihr euch arm oder reich rechnen wollt, könnt ihr den einen oder anderen Wert nehmen.

Das überdurchschnittlich hohe Einkommen des typischen deutschen Bitcoiners dürfte er seiner guten beruflichen Position verdanken.

Wie zu sehen ist, sind drei Berufsgruppen unter euch besonders vertreten: Informatiker, Selbständige und Ingenieure. Angestellte im öffentlichen Dienst sowie im Finanz- oder Bankwesen sind leicht überdurchschnittlich vertreten, gefolgt von relativ ausgeglichenen Anteilen an Studierenden, Betriebswirtschaftlern / Buchhaltern, Forschern, Marketing- und Medienleuten, Handwerkern, Industrie-Arbeitern und Angestellten in sozialen Berufen. Vier von euch haben als „sonstige Antwort“ angegeben, Privatier zu sein, was ich mal darauf zurückführe, dass sich euer Bitcoin-Investment gelohnt hat.

In einem Tortendiagramm versuchen wir, die Berufe in breitere Gruppen zu gliedern:

Beinah 40 Prozent von euch arbeiten entweder als Informatiker oder Ingenieur. Der hohe Anteil der Selbständigen wurde bereits thematisiert, unter die staatlich Angestellten zähle ich hier auch Forschung und Soziales. Zusammen mit dem Bereich Wirtschaft / Finanzen sowie Schule oder Studium decken diese fünf Gruppen den absoluten Großteil unter euch ab.

Eher aus Spaß habe ich noch nach eurer religiösen Haltung gefragt.

Die größte Gruppe unter den Bitcoinern sind die Atheisten (34 Prozent), wozu noch 15 Prozent Agnostiker kommen, was Leute meint, die zwar theoretisch an Gott glauben (wollen), aber ihn praktisch noch nicht gefunden haben. Immerhin 23 Prozent bekennen sich zum christlichen Glauben, gefolgt von 17 Prozent, die die Antwort „Bitcoin“ angekreut haben – wie auch immer man das verstehen mag. Es dürfte zeigen, dass Bitcoin bei vielen von euch eine quasi-religiöse, zumindest aber sehr bedeutende, Rolle einnimmt.

Lasst uns also zusammenfassen: Der typische deutsche Bitcoiner ist zwischen 30 und 50 Jahre alt und bestens gebildet, lebt in einer Partnerschaft und verdient überdurchschnittlich viel als angestellter Informatiker oder Ingenieur oder führt sein eigenes Unternehmen. Man könnte sagen, er ist eine Stütze der deutschen Gesellschaft im 21. Jahrhundert. Dementsprechend sollten eure Antworten auf die Sonntagsfrage nachdenklich machen.

Wenn am kommenden Sonntag Bundestagswahl wäre, würden Grüne (30 Prozent) und AfD (24 Prozent) die meisten Stimmen bekommen. Beinah gleichauf liegen FDP (12 Prozent) und Piraten (11 Prozent), während es die Linkspartei und die Satirepartei DIE Partei mit je 5 Prozent gerade so in den Bundestag schaffen würden. Die beiden „Volksparteien“ CDU / CSU und SPD dagegen scheitern an der 5-Prozent-Hürde. Während es bei der CDU / CSU mit etwas mehr als 4 Prozent knapp wurde, ist die SPD mit einem Prozent auf weitab verlorenem Posten.

Wenn ich die Bundesregierung wäre, würde ich mir jetzt Sorgen machen. Die deutschen Bitcoiner sind keine Radikalen oder Frustwähler, sondern ehrliche, gut ausgebildete und gut verdienende Männer, die mitten im Leben stehen. Dass die Parteien unserer Regierungskoalition hier nicht nur schlecht abschneiden, sondern jeglichen Rückhalt soweit verloren haben, dass sie es nicht einmal mehr in den Bundestag schaffen würden, ist ein extremes Ergebnis, mit dem ich nicht gerechnet hätte, und über die die Referenten der „Volksparteien“ vielleicht mal nachdenken sollten.

Ginge es nach euch, würde der nächste Bundestag so aussehen:

Vermutlich würden wir eine Regierung unter Führung der Grünen bekommen. Wenn man die Stimmen der Parteien, die es nicht geschafft haben, auf die Parteien verteilt, die es geschafft haben, dürften sich die Grünen aussuchen können, mit wem sie koalieren: Sie müssten entweder mit der FDP oder den Piraten zusammenarbeiten und dazu noch die Unterstützung von Linkspartei oder Die Partei gewinnen. Weil FDP und Linkspartei nicht miteinander können, blieben wohl vor allem zwei Möglichkeiten: Eine Koalition mit FDP und Piraten – was wohl ein eher liberaleres Regierungsprogramm abgeben würde – oder eine Koalition mit Piraten und Linkspartei, eventuell noch DIE Partei. Dies könnte einen recht deutlichen Linksruck nach sich ziehen.

Schwieriger wäre es für die AfD, eine Regierung zusammenzustellen. Sie könnte mit der FDP koalieren, käme aber auch dann auf lediglich 36 bis 40 Prozent. Um zu regieren, bräuchte sie noch die Unterstützung von Piraten, Linkspartei oder DIE Partei, was vermutlich alles recht unwahrscheinlich ist.

Mit der Sonntagsfrage endet der erste Teil unserer Umfrage-Auswertung. Im nächsten kommen wir dann zu dem Thema, um das es eigentlich ging: Was euch an Bitcoin gefällt – und was euch nicht gefällt.

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47 Kommentare zu Der Bitcoin-Michel

  1. 24% AFD ?
    Asozial, rassistisch, würdelos, geschmacklos, widerlich, dumm.

  2. Nur 300 Personen? Da sieht man mal, wie weit wir noch von Massenadaption entfernt sind.

  3. Versuchen sie mal, 300 Leute zu einer Teilnahme an einer Umfrage mit zweistelliger Fragenzahl zu bewegen, ohne Aussicht auf den Gewinn einer Verlosung oder ähnliches. 300 Teilnehmer sind großartig.

    Aber ich bin traurig, dass die Partei, welche ich gewählt hätte und als Freitext angab, unter „ungültig/keine“ verbucht wurde. Man hätte ja „sonstige“ zur Auswertung zufügen können.

  4. 24% AFD? Man darf ja gerne konservativ eingestellt sein, aber konservativ sein und Nazis als Steigbügelhalter dienen sind doch zwei verschiedene Paar Schuhe. Wie das mit „gebildet“ zusammenpasst, ist mir unerklärlich.

  5. Die PARTEI ist drin, obwohl sie nicht explizit zur Wahl stand. Chapeau!
    Dass unter den Maximalisten überdurchschnittlich viele AfD-Wähler sind, verwundert mich auch nicht. Verschwörungstheoretische Ansätze vernimmt man hier ja auch immer wieder mal.

    • Wie du die AfD-Wähler unter den Maximalisten anhand der Umfrage ausmachen möchtest, musst du erstmal darlegen. Und „Verschwörungstheoretische Ansätze“ ist doch wohl auch eine Unterstellung.

  6. Die Angabe, dass 41 % der Deutschen in Singlehaushalten wohnen ist falsch. Richtig ist, dass 42 % der Haushalte in Deutschland Singlewohnungen sind. Daraus folgt, dass ca. jeder 5. Deutsche in einer Singlewohnung lebt.
    Ansonsten eine sehr interessante Umfrage. Vielen Dank für die detaillierte Aufschlüsselung!

    Quelle: https://www.destatis.de/DE/Themen/Gesellschaft-Umwelt/Bevoelkerung/Haushalte-Familien/_inhalt.html

  7. Die grünen und die AFD, das spiegelt sich auch oftmals hier in den Diskussionen. Es sind einfach 2 komplett andere Herangehensweisen/Philosophien. Einerseits Fokus auf den eigenen Werterhalt/Wohlstand, andererseits Fokus auf das grosse Ganze.

    • Es gibt kein abgegrentes „großes Ganzes“ vom Individuum. Das „große Ganze“ ist nur die Manifestierung aller betrachteten individuellen Situationen.

  8. Im Einkommensdiagramm ist eine Lücke zwischen 5000 und 6000.

  9. Ich würde mich selbst als Agnostiker bezeichnen, würde aber komplett anders erklären was das bedeutet.

    Ich glaube selbst nicht an Gott, würde aber auch nie sagen, dass es Gott nicht gibt. Ich sehe mich eher als unwissend und möchte weder das eine noch das andere glauben.

    Habe übrigens in der Umfrage auch genau das angegeben und war positiv überrascht, dass so viele andere hier genau so denken.

    • Exakt! Die Definition von Agnostiker ist vollkommen falsch im Text wiedergegeben.

      Kurz zusammengefasst sind Agnostiker (fast) sowas wie Atheisten. Atheisten glauben (!), dass es keinen Gott gibt. Wissen können sie es nicht. Woher auch? Agnostiker hingegen geben zu, dass sie nicht wissen, ob es einen Gott gibt. Was Agnostiker hingegen wissen ist, dass, falls ein Gott exisiteren sollte (was ihrer Ansicht nach unwahrscheinlich aber nicht ausgeschlossen ist), dieser nicht in der Form daherkommt wie es in der einschlägigen Literatur beschrieben ist.

      Die Wikipedia hilft da wie gewöhnlich weiter: https://de.wikipedia.org/wiki/Agnostizismus

    • „Die Bitcoin-Szene ist kein besonders gutes Umfeld für männliche Singles auf Partnersuche.“
      Das ist in dem Kontext ein etwas merkwürdiger Satz.
      Dir ist schon klar, dass es Männer gibt, die auf Männer stehen, oder?

      • Ja, habe beim Schreiben auch darüber nachgedacht, aber hatte dann keine Lust, noch ein „heterosexuelle Männer“ einzufügen. Sorry, sollte nicht diskriminierend gemeint sein, eher Faulheit beim Schreiben.

      • Finde es für mich persönlich immer ganz nett, mich dran zu erinnern, dass die Klischees, die in meinem Kopf existieren, nicht unbedingt die Realität abbilden, und schon gar nicht vollständig.
        Aber ganz vermeiden ist natürlich auch schwer, schon klar.

      • @Christoph Bergmann:
        Sie können ja „Partnersuche“ durch Brautschau ersetzen.. Damit empören sich dann vermutlich nurnoch die transsexuellen..

      • Erstens haben Transgender-Personen es auch so schon schwer genug, wir müssen sie nicht auch noch als unbeachtliche Gruppe abtun, und zweitens ist „Empörung“ in diesem Kontext ein ziemlich unanständiger Versuch der Immunisierung gegen berechtigte Kritik, der meines Erachtens in einer vernünftigen Diskussion nichts zu suchen hat.
        Niemand hier hat sich bisher über irgendwas empört.

      • Nö. „Empörung“ in diesem Kontext ist Satire, die darauf abzielt, die absolut übertriebene Empfindlichkeit und das Geltungsbedürfnis minimaler Splittergruppen darzustellen. Und es hat ja scheinbar gut funktioniert. Empören Sie sich bitte woanders weiter. Die Transsexuellen werden sicherlich weiterleben können, auch wenn sie nicht in jedem Satz seperat erwähnt werden und ein logisch denkender Mensch wird sich selbst dazu denken können, wenn das generische Maskulinum verwendet wird.

      • Ja, die absolut übertriebene Empfindlichkeit und das Geltungsbedürfnis gewisser Gruppen finde ich auch problematisch.
        Ich wünsch dir, dass du dich bald wieder beruhigst, und dich dann sachlich mit dem Thema auseinandersetzen kannst. Vielleicht lernst du ja was. Mir hat’s viel gebracht.

  10. Was die Grünen-Wähler unter den Abstimmenden angeht: Erinnert euch bitte, was schon die LINKE in ihrem Wahlprogramm zur EU-Wahl hatte:

    https://bitcoinblog.de/2019/05/20/die-linke-will-vollverbot-von-bitcoin/

    Wer glaubt, dass die Grünen sich das nicht auch zu eigen machen werden, der muss schon sehr naiv sein. Als Alternative ist die AfD ist sicherlich nicht alternativlos.

  11. Interessant ist in der Tat vor allem das Parteienbild, auch wenn sich keine der allgemein bekannten Parteien für Bitcoin ausgesprochen hat. Die Verdrängung der CDU/CSU/SPD zeigt wahrscheinlich, dass sehr meinungsstarke oder sich auch informierende Männer Bitcoiner sind. Wie man dann allerdings bei der AFD landen kann, bleibt mir schleierhaft (okay, da sind ja auch nur Männer) und immerhin läuft jeder vierte hier bei denen mit. Eigentlich erschreckend.

    • Es gibt keine (ernstzunehmende) Partei, die Sozialleistungen begrenzen will (nichtmal die AfD).

      Unqualifiziertes Bevölkerungswachstum in einer hochautomatisierten Industrienation gekoppelt mit einem umfangreichen Sozialstaat ist langfristig nicht tragbar. Eine Rückentwicklung auf Agrarnation ist – aus meiner Sicht – nicht wünschenswert.

      Die AfD ist die einzige ernstzunehmende Partei, der man unterstellen kann, die Absicht zu haben, unqualifiziertes Bevölkerungswachstum einzudämmen und die sich noch im Rahmen des Grundgesetzes bewegt und parallel dazu zumindest das Wachstum des Sozialstaates begrenzen will und sich dabei an geltendes nationales, als auch internationales Recht hält. (Im Gegensatz zu bspw. Angela Merkel und allen Politikern, die ihr nach dem Munde reden [1],[2],[3])

      [1], Seite 11: https://www.bamf.de/SharedDocs/Anlagen/DE/Downloads/Infothek/Statistik/Asyl/aktuelle-zahlen-zu-asyl-dezember-2016.pdf?__blob=publicationFile
      2016: Rechtsstellung als Flüchtling: 36,8%; Berechtigt nach Art. 16a GG: 0,7%

      [2] Art. 16a GG
      „(2) Auf Absatz 1 kann sich nicht berufen, wer aus einem Mitgliedstaat der Europäischen Gemeinschaften oder aus einem anderen Drittstaat einreist […]“

      Demzufolge müssten wir siebenstellige Abschiebungen zu verzeichnen haben – davon kann aber wirklich nicht die Rede sein.

      [3] https://www.welt.de/politik/ausland/article167048179/Europaeischer-Gerichtshof-verlangt-Einhaltung-der-Asylregeln.html

      „Die Dublin-Regeln gelten auch für die Flüchtlingskrise 2015. Das gab der Europäische Gerichtshof bekannt.“

      Dazu kommt die eigenmächtige Entscheidung über den Willen oder zumindestens die Willensbekundung des Souveräns (das deutsche Volk) hinweg in den Rechtsbereich des Souveräns (deutsches Staatsgebiet) in Rahmen einer akuten Notlage entgegen vorhandener Anzeichen, dass hier ein entgegensätzlicher Willen vorliegt – sogar ohne parlamentarische Bestätigung (ganz zu schweigen von einer Wahl).

      • Das erste „begrenzen“ sollte „verringern“ sein..

      • unqualifiziertes Bevölkerungswachstum

        Ist das dein Ernst? Die Antwort darauf etwa Höckes Hasstriaden gegen „Andere“? Wer gilt als „unqualifiziert“ / „qualifiziert“? Eigentlich vermeide ich politische Diskussionen in anonymen Foren / Blogs, denn sie führen sehr selten zu einem sinnvollen Ergebnis, insbesondere wenn es um Parteien geht. Aber ich kann Dir getrost sagen, dass die AfD genau für nichts eine Lösung parat hat. Wenn es Dir um Migration geht, dann wäre die einzige Lösung, den Menschen vor Ort zu helfen, damit sie nicht mehr migrieren wollen (und das wollen die wenigsten Menschen, wenn sie „normal“ leben können). Unsere Abschottungspolitik der letzten Jahrzehnte, die Agrargüter derart subventioniert, dass eine Holländische Zwiebel in Kenia trotz tausender Kilometer billiger ist als eine einheimische fördern geradezu Migration. Grenzen, Zäune, Mauern und Gewalt werden jedenfalls weder uns noch „ihnen“ helfen und die AfD bietet eben keine „Alternative“, sondern mittlerweile nur noch Hetze und mit Höcke und Anhang driftet sie leider eher in Richtung NPD oder Rep.

        Bitcoin per se ist bereits politisch genug, wenn dann aber noch Parteipolitik dazukommt, dann driftet die Diskussion schnell ab.

        Disclaimer: Ich habe selbst einen Migrationshintergrund, bin 1990 als „Spätaussiedler“ nach Deutschland gekommen und habe seitdem eine doppelte Staatsbürgerschaft.

      • Verstehe deine Aufregung nicht.. da ist zuviel hereininterpretiert – bin großteils ganz bei dir mit ein paar Abstrichen:

        „den Menschen vor Ort zu helfen, damit sie nicht mehr migrieren wollen (und das wollen die wenigsten Menschen, wenn sie „normal“ leben können) “
        – Nö. Andere Menschen sind nicht meine Verantwortung; Man sollte Sie in Ruhe lassen, genauso, wie man selbst in Ruhe gelassen werden möchte (siehe auch das nachfolgende)

        „die Agrargüter derart subventioniert, dass eine Holländische Zwiebel in Kenia trotz tausender Kilometer billiger ist als eine einheimische fördern geradezu Migration. “
        – Stimme ich dir voll und ganz zu.

        „Grenzen, Zäune, Mauern und Gewalt werden jedenfalls weder uns noch „ihnen““
        – Grenzen, Zäune und Mauern funktionieren – ansonsten gäbe es sie nicht und niemand würde sich die Mühe machen, seine Haustür abzuschlißen. Israel hätte keine Mauer und auch sonst würde es nirgends auf der Welt Mauern geben. Die Große Mauer Chinas ist dann das absolute Overkill-Beispiel.

        „Wer gilt als „unqualifiziert“ / „qualifiziert“?“
        – nun.. man könnte ja ein Punktesystem einführen wie Kanada oder Australien (oder wie die AfD es vorschlägt, die bösen Nazis), um qualifizierte Migranten zu identifizieren.
        ‚Unqualifiziert“ würde dann sowas umfassen:
        https://www.brusselstimes.com/brussels/63315/schaerbeeks-public-drinking-ban-aimed-at-transmigrants-reports/
        https://www.emma.de/artikel/frauen-freiwild-im-schwimmbad-336983

        aber auch sowas:
        https://www.focus.de/gesundheit/werden-menschen-duemmer-umwelthormone-eine-gefahr-fuer-das-menschliche-gehirn_id_7847170.html
        (mMn eine Folge eines aufgeblähten Sozialstaates, der Produktivität (qualifizierte Mitbürger) zunehmend bestraft während er unqualifizierten ein relativ sorgenfreies, kinderreiches Leben ermöglicht, sowie einem Umschwenken des Fokus in Schulen von MINT-Fächern weg und Sprachbarrieren, die ja jetzt auch diskutiert werden:
        https://bildungsklick.de/fruehe-bildung/detail/aktueller-sprachtest-deutsche-kita-kinder-sprechen-schlecht-deutsch/ )

        Deswegen schrieb ich auch nicht von „unqualifizierter Zuwanderung“, sondern von „unqualifiziertem Bevölkerungswachstum“ – ich möchte hier jedoch nicht leugnen, dass ich den Großteil dieser hier in der ungesteuerten Zuwanderung mit falschen Anreizen sehe. Ein Migrant, der für Arbeiten in seiner Heimat einen Bruchteil dessen bekommt, was er hier für’s Rumsitzen bekommt, wäre schön blöd, dieses Angebot nicht anzunehmen.

  12. Maik Richter // 7. August 2019 um 14:58 // Antworten

    „Wenn ich die Bundesregierung wäre, würde ich mir jetzt Sorgen machen. Die deutschen Bitcoiner sind keine Radikalen oder Frustwähler, sondern ehrliche, gut ausgebildete und gut verdienende Männer, die mitten im Leben stehen.“

    Eben. Das trotzdem soviele eine radikale Splitterpartei wählen würden, die extreme Forderungen vertritt und nicht auf dem Boden des Grundgesetzes steht, stimmt sehr bedenklich.

    Ihr könnt doch nicht allen Ernstes die Grünen wählen!

  13. für all jene, die es nicht wissen, nicht glauben, nicht glauben können oder nicht glauben wollen:
    afd-wähler sind alle ohne eine einzige ausnahme:
    rassisten oder nationalisten oder faschisten oder nazis oder frauen(rechte)feinde oder lügner oder ignoranten oder dumm oder asozial, oder mehreres davon gleichzeitig, jedenfalls stets empathielos, würdelos, geschmacklos, widerlich.

    • Bitte ein wenig mäßigen. Ich werde in Zukunft solche pauschal-Angriffe auf 24 Prozent meiner Leser nicht mehr freigeben bzw. zensieren / kürzen / redigieren.

      Nicht, dass ich viel von der AFD halten würde – aber die Wähler von ihr, die mir bekannt sind, fallen nicht in ihr Muster.

      • Ernsthaft?
        Ja. Danke für den Einsatz für die AfD-Wählenden. Wäre ja noch schöner, wenn man Leute einfach verunglimpfen würde, nur weil sie Nazis wählen.

      • @Muriel.. genau.. und genauso ist jeder zweite in Amerika ein Rassist. Orange Man bad!

      • Naja, jeder zweite kommt mir unrealistisch vor. Ich hätte gesagt, so 90-100%.

    • Von so viel Hass zerfressen. Das ist in der Tat widerlich.

    • Komisch.. Genau das sagen Rassisten über andere Völker auf die gleiche undifferenzierte Art und Weise.

      Wer im Glashaus sitzt..

  14. Maik Richter // 7. August 2019 um 15:48 // Antworten

    @Christoph: Du hättest das Thema nicht anschneiden dürfen. Da hast du in ein Wespennest gestochen.

    @“anonym“: Du tapferer Widerstandskämpfer. Oh wie wir dich für deine aufrechte Haltung bewundern.

    • @Christoph: Respekt, dass Du Dich mit Themen auseinander setzt, die lediglich kleine Gruppen selbsterklärter und selbstgerechter Anständiger dazu veranlassen, sich so bloßzustellen.

  15. Ich kann die AfD Wähler mir damit erklären, dass die Partei ursprünglich Euro-kritisch (bezogen auf die Währung) und EZB-kritisch ist bzw. war. Gegründet von Professoren.

    Heute spielen diese Themen keine Rolle mehr, da sie von Rechts komplett vereinnahmt wurde.

    • Eurokritik wäre tatsächlich eine Erklärung, die aber in meinen Augen ad-absurdum geführt wurde, denn in der AfD gibt es kaum noch Leute wie Lucke, die genau dieses Ziel verfolgt haben. Petry hat diesen rechtsaussen „getilgt“, aber wurde mittlerweile selber noch weiter rechtsaussen „getilgt“ und mittlerweile steht ein Gauland und Höcke (um den es bereits einen Personenkult gibt, der selbst Satoshi übertrumpt) an der Spitze.

      Ich bin weit davon entfernt, mit unserer aktuellen Politik in Einklang zu kommen, aber wer sowas wählt, sollte bitte weiterdenken und sich gegebenenfalls selbst engagieren um etwas zu verändern.

    • Maik Richter // 9. August 2019 um 9:02 // Antworten

      Ich kann mir die Grünen-Wähler damit erklären, dass die Partei ursprünglich in den 70ern einmal ein humanistisches und ökologisches Profil hatte. Gegründet von Alt-68ern.

      Heute spielen diese Themen keine Rolle mehr, da sie von Links komplett vereinnahmt wurde.

      • Der Rüdiger // 18. August 2019 um 19:00 //

        „Heute spielen diese Themen keine Rolle mehr, da [Die Grünen] von Links komplett vereinnahmt wurde.“

        Bullshit. Die Grünen waren von Anfang an maoistisch geprägt. Von einer Vereinnahmung durch Links kann keine Rede sein.

  16. Nicht jeder AFD-Wähler ist Nazi, aber jeder, der AFD wählt, verhilft Nazis zur Macht.

    • Falk Müller // 9. August 2019 um 0:44 // Antworten

      Ich denke, dass bereits der Punkt erreicht ist, an dem solche billigen rethorischen Mittel nicht mehr greifen. Für sowas haben Deutsche die Schnauze einfach zu voll, soweit ich das beurteilen kann.

  17. Maik Richter // 9. August 2019 um 9:44 // Antworten

    Gut das wir das geklärt haben das wir hier alle gute Bürger mit höchsten moralischen Standards und der richtigen Meinung sind. Unter Weltrettung stehen wir morgens gar nicht erst auf.

  18. An alle AfD-Wähler hier und an Herrn Bergmann, der seine Leserschaft von der AfD, immerhin 24%, nicht „verunglimpft“ sehen möchte:
    Frank-Walter Steinmeier, heute am Tag nach dem Anschlag in Halle:
    „Wer jetzt noch einen Funken Verständnis für Rechtsextremismus und Rassenhass zeige, wer Hass schüre, der mache sich mitschuldig.“
    Diese 25% und deren Verteidiger machen sich mitschuldig.

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