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„Wartet, bis wir Atomkraftwerke ins Spiel bringen und die überschüssige Energie benutzen.“

Bild von Weißrusslands Hauptstadt Minsk. Bild von Marc Veraart via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Weißrusslands Präsident Aljaksandr Lukaschenko überlegt in einem Interview, die überschüssige Nuklear-Energie seines Landes dafür zu verwenden, Bitcoin und andere Kryptowährungen zu schürfen. Eine gute Idee – oder einfach nur Wahnsinn?

Eigentlich sollte es niemand besser wissen als die Einwohner Weißrusslands. Mehr als jedes andere litt das Land an den Folgen der Nuklearkatastrophe von Tschernobyl – deren Folgen auch nach mehr als 30 Jahren weiterhin zu spüren sind. Wenn irgendein Land dieser Welt kritisch gegenüber Atomenergie sein sollte, dann Weißrussland.

Kürzlich jedoch machte eine Rede von Weißrusslands Präsident Lukaschenke die Runde, in der dieser wohl dafür plädiert, die Atomenergie des Landes zu nutzen, um Bitcoins zu schürfen: „Mining, Farmen aufbauen und so. Wartet, bis wir Atomkraftwerke ins Spiel bringen und die überschüssige Energie benutzen. Wir werden Räume bauen lassen, um Mining-Farmen zu bilden. Und wir werden diese Bitcoins schürfen und verkaufen.“

Die Rede fand bereits im April auf einer Konferenz weißrussischer Informatiker statt, auf der Lukaschenko dem aufstrebenden IT- und Blockchain-Sektor des Landes weitere Unterstützung verspricht. Da sie allerdings derzeit wieder kursiert, ist sie eine gute Gelegenheit, über die Fragen zu diskutieren, die sie aufwirft.

Ist es sinnvoll, überschüssige Atomenergie fürs Mining zu benutzen?

Diese Frage ist schwierig zu beantworten. Besser wäre es ohne Zweifel, wenn es überhaupt keine Atomenergie mehr gäbe, und man stattdessen genügend Überschüsse aus erneuerbaren Energien hätte, die man ins Mining stecken kann.

Da es aber die Atomkraftwerke bereits gibt, und die erneuerbaren Energien ihre Leistung noch nicht ersetzen, geschieht der Atomausstieg sukzessive. Ein Meiler nach dem anderen wird heruntergefahren. Da ein Atomkraftwerk, wenn es einmal in Betrieb ist, eine bestimmte Menge Strom erzeugt – ich bin kein Experte, daher verzeiht mir, wenn ich mir irre – wird das Abschalten eines Meilers ein Loch in die Stromversorgung reissen, das schon zuvor geflickt werden sollte. Es wird also unvermeidlich sein, Überkapazitäten zu produzieren. Und bevor diese den Markt für Energie verzerren – und damit die Energiewende teurer machen – wäre es doch sinnvoll, Mining-Anlagen in die Atomkraftwerke zu stellen. Durch den Aufbau der Hashpower könnte man den Atomausstieg auf dem Strommarkt sanfter und weniger ruckhaft gestalten.

Mining-Farmen könnten ein wichtiges Werkzeug für die Energiewende sein. Die Einnahmen, die sie produzieren, könnten wiederum in erneuerbare Energien investiert werden. Dies klingt nach einer sinnvollen Strategie – ist aber offenbar nicht das, was Lukaschenko vorschlägt, den dürren Informationen zufolge, die über seine Rede vorliegen. Es klingt vielmehr, als plane er den Bau oder Ausbau von Atomkraftwerken. Tatsächlich hat Weißrussland derzeit noch gar kein aktives Atomkraftwerk, das AKW Ostrowets wird seit einigen Jahren gebaut und soll ab 2020 in Betrieb gehen.

Sollte das Bitcoin-Mining finanzielle Anreize setzen, um in die Atomenergie ein- anstatt auszusteigen, wäre das, meiner Meinung nach, ziemlich verheerend.

Treten die Staaten ins Mining ein?

Die zweite Frage, die sich aus der Rede von Lukaschenko ergibt, ist, was passiert, wenn Staaten zu Minern werden. An sich ist dies eine naheliegende Konsequenz davon, dass Bitcoin groß wird. Es liegt im langfristigen strategischen Interesse von Nationalstaaten, ein Standort des Bitcoin-Minings zu sein, so, wie der Zugriff auf Öl eine wichtige Ressource ist.

Dass Weißrussland hier eine Pionier-Rolle spielt, könnte dem Land, dessen Wirtschaft unter planwirtschaftlicher Zentralisierung und Inflation leidet, helfen. Eventuell könnte sich auch Bitcoin oder eine andere Kryptowährung als Alternative zum Weißrussischen Rubel herausbilden, was viele Vorteile für etwa den internationalen Handel oder die Vermögenserhaltung in der Bevölkerung haben kann.

Staaten haben beim Mining erhebliche Vorteile gegenüber Unternehmen, gerade in einer Planwirtschaft: Sie haben einen unmittelbaren Zugriff auf die Energiequellen und können quasi umsonst und steuerfrei minen. Dies dürfte die Konkurrenz aus der Privatwirtschaft unter Druck setzen, die keine Kosten scheut, um die Standorte mit den günstigsten Strompreisen zu finden, während es immer wieder vorkommt, dass Staaten oder Regionen die Steuerlast für Miner erhöhen, sobald deren Wirken auf den Strommärkten zu spüren ist. Es dürfte langfristig schwer werden, als privater Miner mit Nationalstaaten zu konkurrieren.

Der Einstieg von Staaten in das Mining hat noch einen weiteren Effekt: Er gibt den Regierungen Kontrolle. Eine Regierung kann die eignen Miner beipsielsweise anweisen, bestimmte Coins zu blockieren und eigene Transaktionen zu bevorzugen. Wenn es Standard ist, dass Regierungen das Mining stellen und beginnen, koordiniert zusammenzuarbeiten, könnte es ihnen möglich werden, Bitcoin zu zensieren.

Als Miner würde eine Regierung bei Bitcoin-Trahnsaktionen – seien sie monetär, seien sie für „Blockchain-Anwendungen“ wie Grundbücher – zudem effektiv keine Gebühren bezahlen. Dies wäre ein enormer Vorteil, der es erlaubt, die Blockchain auf Weisen zu benutzen, die ansonsten sündhaft teuer wären. Man denke hier etwa an die vielen Pläne, etwa in der Ukraine oder in Georgien, Teile der Regierungsdatenbanken auf die Blockchain auszulagern.

Die Idee hat also ein großes Potential – auch wenn man Zweifel haben kann, ob Weißrussland wirklich das richtige Land dafür ist.


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20 Kommentare zu „Wartet, bis wir Atomkraftwerke ins Spiel bringen und die überschüssige Energie benutzen.“

  1. Dass Lukaschenko mit seinem ersten Reaktor, der dieses Jahr ans Netz soll, gerade Mining anfangen will ist natürlich ernüchternd und alles andere als sinnvoll für Außenstehende.
    Das ist ein Grund mehr, warum man diesen Reaktor überhaupt nicht hätte bauen sollen.

    Trotzdem ist die Aussage interessant, da Bitcoin scheinbar zumindest bei den Anführern von Sanktionen geplagter Länder angekommen ist. Dass man dafür bei Bitcoin für die Hardware einen starken „Partner“ wie Bitmain braucht und trotzdem abhängig bleibt, merkt man (vielleicht?) nicht. Allgemein verfügbare Hardware wie GPUs für Ethereum oder bald CPUs für Monero dürften einfacher verfügbar sein und die Abhängigkeit drastisch mindern (und ich schreibe das gar nicht gern). Andererseits kann man und konnte es noch nie verhindern, dass Regimes ihre Ressourcen neben der Bevölkerung vorbei für sich nutzen, daran würde auch ein funktionierendes POS nichts ändern, da diese auch in der Lage sind, zu staken.

    Ende November ist bei Monero die Hard-Fork, wenn der neu entwickelte RandomX Algorithmus / Algorithmen zur Anwendung kommt und die Entwicklung könnte in der Tat spannend sein, denn dieser kommt „Satoshis Vision“ von „One Person, One Vote“ am nächsten und selbst GPUs werden deutlich schlechter im Mining abschneiden als CPUs, aber andererseits könnten z.B. „Supercomputer“ eine sinnvolle Anwendung bekommen… Auf der anderen Seite muss man im Auge behalten, dass fast jeder Mensch mittlerweile eine CPU besitzt (ob im Smartphone oder Computer), die ihm das Mining ermöglichen würde, auch wenn womöglich auf niedrigem Level – aber das ist wiederum der Ungleichheit in der Welt geschuldet.

    Am Ende kann man festhalten: Selbst wenn Lukaschenko tatsächlich mit dem Mining anfangen sollte, reicht sein popeliges Atomkraftwerk für maximal ein paar Prozent in den Netzwerken von Bitcoin, Ethereum oder Monero. Trotzdem keine begrüßenswerte Aussicht… Der Idiot sollte sich lieber ein Beispiel an der Digitaloffensive von Estland und Litauen nehmen, anstatt dummes Zeug zu labern.

  2. Maik Richter // 15. Oktober 2019 um 0:29 // Antworten

    Billigen Strom gibts nicht nur in Weissrussland, da kann er sich hinten anstellen. Und für wettbewerbsfähige Mining Rigs halten Bitmain, Genesis und Co das Oligopol da kommt er eh nicht ran. Vielleicht verkaufen sie ihm ja gnadenhalber ein paar abgenudelte Antminer zum dreifachen Neupreis.

  3. Eins ist sicher, bitcoin wird in Zukunft auch von Atomkraftwerken gemint werden.

    • Unnötig, Großbritannien wird uns bald mit quasi kostenloser Energie versorgen und alle Probleme rund um Atomkraftwerke oder CO2 aus der Welt schaffen!
      https://www.independent.co.uk/environment/boris-johnson-conservative-party-conference-commercial-fusion-reactors-a9130821.html

      Dem hat wahrscheinlich noch niemand von Quantencomputern erzählt, die hat Großbritannien wahrscheinlich auch schon im Ärmel und wird eh alle Bitcoin Konten leeren, ganz ohne Mining. Gut, dass wir dafür das quantenresistente und zugleich ternäre IOTA haben, denn mit den drei Zuständen kommen diese Quantendinger sicher nicht klar!

      Wer Sarkasmus findet, darf ihn für sich behalten… Alle anderen sollten die Aussagen Johnsons und meinen Kommentar für bare Münze halten.

      • Hans Frosch // 17. Oktober 2019 um 22:52 //

        Mit Sarkasmus bezüglich ternärer Computer wäre ich vorsichtig. Schließlich hat die Sowjetunion damit vor Jahrzehnten schon Satelliten ins All geschossen, bevor sich das Binärsystem aus dem Westen durchsetzte.
        Auch Elektroautos gab es schon vor Jahrzehnten, bevor sie in der Versenkung verschwanden. Jetzt hat man sie wieder entdeckt und der Elektroantrieb scheint sich durchzusetzen, egal ob mit Batterien oder der Brennstoffzelle als Quelle elektrischer Energie. Mit der Vormacht der „alternativlosen“ Verbrenner scheint es vorbei zu sein.
        Ist es wirklich ausgeschlossen, dass der binäre Computer „alternativlos“ ist? Nimm an, die binäre und ternäre Technologie sind ähnlich effektiv. Dann bekommt eine allmählich ein Übergewicht und die andere gerät in Vergessenheit.
        Ich bin der Meinung, wenn ternäre Computer nur ein bisschen effizienter arbeiten, dass sich ein langsamer Umstieg letztlich lohnen würde.

      • @Hans Frosch
        Ich halte das tatsächlich für Dummfug, da die letzten „modernen“ ternären Computer 1970 entwickelt wurden und für bestimmte Operationen effizienter waren als binäre Computer. Seitdem wird kaum noch dazu geforscht und in den letzten 50 Jahren hat die binäre Technologie sowohl von Seiten der Hardware als auch der Software Quantensprünge gemacht, zumal man für die meisten Operationen tatsächlich binär sind (true/false) und Ternärität bei jeder dieser Operationen nach meinem Verständnis einen Overhead von 50% besitzt. Aktuell muss das ternäre System in binären Chips simuliert werden und erzeugt noch mehr Overhead…
        Bestehende Systeme sollte man immer neu überdenken, sonst wären wir nicht bei Bitcoin gelandet, aber an einer (Un)logik festzuhalten, obwohl man einsehen müsste, dass es nur hinderlich in vieler Hinsicht ist, ist Fanatismus.

        Ich frage mal bei der nächsten Gelegenheit Howard Chu (hyc_symas), der seit den 80-ern Entwickler ist (erster nachweisbarer Github Commit 1988 https://github.com/hyc/arc/commits/master/Arcinfo ) und bereits für die NASA in den frühen 90-ern an einem Space Shuttle Programm maßgeblich beteiligt war, was er von ternären Systemen hält, da mich seine Meinung dazu interessiert:
        https://www.facebook.com/notes/howard-chu/my-space-shuttle-story-for-catherine/109922698035/
        Er hat LMDB entwickelt und seit er von den Monero Developern kontaktiert wurde, weil die damals von Cryptonote übernommene und bis heute in Bitcoin eingesetzte Datenbankengine LDAP versagt hat, hat er sich bei Monero engagiert, übrigens unentgeltlich. Auch am neuen RandomX Proof of Work hat er beaufsichtigend mitgearbeitet oder sogar die Entwicklung maßgeblich geleitet… Kürzliche „Diskussion“ auf dem toxischen Krypto-Twitter: https://twitter.com/hyc_symas/status/1174745469920129026

        Ich bin der Meinung, wenn ternäre Computer nur ein bisschen effizienter arbeiten, dass sich ein langsamer Umstieg letztlich lohnen würde.

        Eine Entwicklung eines komplett neuen Chipdesigns lohnt sich für „ein bisschen“ eben nicht, zumal die Hardwareentwicklung 50 hinterherhinkt und dann auch alle heutigen Algorithmen darauf ineffizienter wären. Besonders in der Kryptografie werden Algorithmen dann mehreren Jahren von Tests und Audits unterzogen, bevor sie tatsächlich eingesetzt werden und IOTA hat ja schon bewiesen, dass sie jegliche Grundsätze missachten und selbstentwickelte Krypto mit ihrem „Curl“ Hash Algorithmus der etliche Schwachstellen hatte tatsächlich eingesetzt haben.
        Es bringt zudem ganz sicher nichts, ternäre Software zu bauen, bevor überhaupt irgendwelche Hardware vorhanden ist. Ach, der mysteriöse „Jinn“ hätte ja schon kurz nach dem Launch verfügbar sein sollen aber irgendwie hört man davon gar nichts mehr…

        In der Informatik wäre eine so fundamentale „Entwicklung“ erst dann zu rechtfertigen, wenn wir z.B. für bestimmte wichtige Aufgaben von einem exponentiellen Aufwand auf einen linearen kommen würden, „ein bisschen“ optimieren kann man auf Softwareebene. Man gießt z.B. gängige „einfache“ Algorithmen wie AES als Zusatz in moderne Chipdesigns, da sie dann um 10^x Potenzen schneller ausführbar sind als über die allgemeine CPU.

        Deswegen wird so viel Energie in Quantencomputer gesteckt (weil diese falls sie mal real werden könnten vielleicht einige heute „unlösbare“ Aufgaben in sehr kurzer Zeit lösen könnten) und Hyc’s Antwort auf die Frage, wann und ob diese leistungsfähiger sein werden als aktuelle (binäre) Systeme ist: „Frag mich in 10 Jahren wieder. Die gleiche Antwort hättest Du von mir übrigens auch vor 10 Jahren bekommen.“
        Wie Google zwar kürzlich „bewiesen“ hat, gibt es (nach 30 Jahren stetiger Forschung von etlichen Forschungseinrichtungen) mittlerweile bestimmte auf sie zugeschnittene Aufgaben, die ein binärer Computer kaum lösen kann und diese „schaffen“ dies angeblich binnen Sekunden. Allerdings wurde das Paper kurz nach der Veröffentlichung zurückgezogen und die Systeme gleichen eher (Bitcoin) ASICs für eben diese eine Aufgabe zugeschnitten, die sie um Potenzen effizienter lösen als „herkömmliche“ Hardware, aber auch nur diese. Zudem gleichen sie eher den ersten Computern und der Aufwand sie zu Kühlen ist gigantisch. „Wir“ sind übrigens seit 1990 von ca. 7 Qubits auf heute 50-70 weitergekommen. Um heute „sicher“ eingeschätzte Kryptographie zu „knacken“ wird von den meisten Forschern davon ausgegangen, dass man ca. 1 bis 2 Millionen Qubits benötigen würde.

        Ich hab schon wieder so ausgeholt, sorry…
        Mein Fazit: Die nicht-lineare DAG im Vergleich zu einer Blockchain ist ein interessantes Experiment, welches so viele Fragen der Spieltheorie und Sicherheit an sich aufwirft, da hätte man sich nicht noch zig andere unnötige und als sinnlos herauszustellende Baustellen aufmachen sollen. Aber in meinen Augen wollten die Gründer im ICO-Hype den Bullshit-Bingo mitmachen.

      • Hans Frosch // 18. Oktober 2019 um 14:37 //

        „Ich hab schon wieder so ausgeholt, sorry…“
        Kein Problem. Im Gegenteil, ich bin dankbar dafür. Wenn du mit Howard Chu gesprochen hast, würde ich dich bitten, dies an einer geeigneten Stelle in diesem Blog kundzutun. Würde mich auch interessieren.

        „Ach, der mysteriöse “Jinn” hätte ja schon kurz nach dem Launch verfügbar sein sollen aber irgendwie hört man davon gar nichts mehr…“
        Ich kann mir das nur auf zwei Arten erklären. Entweder wird das Jinn-Projekt (Entwicklung ternärer Hardware) geheim gehalten, bis es production ready ist. Wäre für mich nachvollziehbar, bedenkt man die revolutionären Ausmaße. Galileo, Kopernikus und Kepler haben ihr heliozentrisches Weltbild ja auch nicht sofort herausposaunt, sondern erst, als sie sicher waren. Die Gefahr seitens der Kirche, die am geozentrischen Weltbild hing, weil sie den Menschen gerne im Zentrum des Universums gehabt hätte, wäre zu groß gewesen. Oder das Jinn-Projekt ist längst aufgegeben worden und man muss nun wohl oder übel mit der ternären Logik leben.

        „Die nicht-lineare DAG im Vergleich zu einer Blockchain ist ein interessantes Experiment, welches so viele Fragen der Spieltheorie und Sicherheit an sich aufwirft, da hätte man sich nicht noch zig andere unnötige und als sinnlos herauszustellende Baustellen aufmachen sollen.“
        Du verwechselst Anfang und Ende. Am Anfang war nicht die Erschaffung einer Kryptowährung und danach die Designentscheidung für eine ternäre Logik. Vielmehr zeigt ein Blick in die Historie, dass zunächst die Hauptmotivation die Entwicklung Ternärer Prozessoren war und IOTA erst sehr viel später sozusagen als Nebenprodukt entstanden ist.
        https://helloiota.com/origins-of-jinn-and-iota/
        https://bitcointalk.org/index.php?topic=112676.msg8764468#msg8764468
        Ziel der Entwickler war soweit ich es verstanden habe die Entwicklung von Qubic, für das ein ternärer Prozessor benötigt würde. Dafür wiederum war IOTA nötig. Andere Optionen wie Next, Bitcoin und Ethereum wären nach einer gründlichen Analyse nicht geeignet gewesen, Jinns Visionen zu verwirklichen, weil es Probleme mit der Skalierung gab, was eine Voraussetzung für Jinn-betriebene Geräte sei.
        https://nxtforum.org/news-and-announcements/(ann)-jinn/msg197270/?PHPSESSID=15jm2qfvpkh0asaboc91mujm05#msg197270

      • @Christoph
        Sorry für die Abschweifung ins Off-Topic unter deinem Beitrag zu Weissrusslands Mining Ambitionen mit Atomkraft!

        @Hans

        Galileo, Kopernikus und Kepler haben ihr heliozentrisches Weltbild ja auch nicht sofort herausposaunt, sondern erst, als sie sicher waren.

        Willst Du das etwa mit den ganzen Ankündigungen von Jinn, ternärer Überlegenheit bei IOTA vergleichen?

        Oder das Jinn-Projekt ist längst aufgegeben worden und man muss nun wohl oder übel mit der ternären Logik leben.

        Sollte das so sein, wäre es in meinen Augen konsequent und hätte das Projekt aufgewertet, wenn man sagt man fixt das eben. Wenn man jedoch vor hat wie bei Curl so lange behauptet, die Hash Funktion sei die bestmögliche, bis gegenteiliges bewiesen wurde (und sogar darüber hinaus) ist das höchst unprofessionell. Ähnliches gilt für die Probleme bei Bitcoin, die ich schon mehrfach wiederholt habe…

        Andere Optionen wie Next

        Die logische Schlussfolgerung wäre für mich gewesen, man macht einen „Cut“ und verteilt die neuen Token prozentual an Next Halter, vielleicht mit einem zusätzlichen Dev-Fund von einigen Prozent, um die neue Entwicklung zu finanzieren, aber macht nicht einen neuen ICO. Das Projekt faktisch fallen zu lassen und den übernächsten Token mit IOTA zu kreieren ist *insert whatever you think about*.

        Wie die genaue Abfolge der Ereignisse war kann ich nicht genau nachvollziehen, ich sehe nur mehrere Projekte hintereinander vom oder den gleichen Entwickler(n), die das jeweils vorige komplett zum Stillstand gebracht haben.

        Ich werde ein eventuelles Feedback zu „ternär“ entweder an dieser Stelle oder bei der nächsten Gelegenheit eines neuen Threads teilen!

      • OK, der letzte Nachtrag zu IOTA, Hyc hat mir schneller geantwortet als gedacht und auf diesen Tweet aufmerksam gemacht:
        https://twitter.com/hyc_symas/status/955798783840997376
        Oder generell seine Beiträge in den Diskussionen rund um IOTA, die er dort geführt hat, habe das leider verpasst, da ich Toxic Crypto Twitter eher meide…
        https://twitter.com/search?q=from%3Ahyc_symas%20iota&src=typed_query

        Generell decken sich seine Einschätzungen scheinbar ziemlich gut mit meinen.

  4. Quantencomputer sind kein grosses Problem für Bitcoin. Macht euch lieber Sorgen um euer Internetbanking und das Geld auf euren Konten. Das ist dann weg.

    https://www.btc-echo.de/die-quantencomputer-kommen-ist-das-bitcoins-ende-teil-1/

  5. Tut mir Leid, es ist nicht zulässig von „überschüssiger Energie“ zu sprechen. Fast alle Energieformen, insbesondere die elektrische, sind kostbar. Man könnte vielleicht noch über die thermische Energieform diskutieren, aber auch diese kann wenigstens zum Teil in höherwertigere Energieformen umgewandelt werden.
    „Überschüssige Energie“ (ich benutze den Ausdruck der Einfachheit jetzt mal selber, auch wenn mir dies innerlich weh tut) könnte z.B. im „Power to Gas“ – Verfahren in chemische Energie (Wasserstoff) umgewandelt werden. Später kann diese chemische Energie wieder wenigstens zum Teil genutzt werde.

    • Du hast natürlich Recht, dass Energie kostbar ist, aber mit dem zukünftigen einzigen, dieses Jahr geplant ans Netz zu gehendem Reaktor in Weissrussland dürften sie wahrscheinlich durchaus „überschüssige“ Energie produzieren, zumindest während Lasttiefen und man muss diesen Strom in irgendeiner Form verbrauchen, damit es nicht zu Problemen in der Stabilität der Netze kommt. Die EU wird Weissrussland wohl keinen Zugang zu Ihrem Spot-Markt geben und die Stromtrassen nach z.B. Russland dürften dafür nicht ausreichen, dazu gibt es wahrscheinlich wenige Speichermöglichkeiten wie Staudämme oder ähnliches dort. Ein Atomkraftwerk ist auf Grundlast ausgelegt und kann nicht wirklich ständig hoch- und runtergefahren werden. Für Lukaschenko dürfte es billiger sein, das Atomkraftwerk in der Grundlast stärker als benötigt laufen zu lassen und den überschüssigen Strom während Lasttiefen in Mining zu stecken, als die Grundlast auf tatsächlichem Niveau zu halten und mit Gas- oder Kohle Lastspitzen zu bedienen.
      Siehe auch: https://www.epexspot.com/de/Unternehmen/grundlagen_des_stromhandels/negative_preise

      • Lukaschenkos Miner werden durchlaufen und einen festen Teil der vom AKW produzierten Energie verbrauchen… da geht es um den bestmöglichen Return-On-Investment wie bei allen anderen Minern auch. Alles andere ist Augenwischerei…

        Aus dem Grund sind Miner generell nicht so kompatibel mit Ökostrom (Ausnahme: Wasserkraft).

      • @Der Joe
        Das vermute ich auch, aber es gäbe für ihn Möglichkeiten im CPU Mining den Profit mit Mining ohne zusätzliche Hardware, z.B. in Behörden, ihre Rechner nach „Ladenschluss“ laufen lassen und in den Mining Betrieb übergehen, statt sie herunterzufahren. Das würde allerdings eine ziemlich aufwendige Logistik und Expertise erfordern und ich vermute auch, dass die Miner durchlaufen und zumindest den größten Teil in Lukaschenkos persönliche Wallets minen falls die Ankündigung überhaupt umgesetzt wird.

  6. Frankreich alleine baut gerade 6 AKWs, China 29. Es gibt genug überschüssige Energie ausserhalb der Grundlast. Ausser natürlich hier, in dem kleinen Land das permanent die Welt rettet.

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