Bitwala integriert Ether: Bahn frei für Web 3.0 und DeFi
Bitwala, die Bitcoin-Bank aus Berlin, bringt nach Bitcoin nun auch Ethereum in die Wallet. Für das Unternehmen bedeutet das, sich ein Tor für das Web 3.0 zu eröffnen.
Reine Bitcoin-Unternehmen werden mehr und mehr zu Raritäten. Zwar hat das vergangene Jahr zu einer Konsolidierung der Bitcoin-Dominanz geführt und den Status von Bitcoin als führende Währung verfestigt. Doch bei den meisten Unternehmen laufen schon seit längerem die Bemühungen, ein breiteres Spektrum an Kryptowährungen in die Produkte zu integrieren. So auch bei Bitwala, einem eigentlich eher auf Bitcoin fokusierten Berliner Startup, dem es als erstes gelungen ist, eine Krypto-Wallet mit einem klassischen Bankkonto zu verbinden.
Nun führt Bitwala also Ethereum ein. Zunächst können lediglich Nutzer der Android-App, die die biometrische Gesichtserkennung aktiviert haben, die zweitgrößte Kryptowährung im Bitwala-Konto speichern, gegen Euro tauschen und auf eine Kreditkarte laden. Anders als Börsen, so das Blogpost, verstehe es Bitwala als seine Mission, “nicht nur Kryptowährungen, sondern auch Blockchain-basierte Finanzprodukte leicht zugänglich zu machen.” Ethereum sei ein “essentieller Grundbaustein” hierfür, beispielsweise für dezentrale Finanzen oder Smart-Contract-Plattformen.
Ethereum, so Bitwala, sei “ein wesentlicher Teil der Entwicklung, die sich innerhalb des Krypto-Ökosystems vollzieht” und ermöglicht “neue Interaktionsmöglichkeiten mit dem Web 3.0 und der wachsenden digitalen Wirtschaft”. Indem Bitwala Ether integriert, wird es in Zukunft möglich, auch die hunderte oder tausende von Token, die auf der Ethereum-Blockchain laufen, in die Wallet zu bringen, und diese mit den Smart Contracts der Dezentralen Finanzen (DeFi) zu verknüpfen. Es wäre beispielsweise denkbar, dass User ihre Coins in Lending-Contracts stecken oder sich an DAOs wie Maker oder Uniswap beteiligen.
Bitwala merkt zwar an, dass Ethereum weiterhin vor großen Herausforderungen hinsichtlich der Skalierbarkeit steht, hofft aber darauf, dass diese durch Ethereum 2.0 gemeistert werden. Auch den geplanten Übergang zu Proof-of-Stake erwartet das Startup mit Freude, vielleicht, weil es dadurch möglich wird, eine automatische Verzinsung in die Wallets zu bringen und einen Staking-Pool mit den Coins der User aufzubauen.
Für manche Bitcoin- und Lightning-Fans dürfte die Entscheidung eines der ältesten deutschen Bitcoin-Startups – Bitwalas Wurzeln reichen bis 2012 zurück – enttäuschend sein. Wäre es nicht sinnvoller gewesen, Lightning in die Wallets zu bringen? Für Bitwala ist Ethereum offenbar vielversprechender. Angesichts der Dynamik, die Ethereum im vergangenen Jahr demonstriert hat, sowie der vielen Möglichkeiten, mit denen die Smart Contracts und Token eine Wallet bereichern können, dürfte dies trotz der eher mageren Kursperformance gute Gründe haben.
Wer sich bis zum 11. Januar registriert und bis spätestens 15. Januar ein Ethereum-Konto eröffnet, bekommt übrigens einen Bonus von 30 Euro in ETH.
Dass einem bekennenden Bigblocker wie Dir der Satz “Wäre es nicht sinnvoller gewesen, Lightning in die Wallets zu bringen?” so leicht über die Tastatur geht…
🙂
Big Blocker und Lightning muss sich doch nicht ausschließen …
Sehr treffender Kommentar und eigentlich das, was ich seit Jahren gepredigt habe, noch lange vor den BTC/BCH/BSV Kriegen… Schade.
Ich finde es ist gar kein Widerspruch als Bank Bitcoin und Ethereum zu integrieren, ganz im Gegenteil, ich denke es ist eine Bereicherung. Für mich stehen die beiden Währungen nicht in Konkurrenz, wie FA Hayek schon sagte: Wünschenswert wäre ein Free Money Movement, Währungen mit unterschiedlichen Stärken konkurrieren in einem freien Markt, Banken stellen nur den Marktplatz. Lightning wird in Zukunft ebenfalls integriert werden wenn der Bedarf steigt. 2020/21 wird noch spannend.