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Der „echte“ Bitcoin-Dominanz-Index liegt nicht bei gut 60, sondern bei knapp 80 Prozent

Laut der Seite Coinmarketcap ist die Dominanz von Bitcoin im Krypto-Markt auf etwa 62 Prozent gefallen. Eine alternative Seite errechnet den „wahren“ Bitcoin-Dominanz-Index. Und der liegt bei knapp 80 Prozent – oder noch höher.

Vor etwa fünf Jahren haben „Bitcoin“ und „Kryptowährungen“ noch beinah dasselbe gemeint. Es gab zwar schon einen Haufen Altcoins, aber deren Wert war so gering, dass sie im gesamten Markt kaum aufgefallen sind. Mittlerweile hat sich das deutlich geändert. Der Markt der Kryptowährungen wurde viel bunter und diverser, und es tummeln sich darin tausende der verschiedensten Coins und Token.

Der Marktanteil von Bitcoin ist derweil auf etwa 62 Prozent gefallen, mal etwas mehr, mal etwas weniger. Das lange angekündigte „Flippening“ durch Ethereum blieb zwar aus, aber auch die von vielen Bitcoinern erhoffte Rückkehr eines Marktanteils von Bitcoin auf mehr als 80 Prozent. Zumindest kann man das so auf der beliebtesten Krypto-Chartseite sehen, auf Coinmarketcap.

Eine alternative Webseite sagt nun, dass das alles Unsinn ist. Bitcoindominance.com errechnet angeblich den „echten Bitcoin-Dominanz-Index“. Und der liegt bei knapp 80 Prozent, wenn man Ethereum weglässt, sogar bei mehr als 90 Prozent. Was machen die Macher der Seite mit der schon in der Domain ersichtlichen Intention anders als Coinmarketcap?

Bitcoindominance beschränkt die Auswahl des Marktes drastisch. Der Index enthält nur „Coins, die Proof of Work benutzen und versuchen, Geld zu sein.“ Die Token von ICOs sind ebenso wenig dabei wie Stablecoins oder Kryptowährungen mit einem Proof-of-Stake-Algorithmus. Unter den gelisteten Coins sind lediglich Bitcoin (BTC), Litecoin (LTC), Ethereum (ETH), Bitcoin SV (BSV), Bitcoin Cash (BCH) – das die Macher verächtlich Bcash nennen – Monero (XMR), Dash (DASH), Zcash (ZEC), Bitcoin Gold (BTG), Ethereum Classic (ETC), Dogecoin (DOGE) und Decred (DCR).

Damit fallen zahlreiche Coins weg, die Coinmarketcap unter den Top-20 listet: Ripple (XRP), Tether (USDT), Cardano (ADA), das Crypto.com-Token (CRO), der Binance-Coin (BNB), EOS, Chainlink, Tezos, Stellar, Tron und weitere. Bei einer so reduzierten Auswahl ist es klar, dass die Dominanz von Bitcoin höher wird.

Zum Teil ist die Argumentation verständlich. ICO-Token „werden von einer zentralisierten Entität herausgegeben und kontrolliert und können daher kein hartes Geld sein.“ Und Stablecoins sind lediglich „eine Erweiterung des von Regierungen kontrollierten Fiat-Geldes.“ Das trifft schon zu, wer eine echte Kryptowährung mit ICO-Token und Stablecoins in einen Topf wirft, vergleich Äpfel mit Birnen.

Etwas haariger wird die Argumentation bei Proof-of-Stake-Coins. Hier wird einfach angenommen, dass sie nicht zählen, da Proof-of-Work der einzige bekannte Algorithmus sei, der ein Netzwerk dezentral hält. Wenn es keine Dezentralität gäbe, stelle ein Coin keine Verbesserung gegenüber dem zentralisierten Bankwesen dar. Wie Coins mit anderen Konsens-Verfahren, wie Ripple oder Stellar, hier hineinpassen, erwähnen die Macher nicht. Sie bieten den Usern darüber hinaus die Option an, Ethereum auszublenden. Das sei zwar an sich ein Proof-of-Work-Coin, aber „viele Leute denken, dass Ethereum nicht versucht, Geld zu sein.“ Wenn man die Option aktiviert, verschwindet Ethereum aus dem Index und die Dominanz von Bitcoin steigt auf 93 Prozent. Heisa!

Natürlich ist eine solche Alternative zu Coinmarketcap sinnvoll. Sie zeigt, wie aufgebläht die gesamte Marktkapitalisierung bei Coinmarketcap ist. Wenn man dagegen an einem neuen, digitalen Geld interessiert ist, wird der Markt sehr viel kleiner, und die Dominanz von Bitcoin dementsprechend größer. Allerdings folgt die Methode auch der Intention, an der die Macher mit dem Namen „Bitcoindominance“ sowie der verächtlichen Schreibweise von Bitcoin Cash als bcash keinen Zweifel lassen: Es geht darum, zu zeigen, wie dominant Bitcoin ist. Dem werden dann Bedingungen unterstellt – das Geld muss hart sein wollen, und es muss dezentral sein – und aufgrund dieser vage formulierten Bedingungen wird durch Schnellschüsse gekürzt. So scheint es durchaus Coins zu geben – etwa XRP, Stellar, EOS, Tron, Tezos oder Cardano – die auch ohne Proof of Work funktionieren, ohne komplett zentralisiert zu sein. Der konkreten Beschäftigung mit diesen Coins entziehen sich die Seitenmacher, indem sie „dezentral“ in den Raum werfen, aber nicht definieren.

Aber auch ideologisch eingefärbte Analysen bringen einen Erkenntnisgewinn. Man darf sie nur nicht zu blauäugig betrachten.

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38 Kommentare zu Der „echte“ Bitcoin-Dominanz-Index liegt nicht bei gut 60, sondern bei knapp 80 Prozent

  1. Paul Janowitz // 30. Juli 2020 um 8:02 // Antworten

    Ich male mir die Welt, wie sie mir gefällt!

    Wie wärs denn mit einem Filterkriterium, das nur Coins listet, die Privatsphäre der User für jede Transaktion wahren und dadurch perfekt fungibel sind, was eigentlich eine Grundvoraussetzung für „hartes Geld“ ist? Die Bitcoin Dominance wäre auf einen Schlag bei 0% 😀

  2. Nixgeschenkt // 30. Juli 2020 um 11:10 // Antworten

    Mir stellt sich eher die Frage ob Bitcoin in x Jahren bzw. auch schon jetzt überhaupt noch Geld im üblichen Sinne sein wird. Ist denn die große Errungenschaft von Bitcoin bzw. Blockchain, wenn man es mal auf das Wesentliche herunterbricht, nicht eher Sicherheit ohne Vertrauen zu müssen? Für mich ist das Bitcoin Netzwerk mit seinem PoW eine Art Vertrauensbasis auf der andere Services aufbauen können/könnten. Keine Ahnung wieviele weitere Layer es dann im „Endstadium“ mal geben könnte aber Second und Third Layer sind ja quasi schon da. Ich glaube nicht dass in 10 Jahren jemand mit Bitcoin auf der untersten Ebene, auf der wir aktuell unsere Transaktionen durchführen, noch in Kontakt kommt. Eine Transaktion, wenn man es dann noch so nennen möchte, ist dann für viele unbezahlbar. Man wird sein Geld zwischen verschiedenen X-Layer Lösungen hin und her schieben je nach Anwendung die man gerade hat. Es wird also Layer mit mehr Sicherheit geben als andere. Andere werden mehr Privacy bieten, wieder andere sind auf Geschwindigkeit getrimmt und all diese „versichern“ sich auf dem untersten Layer. BTC Netzwerk als Backbone einer neuen Epoche wenn man so will.

    • Paul Janowitz // 30. Juli 2020 um 13:38 // Antworten

      Ich frage mich, ob Bitcoin den Base Layer erfüllen kann, auch wenn es heute natürlich die Chain mit dem meisten PoW Energieeinsatz, das liegt aber schlicht daran, dass alleine der Coinbase Reward (144*6,25 BTC), derzeit ca. 10 Mio. USD am Tag beträgt, dazu schwanken die täglich generierten Fees zwischen 10 und 200 BTC, was jede Kalkulation obsolet macht, weil die Fees von einem Tag auf den anderen locker um x3 steigen können und wir haben noch keinen Bull Run, dann sind wir eher bei Steigerungen von x10 und ähnlichen.

      Wie soll das Onboarding neuer Layer verlässlich von statten gehen, wenn ich heute 10$ dafür bezahlen müsste, morgen aber vielleicht 100 und übermorgen vielleicht nur 5, obwohl sich der Kurs eigentlich gar nicht bewegt hat? Lightning verspricht nach über 2 Jahren im Mainnet nicht wirklich blühende Adoption und Tokenisierung Bitcoins auf anderen (zentralisierteren) Chains wie Liquid statt das Protokoll voranzubringen ist wohl ein Treppenwitz.

      Mit jedem Halving steigt die Abhängigkeit der Miner von einem soliden Fee Markt und es wird zunehmend Miner geben, die rational ihre Mining Hardware anschalten, wenn der Mempool entsprechend mit x BTC an Fees gefüllt ist und wieder abschalten, wenn der Mempool diesen nicht mehr hergeben sollte, weil sie statistisch einfach den Strom nicht decken können. Bitcoin Mining ist schon lange kein altruistisches Hobby, sondern profitorientiertes Business und damit dürfte auch die Berechenbarkeit der Block Intervalle ggf. stark leiden, insbesondere da der Difficulty Algorithmus sehr träge ist.

      Bitcoin verdankt seine derzeitige Dominanz nur noch dem First-Mover Netzwerkeffekt und Noobs, die in Krypto spekulieren wollen, hören zuerst von Bitcoin. Natürlich ist der Markt auch zu unübersichtlich und Auswüchse wie XRP finden auch ihre „Fanbase“, aber ich bin noch voller Hoffnung, dass sich das in 5-10 Jahren auch von alleine wieder gelöst hat.

  3. Bitcoin erweckt doch immer noch am meisten Vertrauen. Ich bin froh, dass der CEO von Bitcoin nicht Roger oder oder Craigh heißt. Wie heißt der CEO von Bitcoin eigentlich? Genau, es gibt keinen. Es gibt auch keine Marketing- oder Rechtsabteilung bei Bitcoin. Daher denke ich, dass auch 10 Jahren die Dominanz klar bei btc liegen wird. 👋😁

    • Paul Janowitz // 30. Juli 2020 um 17:04 // Antworten

      Vom Konstrukt her unterscheiden sich heute BTC, BCH und BSV gar nicht sooo sehr. Während bei BSV Craig & Calvin einen Großteil der Macht an sich gerissen haben, sind es bei BCH Roger und Amaury und bei BTC seit Jahren Maxwell, Back, Mow und die restliche Blockstream Gang, die teilweise auch vernichtend überheblich auf andere Ideen reagiert. Bei BCH und BSV dürfte das Engagement offensichtlich aus finanziellen Interessen sein, da sie viel Geld zur Stabilisierung der Kurse und auch Entwicklung gesteckt haben und profitieren entsprechend von höherer Nachfrage/Kursen, bei Blockstream ist die Sache verzwickter, denn das aktuelle Geschäftsmodell mit Liquid funktioniert umso besser, je schlechter Bitcoin selbst skaliert.

      Die Blockade der Block Größe jenseits aller rationalen Argumente könnte schließlich zu einem massiven Vertrauensverlust führen, wenn Spekulanten erst merken, wie unbenutzbar Bitcoin teilweise ist, wenn man die Coins von der Börse in eine eigene Wallet transferiert. Aktuell sind die Fees zwar bereits auf einem hohen Niveau, aber der Mempool leert sich einigermaßen regelmäßig, wovon bei einem neuen Bull Run nicht auszugehen ist und wir werden wahrscheinlich einen Peak bei 3-stelligen Gebühren gemessen in USD sehen, um eine Transaktion binnen einiger Stunden durchzubekommen. Übrigens ist dann auch das gesamte Sicherheitskonzept des Lightning Netzwerks obsolet, denn eine Penalty Transaktion kann im Falle eines womöglich alten States durch einen unehrlichen Channel Partner wahrscheinlich nicht mehr rechtzeitig propagiert und gemined werden, weil sie im Mempool feststeckt.

      Rational / technisch gesehen gibt es keinen einzigen Grund, dass Bitcoin seit 10 Jahren ein 1MB starres Limit hat. Nielsens Law, welches für die letzten 20 Jahre in etwa korrekt war beschreibt eine jährliche Steigerung der Bandbreite um 50%, also Faktor 1,5. Nach 10 Jahren wären wir ausgehend von 1MB heute also bei etwa 57MB, wenn man Bandbreite als größten Flaschenhals sieht.

  4. Uh. Du reimst dir hier im Blog öfters Halbwissen gegen Bitcoin zusammen, wo du hier und da lieber noch mal recherchieren solltest. Zb die technischen Grundlagen bzg der 1mb. Die Bandbreite spielt da nur sekundär eine Rolle. Dafür kommst du mit Nielsens Low um die Ecke um die 1mb zu bashen… die Schublade klemmt etwas, nach meinem Geschmack. 😊

    • Paul Janowitz // 30. Juli 2020 um 19:00 // Antworten

      Dann liefer doch Mal Gründe, warum wir seit 10 Jahren bei einem MB festhängen sollten / müssen, wo sich die zugrunde liegende Technologie unübersehbar weiterentwickelt hat. Zum Vergleich: 2010 gab es bei Netflix nur SD-Streaming, exklusiv in den USA, Deutschland kam erst 2014, mittlerweile können wir nicht nur HD, FullHD sondern auch UHD problemlos streamen.
      Moore’s Law, welches bei Prozessorgeschwindigkeit (zur Verifizierung) und Festplattenkapazität zur Anwendung kommt, sieht noch eine schnellere Steigerung, wobei mit Pruning letzteres relativ egal ist.

  5. Wenn da nur Coins/Tokens gelistet sind, die ein Geld sein wollen… was macht dann BTC noch da? 😀

  6. Es gibt ja auch einen Jahresobstverbrauch und da liegen Äpfel und Birnen definitiv im gleichen Korb. Wenn juckt es da schon, dass Erdbeeren keine Früchte, sondern Nüsse sind.

    Wieviele Goldbesitzer werden wohl in der Lage sein, aus dem FF die Ordnungszahl von Gold im Periodernsystem zu nennen? Jede Wette, dass mehr Goldbesitzer nicht mal wissen, was das Periodensystem überhaupt ist. Die einzig relevante Zahl, für die sich alle Goldhodler interessieren, ist: Dollar pro Unze. Und bei näherer Betrachtung verhält es sich bei Kryptoassets ganz genau so.

    Bitcoin hat wieder deutlich mehr als den halben Wert von seinem Allzeithoch. Ether 20%, XRP 7%, genau so wie wie BitcoinCash auch. Bei den meisten folgenden sieht es kaum besser aus, manche liegen weit unter 2%. Und dass das so ist, beruht ganz sicher nicht nur alleine darauf, dass Bitcoin halt der aller erste Kryptocoin war.

    Die Technik funktioniert und die Ein-MB-Grenze erhöht den Druck für eine Offchain-Lösung des Skalierungsproblem – das im Übrigen alle Coins haben. Nicht nur Bitcoin, wie man vermuten könnte.

    Das Problem ist, dass alle Transaktionen für Jahrhunderte in der Blockchain landen. Da ist es besser, zu hohe Gebühren machen Probleme, als eine zu schnell zu groß gewordene Datenmenge. Müsste jeder Computer erst mal alle Daten der letzten fünfzig Jahren bearbeiten, bevor man eine eMail verschicken kann, wären wir schlagartig wieder auf C64-Niveau.

    • Paul Janowitz // 31. Juli 2020 um 9:05 // Antworten

      Die einzig relevante Zahl, für die sich alle Goldhodler interessieren, ist: Dollar pro Unze. Und bei näherer Betrachtung verhält es sich bei Kryptoassets ganz genau so.

      Also ist Bitcoin zu einem reinen Spekulationsobjekt geworden, auch wenn es die Nutzbarkeit dessen, das ihm ursprünglich den Wert gegeben hat, immer schlechter ist. Da ist das Ponzi nicht weit weg.

      Bitcoin hat wieder deutlich mehr als den halben Wert von seinem Allzeithoch. Ether 20%, XRP 7%, genau so wie wie BitcoinCash auch.

      Das ist der Netzwerkeffekt neuer Spekulanten, die eben etwas von Bitcoin gehört haben, aber „zum Glück“ beim Spekulieren nie damit in Berührung kommen, weil die Coins an der Börse in Sekundenschnelle getradet werden können. Genau so war Bitcoin gedacht…

      Die Technik funktioniert und die Ein-MB-Grenze erhöht den Druck für eine Offchain-Lösung des Skalierungsproblem – das im Übrigen alle Coins haben. Nicht nur Bitcoin, wie man vermuten könnte.

      Die Technik funktioniert nicht, insbesondere bei Lightning hebeln deutlich zweistellige OnChain Gebühren die Sicherheit für den Großteil der Channels, deren Kapazität im Schnitt bei 250 USD liegt. Aber es gibt ja eine Skalierbarkeit für Bitcoin: Ethereum, wo mittlerweile über 20.000 BTC tokenisiert/gelockt sind, im Vergleich zu knapp 3.500 in Lightning und Liquid zusammen. Chapeau!
      Und bitte nimm nicht alle Blockchains in Geiselhaft, viele versuchen die Probleme zu lösen und haben auch deutliche Fortschritte erzielt.

      Das Problem ist, dass alle Transaktionen für Jahrhunderte in der Blockchain landen. Da ist es besser, zu hohe Gebühren machen Probleme, als eine zu schnell zu groß gewordene Datenmenge. Müsste jeder Computer erst mal alle Daten der letzten fünfzig Jahren bearbeiten, bevor man eine eMail verschicken kann, wären wir schlagartig wieder auf C64-Niveau.

      Das ist aus vielerlei Hinsicht falsch. Zum einen steigt die Performance bei Computern (insbesondere auch mobilen Geräten) von Jahr zu Jahr deutlich, Speicherplatz und Bandbreite ebenso. Zum anderen muss nicht jeder die gesamte Blockchain auf ewig vorhalten, man kann sie z.B. aufteilen, dass jeder „normale“ Node nur jeden 100sten Block vorhält + alle UTXO (welche relativ klein sind), bei Bedarf kann er die notwendigen Daten von einem anderen Node synchronisieren. Auch Pruning ist für die meisten Nodes denkbar und man könnte auch Milestones z.B. alle 100k Blöcke implementieren, die jeder Node für sich erstellen kann und bei einem „Pruned Sync“ kann ein neuer Node auf diesen aufbauen, wenn er von X Nodes den selben letzten Milestone bekommt. Auch mit Hashed Merle Trees lassen sich verlässliche Verifizierungen ohne vollständigen Sync durchführen.

      Layer2 ist nicht die einzige Möglichkeit der Skalierbarkeit, wie es einige predigen, es gibt verschiedene Möglichkeiten, aber wenn man sich diesen „aus Prinzip“ verschließt, dann riskiert man irgendwann den Vertrauensverlust wie bei jeder Technologie. Das war so mit http vs. https, eDonkey vs. Torrent oder von mir aus Nokia vs. Apple & Google. Da die meisten Spekulanten nicht technik-versiert sind, wird es länger dauern als bei Protokolländerungen, die hauptsächlich von Admins oder Nerds abhingen, aber wie man am Beispiel Nokia oder auch Skype sieht, werden Unzulänglichkeiten auch für durchschnittliche Nutzer irgendwann offensichtlich.

  7. @eddi: Nagel getroffen 👍

  8. Ein paar Nägel getroffen, aber einen Sachverhalt imho herabgespielt:
    „Und dass das so ist, beruht ganz sicher nicht nur alleine darauf, dass Bitcoin halt der aller erste Kryptocoin war.“
    Doch, das beruht eigentlich nur darauf. BTC war zuerst da, BTC hat bewiesen, dass er hohe Beträge sicher über einen großen Zeitraum verwahren kann, dass er wertstabil bzw. wertsteigernd ist, wenn auch mit starken Schwankungen. In BTC steckt viel Vermögen, von daher ist der Anreiz und die Gestaltungsmacht von seiten derer, die da ein Vermögen drinhaben so viel größer, dass es langfristig so bleibt, als das bei anderen Coins/Token ist.
    Von daher ist es sehr unwahrscheinlich, dass sich das mal ändert. Wie der führende BTC bzw. die führende Fork in Zukunft mal funktionieren wird, ist davon unabhängig.

    Die Kuh scheißt halt auf den größten Haufen. Und das ist BTC… jetzt mal etwas despektierlich ausgedrückt 😉

  9. Wenn der Erfolg nur darauf beruht, dass Bitcoin der Anfang war, dann frage ich mich wieso fast alle anderen, die vor acht Jahren noch in den TopTen standen, mittlerweile verschwunden sind. NXT, Fethercoin, Namecoin, Peercoin usw. Alle in der völligen Bedeutungslosigkeit verschwunden.

    Zu Behaupten, dass die Technik nicht funktioniert, weil Gebühren manchmal recht hoch sind, ist ungefähr so als wären alle VW-Käfer keine Autos, weil sie nicht so schnell fahren können wie Ferraris. Ursache und Wirkung. Würde die Technik nicht funktionieren, könnte auch niemand hohe Gebühren einfahren.

    Man sollte sich auch davor hüten, ein Problem dadurch zu lösen, dass man auf andere Technik setzt, die es noch gar nicht gibt. Also, was macht es schon, wenn in fünf Jahren Etabytes unterwegs sind. 5G wirds schon richten. Es gibt Leute, die bauen Atomkraftwerke, ohne die geringste Ahnung zu haben, was aus dem Atommüll werden soll. Ach, da wird bestimmt mal was erfunden werden. Ganz bestimmt, ganz sicher. Hauptsache jetzt gibt es ersteinmal „billigen“ Strom.

    • Paul Janowitz // 31. Juli 2020 um 13:04 // Antworten

      Wenn der Erfolg nur darauf beruht, dass Bitcoin der Anfang war, dann frage ich mich wieso fast alle anderen, die vor acht Jahren noch in den TopTen standen, mittlerweile verschwunden sind. NXT, Fethercoin, Namecoin, Peercoin usw. Alle in der völligen Bedeutungslosigkeit verschwunden.

      Weil sie nur Bitcoin Klone ohne eigene Schöpfungshöhe waren, davon konnte sich bis heute maximal noch Litecoin irgendwie „halten“. Andererseits wurden viele einigermaßen sinnvolle Projekte durch die ICO-Schwemme, in der sich jedes Projekt mit einem Bullshit-Bingo überboten hat, was es nicht alles leisten können wird und dann nichts davon entwickelt wurde. Dies hat maßgeblich dazu beigetragen, dass durchschnittliche Spekulanten/Investoren lieber zu Bitcoin flüchten, weil sie die anderen 1.000+ Projekte noch weniger begreifen können als Bitcoin selbst und darunter tatsächlich zu deutlich über 90% Snakeoil ist.

      Zu Behaupten, dass die Technik nicht funktioniert, weil Gebühren manchmal recht hoch sind, ist ungefähr so als wären alle VW-Käfer keine Autos, weil sie nicht so schnell fahren können wie Ferraris.

      Ich habe doch ein konkretes Beispiel der Penalty Transaktionen im Lightning Netzwerk gegeben, die ab einem gewissen Gebührenlevel einfach nicht funktionieren und bei einem durchschnittlichen Channel von ca. 250 USD trifft das bei Channels, die kleiner sind, deutlich früher ein. Der 2nd Layer Nutzer wird dem Betrug also komplett machtlos ausgesetzt.
      Zudem habe ich Dir das Beispiel der „2nd Layer“ Lösungen gegeben, für die bei Bitcoin die Ethereum Blockchain ca. 6x so stark genutzt wird als Lightning Network und Liquid zusammen, der Druck, den man also mit der kleinen Block Size generieren wollte, war also von großem Erfolg gekürt.

      Man sollte sich auch davor hüten, ein Problem dadurch zu lösen, dass man auf andere Technik setzt, die es noch gar nicht gibt.

      Wer spricht denn von Technik, die es nicht gibt? Wenn vor 10 Jahren 1MB „auf dem Stand der Zeit“ waren, sind es heute über 50MB, wenn man sich die technologische Enwicklung in selbem Zeitraum ansieht. Auch Lösungen wie Pruning, Snapshotting, Streifen/Slicing der Blockchain etc. sind bereits alle vorhanden, natürlich nicht in Bitcoin (bis auf Pruning).

      Darf ich Dich mal fragen, wie oft Du Bitcoin / Kryptowährungen nutzt? Ich tue dies fast täglich und wenn ich Bitcoin nutzen muss, weil irgendein Merchant/Partner/Service nur das implementiert hat, graust es mich fast jedes Mal.

  10. Ich benutze auch täglich diverse Coins und Plattformen. Bitcoin funktioniert tadellos und schnell. Wo und inwiefern genau hast du Probleme mit btc?

  11. NXT hat sich damals auf’s heftigste dadurch versuch hervorzutun, dass es komplett neu programmiert wurde. Und wenn es jemals ein Überklon von Bitcion gab, dann ist das Litecoin.

    So langsam verstehe ich nicht mehr so ganz, was du überhaupt willst. Einzig Bashing von Bitcoin ist überdeutlich. Vergiss bloß nicht unsere laufende Wette! 7 von 60 Monaten sind rum und Bitcoin hat seitdem zugelegt …

  12. „Dies hat maßgeblich dazu beigetragen, dass durchschnittliche Spekulanten/Investoren lieber zu Bitcoin flüchten, weil sie die anderen 1.000+ Projekte noch weniger begreifen können als Bitcoin selbst und darunter tatsächlich zu deutlich über 90% Snakeoil ist.“

    Was soll man dazu sagen? Außer vielleicht: „Alle sind durchschnittlich blöd, kapieren gar nix, aber ich kann das besser.“

    Sorry …

  13. Hans Frosch // 1. August 2020 um 5:56 // Antworten

    Ich lass lieber die Finger vom Bitcoin. Die Gebühren sind bereits seit Tagen wieder größer als 5€. Wenn der Kurs noch weiter steigen sollte, was ich angesichts der Corona-Krise als nicht unwahrscheinlich erachte, sind wir bald wieder bei Gebühren jenseits von gut und böse. Der darauf folgende Zusammenbruch des Kurses wird dann hoffentlich wieder einigen Leuten zeigen, dass der Bitcoin technisch limitiert ist. Fakt ist, dass es eine große Sehnsucht nach dezentralisiertem Geld gibt (wobei der Bitcoin nicht so dezentral ist wie es einige gerne hätten). Wenn sich das Szenarium von Ende 2017/Anfang 2018 noch einige Male wiederholt, wird auch der letzte kapieren, dass der Bitcoin für die Nutzung der Masse nicht taugt. Das macht mir aber keine Angst, denn es werden sich Alternativen, die besser skalieren, herauskristallisieren.

  14. Mal ’ne Frage: Ist Gold heute noch ein gängiges Zahlungsmittel? Eher nicht? Oder?

    Es war es mal zweifelsfrei für 4000 Jahre, aber nur als durch zur Münze gemachtes, zählbares(!) Gut.

    Gold ist vor fünfzig Jahren als Geld bedeutungslos gemacht worden, aber trotzdem ist es immer noch ziemlich wertvoll. Bitcoin hat es geschafft in vier Jahren zu wertvoll zu werden, als dass es noch als Keingeld taugen könnte. Egal. Es sind jetzt ein paar scheißwertvolle Nullen und Einzen.

    Finger weg, wenn man das nicht verstehen kann.

    • Kann ich mich wirklich dauerhaft auf die Miner verlassen? Werden sie zuverlässig die nächsten Jahre (geschweige denn Jahrzehnte) ihre Arbeit verrichten? Oder könnte es vielleicht auch Situationen geben, in denen sie ihre Arbeit ruhen lassen oder gar niederlegen? Oder in denen sich 50% der Miner zusammenschließen und Guthaben einfrieren?
      Ich habe diese Fragen für mich beantwortet. Ich hoffe, du hast dir diese Fragen auch gestellt und lange genug über sie nachgedacht.

  15. Paul Janowitz // 3. August 2020 um 14:55 // Antworten

    @Nobody
    Unter der Woche ist es ein Glücksspiel, wann eine Transaktion bestätigt wird, wenn man nicht gerade 10$ an Gebühren mitschickt, lediglich am Wochenende leert sich der Mempool meist auf ein für mich „akzeptables“ Niveau. Auch gängige Wallets können Fees nicht verlässlich berechnen oder setzen gleich auf eine Fee von 10$ und mehr wie z.B. Exodus.

    @Eddi
    NXT war ein premined Shitcoin, dessen Distribution sich durch PoS noch weiter zentralisiert (nothing at Stake Problem) und wird afaik auch nicht mehr entwickelt.

    @Hans Frosch
    Genau meine Meinung, während bei Bitcoin mittlerweile alle sich nur noch auf den Kurs konzentrieren, ohne zumindest zu versuchen, das Protokoll voranzubringen, egal ob first Layer oder second, wirkt selbst ein Greg Maxwell von der einzigen nennenswerten Entwicklung der letzten Jahre „Taproot“ genervt, wenn nicht sogar ignorant:
    https://github.com/bitcoin/bitcoin/pull/17977#issuecomment-665392921
    https://www.reddit.com/r/Bitcoin/comments/hrlpnc/technical_taproot_why_activate/fyqbn8s/
    Auch ein eigentlicher No-Brainer wie Schnorr Signaturen „hängen“ seit Jahren fest…

    Währenddessen haben andere nachhaltige Projekte die Forschung und technische (weiter-)Entwicklung von DLT/Blockchain statt den Kopf in den Sand zu stecken „ist eh nicht skalierbar“. So versucht Ethereum das deutlich komplexere Protokoll auf PoS zu migrieren, um eine weitere Skalierbarkeit zu ermöglichen, Cardano, Polkadot und Co. versuchen ähnliche Protokolle gänzlich neu zu denken und machen dabei ziemlich interessante Fortschritte, IOTA und Nano versuchen eine Alternative zur Blockchain zu etablieren, BCH & BSV überbieten sich mit großen Blöcken, ohne an Stabilität einzubüßen und Monero hat soeben zum dritten Mal einen von der Community finanzierten Audi der neuesten Errungenschaft in Signaturschemen durch externe Sicherheitsfirmen abgeschlossen, der eine übliche „1 input, 2 outputs“ weiter auf ca. 1,4KB schrumpft, eine durchschnittliche „komplexere“ Transaktion auf unter 2KB:
    https://web.getmonero.org/2020/07/31/clsag-audit.html
    Im Vergleich zu RingCT Signaturen vor zwei Jahren ist das eine Optimierung um 90%, mit voller Privatsphäre für jede einzelne Transaktion und sogar größeren Ringen. Während Transaktionen bei Bitcoin seit Jahren wegen voller Blöcke stagnieren, wachsen sie bei Monero langsam aber stetig:
    https://bitinfocharts.com/comparison/transactions-btc-xmr.html#log
    Man hat auch schon vorgesorgt und könnte bereits heute mehr Transaktionen verarbeiten als BTC, da es eine dynamische Block Größe gibt und Transaktionsgebühren verhalten sich umgekehrt quadratisch zu größeren Blöcken, Gebühren von mehr als wenigen Cent sind also eher utopisch, auch langfristig. Ein 2nd Layer wurde noch nicht angegangen, denn bereits im aktuellen Protokoll ist noch deutlich Luft nach oben, vielleicht kann man sich diesen auch komplett sparen. In Kürze kommen auch native Atomic Swaps (auch dank der neuen CLSAG Signaturen) mit Bitcoin und können praktisch auf jeden Coin auf Bitcoin Basis ausgeweitet werden.

    Was kann Bitcoin seit dem letzten Bull Run 2017 besser als damals als selbst Transaktionen mit Gebühren von 50$ nicht zuverlässig durchkamen und man bei einigen Mining Pools seine Tx per PayPal „boosten“ musste, damit sie in einen Block aufgenommen wird? Die Handvoll BTC im Lightning Network werden es wahrscheinlich nicht reißen, schon eher die 20x mehr auf Ethereum tokenisierten…

    Die Musik spielt also mittlerweile eher woanders und Bitcoin Maximalisten suchen sich ständig ein neues Narrativ, vom ursprünglichen P2P Cash über Settlement hin zu mittlerweile digitalem Gold. Nur hat Gold einen Jahrtausende alten Track Record in etlichen Kulturen, während Bitcoin weiterhin eine Nische ist in die ein paar Menschen einen Wert hineinprojizieren, ohne dass Bitcoin irgendetwas besser löst als Gold. Dezentrale Finanzprodukte werden zunehmen und professioneller, aber nicht auf Bitcoin, sondern Ethereum oder einem der Mitbewerber, der die Skalierbarkeit am besten lösen kann, Bitcoin wird zunehmend auf anderen Chains tokenisiert, bis der letzte versteht, dass man die Tokenisierung lassen kann und stattdessen das native Asset der am besten skalierbaren (und womöglich nicht überwachbaren) Chain nutzen kann. Und nein, ich möchte nicht den Untergang Bitcoins, aber es ärgert mich, dass ein Projekt, bei welchem ich mich so stark engagiert habe, mittlerweile verkommt. Und nein, die Spekulanten, die auf Wertzuwachs zocken sind für mich keine „Anwendung“, da kann man gleich zu HEX gehen.

    • Habe gerade eine BTC Transaktion gemacht. Kosten etwas über 5 € und war im nächsten Block drin. Die Transaktion wurde beim Empfänger 5 Minuten nach Absenden der Transaktion bestätigt.

      • Telesfor // 6. August 2020 um 17:38 //

        Wow, „nur“ 5€ für eine Transaktion. Ein echter Wahnsinn. Ich beeile mich schnell einen Burger zu kaufen, bevor es 10 wird.

  16. Paul, du jammerst falsch. Irgendwas stimmt in deinen Argumentationen nicht und ich kaufe dir das nicht ab. Das mit den hohen Gebühren ist mMn ein Irrglaube der als falsches, bzw. nicht alltagstaugliches Argument verbreitet wird. Wer schnell und im nächsten Block eine Transaktion machen muss, muss sicherlich hohe Gebühren bezahlen. Wer in der Finanzwelt darauf angewiesen ist, schnell Transaktionen machen zu müssen, nimmt hohe Gebühren in der Regel auch in Kauf. Wer hingegen nur kleine Finanzgeschäfte macht oder hier und da mal alle paar Tage einen Trade macht, kann auch mal ne Stunde warten und bezahlt nur einen Bruchteil der Gebühren. Kann mir einer sagen was er will, aber das gejammere über die hohen Gebühren kann ich keineswegs nachvollziehen. Es ist einfach falsch argumentiert, wenn du versuchst, zu den höchsten Gebühren eine Transaktion zu machen.

    Es ist ja auch nicht so, dass man keine Wahl hat. Wenn du Plattformen nutzt, wo du keine hohe Gebühren in Kauf nehmen musst, wechsle doch die Plattform. Gibt genügend andere.

    Es ist auch keineswegs ein Glückspiel, wann die Transaktion in den Blocl kommt. Irgendwas scheinst du jedenfalls falsch zu machen mit deinen BTC Transaktionen. Immer wenn ich eine BTC Transaktion machen, und selbst bei vollem Mempool, musste ich noch nie so hohe Gebühren bezahlen, wie man es in Blogs oder Beiträge liest. Meine Transaktionen dürfen auch gerne im übernächsten Block sein oder auch im Block danach. Und schwups bezahle ich ein Bruchteil an Gebühren und meine Transaktion ist in einer halben Stunde durch und mehrfach bestätigt. Meine Bitte an alle, hört auf so einen Quatsch zu verbreiten, der fern der Realität ist.

    • Hans Frosch // 4. August 2020 um 9:44 // Antworten

      „meine Transaktion ist in einer halben Stunde durch und mehrfach bestätigt“

      Wie oft denn genau? Nur so Interesse halber.

      • Die Frage ist aber ziemlich pauschal… je mehr Zeit vergeht, desto mehr Bestätigungen
        Schaue dir die Blockchain etwas genauer an.

      • Hans Frosch // 4. August 2020 um 12:42 //

        Mich wundert nur, dass das bei dir so schnell geht. Daher die Nachfrage.
        „Meine Transaktionen dürfen auch gerne im übernächsten Block sein oder auch im Block danach.“
        Rechnet man mit durchschnittlich 10 Minuten zwischen zwei Blöcken, dann ist der Block nach dem übernächsten Block durchschnittlich nach 30 Minuten bestätigt. Das steht aber im Widerspruch zu deiner nächsten Aussage:
        „Und schwups bezahle ich ein Bruchteil an Gebühren und meine Transaktion ist in einer halben Stunde durch und mehrfach bestätigt.“
        Für jede zusätzliche Bestätigung musst du durchschnittlich mit weiteren 10 Minuten rechnen. Wenn also deine Transaktion im Block nach dem übernächsten Block ist und zusätzlich mehrfach bestätigt ist, dann muss deutlich mehr als eine halbe Stunde vergangen sein.

      • Ah, jetzt verstehe ich worauf du hinaus willst. Dann reiche ich die Frage mal an dich weiter, da du es anscheinend besser weißt. Wieviele Bestätigungen sind innerhalb einer halben Stunde möglich? Keine? Eine? Ein paar? Wieviel Gebühren muss man zahlen um zwei Bestätigungen zu bekommen?

      • Hans Frosch // 4. August 2020 um 15:40 //

        Im Durchschnitt wird etwa alle 10 Minuten ein Block an die Bitcoin-Blockchain (Blöcke, die wie in einer Kette aneinander hängen) angehängt, was in einer halben Stunde 3 Blöcken entspricht. Du musst eine Gebühr an einen Miner zahlen, damit deine Transaktion von ihm in einen Block aufgenommen wird (derzeit ca. 5 Euro). Werden weitere n Blöcke an den Block, in dem deine Transaktion steckt, angehängt, dann spricht man davon, dass dieser Block n-mal bestätigt wird. Das kostet für dich nichts mehr. Nur die Transaktionen, die in diese n Blöcke gekommen sind, mussten eine Gebühr an die Miner entrichten. Leider habe ich nicht so viel Zeit, um noch weiter auf die Grundlagen Bitcoins einzugehen.

      • 🙂
        Du bist ein Guter.
        Paul aber auch. 🙋‍♂️

      • @Nobody
        Danke, ich schätze die Diskussionen hier sehr und wir sind im Grunde meist ein kleiner Kreis. Krypto Twitter ist toxischer, Telegram in der Regel extremer und zeitraubender.

        Mein „jammern“ über hohe Gebühren hast Du ja im Prinzip bestätigt, denn 5€ sind für die meisten Anwendungen bereits viel zu hoch und aktuell ist der Mempool vergleichsweise ziemlich leer. Natürlich gibt es Anwendungen wie Trading über 4-stellige Beträge, wo diese nichtig ist, aber wo wird Bitcoin derzeit als Payment angenommen? Mir fallen da hauptsächlich Hosting, Domains, VPS, VPN und Co. ein, wo in der Regel Beträge von 5-50 Euro anfallen und die aktuellen Gebühren sehr ins Gewicht fallen. Auch im Darknet dürfte die durchschnittliche Transaktion nicht über 100€ liegen und das ist immer noch wahrscheinlich die größte Anwendung neben der Spekulation.

        Und seis drum, wenn Dir z.B. 5€ nichts ausmachen, wo ist Deine Schmerzgrenze? So langsam werden Western Union und Moneygram konkurrenzfähig zu Bitcoin und die schaffen das sogar ohne durchschnittliche 10 Minuten Verzögerung bis zur ersten Bestätigung. War ein ziemlich geläufiges Argument, dass Bitcoin diese Money Transmitter obsolet machen würde… Was mich an Bitcoin ärgert ist eben, dass nichts unternommen wird, um die Fees nicht auch in 3-stellige Bereiche steigen zu lassen, denn Gebühren sind leider der erste Moment, wenn Neulinge ihr erstes WTF-Moment haben. Erst viel später kommt die unzureichende Privatsphäre und möglicherweise andere Unzulänglichkeiten wie z.B. die Mining Zentralisierung und damit Verbundene Probleme…
        https://www.coindesk.com/bitmain-delays-bitcoin-miner-shipments-by-three-months-as-co-founders-battle-on

      • @Paul,

        Du liegst mit deiner Vermutung schon ganz richtig, dass mich 5 Euro Transaktionsgebühren nicht so sehr stören.

        Ich habe auch mit Euro-Transaktionen ins Nicht-EU-Ausland so meine Erfahrungen, darauf beruht mein Wissen, dass 5 € Transaktionsgebühren wirklich wenig ist. Auch 30 Minuten sind sehr schnell – im Vergleich zu weltweiten FIAT-Transaktionen! Ich glaube DAS ist doch der Vergleich, der uns alle gleichermaßen interessiert und zusammenbringt. Ob es ein Coin besser oder schlechter macht, ist lediglich eine persönliche Neigung. Wie ein Auto, eine Uhr, ein TV oder die Kaffeesorte. Es gibt überall Vor- und Nachteile. Der Unterschied liegt im persönlichen Anwendungszweck und dam persönliche Vertrauen in eine Sache.

        Sicherlich kann ich mit anderen Coins billiger Transaktionen ausführen – aber wie hoch ist das Interesse, dass der Empfänger auch den Coin will? Gibt es bei dem Coin technische Prunkte, die ich berücksichtigen muss? Bitcoin ist in Hinsicht Beliebtheit und Verbreitung unschlagbar und steht nunmal an erster Stelle – obs euch passt oder nicht. (salopp gesagt)
        Wird es immer so sein? Keine Ahnung… und niemand weiß wie es in 5 Jahren, 10, 15, 20, oder 0.5 Lichtjahren sein wird. So fair sollten wir untereinander sein.

        Ich finde es daher unnötig, wenn die Anhägerschaften einzelner Coins den jeweils anderen (technisch) schlecht machen. Es wird sich ein Schwachpunkt rausgesucht und draufgehauen, dass das bei Bitcoin echt schwach sei. Der Anwendungszweck und das persönliche Empfinden/Vertrauen/Erfahrungen werden schlichtweg ignoriert.

        Und ich vermute, dass bei einer Cryptowährung mit ähnlichem tx-Volumen wie BTC, auch dort Probleme entstehen. Seien sie technischer (Zeit für die Bearbeitung, Flaschenhals-Effekt) oder monetärer (hohe Gebühren) Natur. Kein Coin hat dieses gigantische Volumen. Mit ETH läuft momentan auch nicht alles glatt. ETC hat 51% Attacken. Und ich habe keine Ahnung was bei anderen Coins zur Zeit los ist oder mit welchen technischen Problemen diese zu kämpfen haben. Ist mir auch egal. Euch sind 5€ Gebühren bei BTC zu hoch? Nehmt einen anderen Coin. Euch fehlt Privatsphäre? Ok, nehmt einen anderen Coin. Muss BTC denn alles können? Ich denke nein.

        Ich mag auch gar nicht weiter auf Deine Kritikpunkte zu den Gebühren, Privatsphäre, Mining-Zentralisierung usw eingehen. Es ist aus deiner Sicht und deinem Anwendungszweck sicherlich auch alles völlig gerechtfertig. Mit Sicherheit gibt es für jedes BTC Problem einen Coin, der das besser macht. Und deswegen gibt es ihn ja auch. Und das ist auch gut so. Wie gesagt, Bitcoin muss nicht alles sein.

  17. Korrektur:
    Wenn du Plattformen nutzt, wo du hohe (ohne KEINE) Gebühren in Kauf nehmen musst, wechsle doch die Plattform.
    😅

  18. Egal wie man die BTC-Dominanz berechnet. Tatsache ist, dass sie von Jahr zu Jahr fällt. Und sie wird wahrscheinlich weiter und noch starker fallen.

  19. @Nobody
    Du hast im Vergleich zu Bitcoin Maxis auch eine gesunde Herangehensweise und das respektiere ich gerne! Der von Christoph vorgestellte „neue“ Bitcoin Dominanzindex ist doch nur ignorant und einige Maxis würden auch alle anderen Coins streichen, dann hätte Bitcoin 100% Dominanz, weil alles außer BTC ja Shitcoins sind. Würde mich auch nicht wundern, wenn wir das auch noch zu sehen bekommen…

    Bitcoin muss für mich auch nicht alles sein, aber ich wünschte mir tatsächlich irgendeine Entwicklung, ich bin nunmal ein Techniker und Stillstand ist schwer erträglich. Ich hielt Ethereums Ansatz auch immer für fraglich, denn ein „Weltcomputer“ dezentralisiert ist eine andere Hausnummer als ein Zahlungsnetzwerk und ich konnte mich bis heute nicht ganz damit anfreunden, auch wenn die neuen DeFi Anwendungen sinnvoller erscheinen als die bisher dominierenden ICOs. Bitcoin muss das alles nicht übernehmen und ich vermute, es wird nie die Privatsphäre erreichen, die mittlerweile möglich wäre, aber zumindest würde ich mir wünschen, dass man verlässlich Transaktionen durchbekommt, ohne eben ein Vermögen dafür auszugeben.

    Wo ist denn Deine Schmerzgrenze? Ich habe vor Bitcoin auch schon Western Union genutzt und die Gebühren waren oft horrend, aber mittlerweile ist Bitcoin (wieder) nicht weit davon entfernt. Auslandsüberweisungen über traditionelle Banken sind in der Tat noch langsamer und in der Regel teurer, wenn es über die EU hinaus geht, wobei man hier je nach Anwendung auch Kredit/Debit Karten vergleichen sollte, die in der Regel sofort gebucht werden, auch wenn man möglicherweise erst nach ein paar Wochen darauf zugreifen kann…

    Ganz zu schweigen von Menschen, die nicht unser Privileg teilen und zu den paar Prozent der reichsten angehören, sondern von 1$ am Tag „leben“ müssen…

    Bitcoin muss nicht alles sein, aber es gibt meiner Meinung nach kein einziges sinnvolles Argument, warum man seit 10 Jahren auf genau 1MB bleiben muss. Die meisten Gegenargumente habe ich hier oder an anderer Stelle bereits erläutert. Hätte Zuckerberg seine Platform auf seinem Heimrechner gelassen, wäre es nie so weit skaliert wie heute, eigentlich schade, dass er das anders gesehen hat und keinen LukeJr an Bord geholt hat…

    Und ja, es ist unschwer zu erkennen, dass ich Bitcoin nur noch nutze, wenn es nicht anders geht und sogar dann meist über xmr.to, weil die einen guten Fee Algo haben und meine Transaktion meist in den nächsten Block kommt. Aber das ist nicht das, wofür ich bei Bitcoin immer gekämpft habe, denn es ist ein Middleman und auch wenn ich den Betreiber Jeremie persönlich kenne und schätze, würde ich eine direkte Zahlung immer bevorzugen.

    • Mein Gehirn ist ausgelutscht von der Wärme, daher nur kurz auf deine Frage, wo meine Schmerzgrenze ist. Ich habe vorhin bereits darüber nachgedacht, wo genau diese eigentlich ist und bin zu keinem Ergebnis gekommen. Ich denke es ist einfach der jeweiligen Situation geschuldet. Ist es eine wichtige Transaktion (auch hier gibts diverse persönliche Aspekte, was für einen selbst wichtig ist), wären selbst 50 Euro für mich akzeptabel. Je geringer natürlich die Wichtigkeit und die zu transferierende Summe, desto unangenehmer ist eine hohe Gebühr. Logisch.

      Für Zahlungen im ein- oder zweistelligen Bereich sind 5 € Gebühren selbstverständlich nicht akzeptabel. So lange aber viele Transaktionen in BTC gemacht werden, akzeptiert der Markt offensichtlich die Gebühren.

      Ich werfe mal einen Blick auf die Anzahl der Transaktionen…
      Es werden nach wie vor sehr viele gemacht. So grob 350.000 pro Tag.
      Im Vergleich hat Bitcoin Cash: 20.000 am Tag. Das ist weniger als ich dachte.
      Ich bin jedoch gerade erstaunt: Bitcoin SV hat pro Tag 500.000, mal mehr mal weniger. ich wüßte aus dem Hut gar nicht, wo der Coin überall akzeptiert wird. Wie kommt die hohe Zahl der Transaktionen zu stande?

      • Wow, Deine Schmerzgrenze ist tatsächlich hoch und imho für die meisten Anwendungen nicht mehr akzeptabel… Der Median täglicher Transaktionen liegt seit Anfang 2017 bei ca. 300k pro Tag, die Transaktionsgebühr schwankt aber im selben Zeitraum in Größen um x100 oder mehr:
        https://bitinfocharts.com/comparison/bitcoin-transactionfees.html
        Das ist dann irgendwo so als ob Dir Western Union sagt, dass Du heute nicht 20 Euro bezahlen musst wie letzten Monat, sondern 2.000, um Geld an Deinen Freund in Kenia zu versenden.

        Dass BCH kaum Transaktionen hat liegt am Netzwerkeffekt Bitcoins und hängt damit zusammen, dass Kryptowährungen zu wenig mehr als Spekulation genutzt werden, wo hohe Gebühren tatsächlich nebensächlich sind. Dass dagegen BSV teilweise deutlich mehr Tx als Bitcoin hat, liegt am „Spam“ wie Wetterdaten und ähnlichen Anwendungen, dessen Fan ich zwar nicht bin, aber immerhin beweisen sie, dass Blöcke „etwas“ größer als 1MB kein Problem für heutige Infrastrukturen sind.

      • Du fragtest nach der Schmerzgrenze, also für den Notfall. Ich wollte damit nicht ausdrücken, dass so eine Transaktionsgebühr für mich unproblematisch sei. 1 € oder drunter wäre mir natürlich auch sehr recht und würde tatsächlich die Häuffigkeit kleinerer Zahlungen für BTC beflügeln und käme der Community sicher sehr entgegen. Aber so lange das nicht der Fall ist, kann ja jeder auf einen anderen Coin recht unproblematisch und natürlich auch ganz nach belieben auch nur temporär umsteigen.
        Danke für die Infos bzgl BSV

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