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Nun aber wirklich: SEC genehmigt Bitcoin ETFs

Der Mond sieht nur aus wie aus Gold, ist aber nicht aus dem Edelmetall. Gut für die Stock-to-Flow-Ratio von Gold. Bild von Dan Meineck via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Es war die perfekte Überraschung: Auf die Fake-News über die ETF-Zulassung folgt einen Tag später — die tatsächliche Zulassung.

Nun ist es also, im Ernst, passiert: Die US-Börsenaufsicht SEC hat eine Vielzahl an Bitcoin Spot-ETFs zugelassen, und diese werden voraussichtlich noch diese Woche auf den Börsen aufschlagen.

Ein „Spot-ETF“ bedeutet, dass das Wertpapier den sogenannten „Spot-Preis“ von Bitcoin abbildet, also den Preis, zu dem Bitcoin auf Börsen gehandelt werden, im Unterschied zu beispielsweise Future-ETFs.

Die offizielle Zulassung erklärt, dass mehrere Börsen, etwa die New Yorker Nasdaq, sowie die Cboe und BZX aus Chicago, eine Vielzahl an ETFs angemeldet haben:

  • Grayscale Bitcoin Trust
  • Bitwise Bitcoin ETF
  • Hashdex Bitcoin ETF
  • iShares Bitcoin Trust
  • Valkyrie Bitcoin Fund
  • ARK 21Shares Bitcoin ETF
  • Invesco Galaxy Bitcoin ETF
  • VanEck Bitcoin Trust
  • WisdomTree Bitcoin Fund
  • Fidelity Wie Origin Bitcoin Fund
  • Franklin Bitcoin ETF

„Dieser Bescheid“, erklärt das Dokument, „genehmigt die Anmeldungen auf einer beschleunigten Basis.“ Nachdem die SEC rund zehn Jahre jeden ETF blockiert hat, scheint es nun plötzlich eilig geworden zu sein.

Das ist aber längst nicht das einzige merkwürdige an dieser Zulassung. Es beginnt damit, dass die SEC noch gestern Nacht, nachdem ihr Twitter-Account gehackt wurde, schrieb, sie habe keine ETFs zugelassen und diesen Tweet auch heute noch nicht korrigiert hat.

 

Sie musste doch gestern Nacht schon gewusst haben, dass eine Zulassung unmittelbar bevorsteht. Warum behauptete sie dann das Gegenteil? Sie hätte es doch auch anders formulieren können. Und ist es wirklich nur Zufall, dass der Accout genau einen Tag vor der Zulassung gehackt wurde, um eben diese zu erfinden?

Dann sind da die Statements von SEC-Boss Gary Gensler und seinem Gegenpart, der SEC-Kommissarin Hester M. Peirce. Sie ersetzen die bisher fehlenden offizielle Pressemitteilung und sind beide irritierend meinungslastig. Gensler auf der einen Seite lässt keinen Zweifel, dass er den ETF nur ungern und auf Druck erlaubt hat, während Peirce keinen Hehl daraus macht, dass sie noch immer darüber empört ist, dass der ETF erst jetzt zugelassen wurde.

Zulassung mit Zähneknirschen

Gensler erklärt, dass die SEC seit 2018 mehr als 20 Anmeldungen für einen ETF abgelehnt hat, und räumt ein, dass die nun zugelassenen Anträge „denen ähneln, die wir früher abgelehnt haben. Allerdings haben sich die Umstände geändert.“ Damit meint er aber nicht, dass die Bitcoin-Märkte regulierter, transparenter und ordentlicher geworden wären – was er früher verlangt hatte -, sondern dass ein US-Gericht „entschieden hat, dass die SEC es nicht geschafft hat, adäquat zu erklären, warum sie den von Grayscale vorgeschlagenen ETF abgelehnt hat.“

Nicht Überzeugung, sondern juristischer Druck hat also die Wende gebracht. Immerhin, so Gensler weiter, habe ein ETF auch Vorteile. Denn Investoren können schon heute auf zahlreichen Wegen in Bitcoin investieren. Mit der Zulassung von ETFs genießen sie nun einen höheren Schutz, da ETFs strengen Informationspflichten unterliegen, auf vollständig regulierten Börsen gehandelt und von der SEC gründlich überwacht werden.

Nach diesem eher zähneknirschen vorgetragenen Zugeständnis betont Gensler aber, was die Zulassung nicht bedeutet: Sie heißt erstens „in keinster Weise, dass die Kommission bereit ist, solche Anträge für andere Crypto Asset Securities zuzulassen.“ Die weite Mehrheit der Krypto Assets seien, betont Gensler mal wieder, „Investment-Verträge und fallen unter das föderale Wertpappiergesetz.“ Sie können per Definition nicht zur Grundlage eines ETFs werden.

Zweitens bedeutet die Zulassung nicht, dass die SEC Bitcoin zulässt oder befürwortet. „Während die unterliegenden Assets von Metall-ETFs Anwendungen für Nutzer und Unternehmen haben, ist Bitcoin in erster Linie ein spekulatives, volatiles Assets, das auch für illegale Aktivitäten genutzt wird, darunter Ransomware, Geldwäsche, Sanktionsumgehung und Terrorifinanzierung.“

Ein Stückchen Bitterkeit über diese verlorene Schlacht klingt da mit, oder? Aber auch Genslers Gegenpart, die liberale, kryptofreundliche Hester M. Peirce, reagiert nicht weniger bitter auf diesen Sieg.

„Kein Ausgleich für vergangene Schäden“

Endlich habe die Kommission die Anmeldungen der Spot-ETFs genehmigt, schreibt Hester Peirce, nach einer Dekade, und hätte nicht das Gericht geurteilt, hätte es noch länger gedauert.

Der Schaden, den das Zögern der SEC verursacht hat, sei immens. Sie habe „Privatinvestoren zu weniger effizienten Mitteln getrieben, um in Bitcoin zu investieren,“ etwa durch Aktien von Unternehmen, die Bitcoins halten oder minen. Die Kommissarin beklagt, dass die SEC schon 2022 einen ETF auf Bitcoin-Futures genehmigt hat, obwohl diese komplexer und schwieriger zu managen sei als ein Spot-ETF.

Selbst nun, klagt Peirce weiter, da die SEC ihre Meinung geändert hat, gibt sie keinen Fehler zu, sondern flüchtet sich in schwache Ausreden. Und auch die Zulassung selbst sei spürbar widerwillig geschehen, was man etwa daran erkenne, dass die SEC einen Korrelations-Test verlangt, auf den sie bei anderen ETFs verzichtet, und die Abwicklung nur in Cash, also in Dollar, zulässt.

Daher, schließt sie, „macht der heutige Bescheid nicht den Schaden gut, den die unfaire Behandlung von Spot-Bitcoin-Produkten angerichtet hat.“ So richtig freudig klingt das nicht.

„Wir erwarten einen Bitcoin-Preis von 100.000 Dollar bis Ende des Jahres“

Nicht so richtig freudig wirkt auch der Bitcoin-Kurs. Während er in nach dem Fake-Tweet kurz explodiert ist, nahm er die tatsächliche Zulassung mit Gleichmut auf. Man muss schon sehr genau suchen, um überhaupt eine Regung zu finden. Der Kurs stand vor 24 Stunden bei 41.700 Euro, heute steht er bei fast 42.200. Dazwischen sackte er mal auf 40.850 Euro ab und stieg auf 43.400. Alles im üblichen Kanal.

Das wirft die Frage auf, ob ein Bitcoin-ETF ein gewaltiger Nothing-Burger ist, zwei pappige Brotscheiben mit einem gewaltigen Nichts dazwischen, weil alle Welt eh schon Bitcoin gekauft hat und der ETF-Effekt längst eingepreist ist.

Dem widerspricht das Magazin Coindesk. Anlässlich der Zulassung der ETFs erinnert es daran, welchen Einfluss die Einführung von Gold-ETFs vor zwei Jahrzehnten auf den Goldpreis hatten. Auch schon zuvor konnte jeder, der wollte, in Gold investieren, direkt, in Münzen und Barren, oder auch durch Papiere auf eingelagertes Gold. Der ETF hatte dennoch einen enormen Effekt.

„Der Goldpreis hat sich in den sieben Jahren nach der Einführung 2004 mehr als vervierfacht“, erklärt Coindesk, und zitiert eine Experten der Bank Standard Chartered mit der Erwartung, „dass Bitcoin als Folge der Zulassung eines Sport ETFs in den USA Kursgewinne genießt, die in einer ähnlichen Größenordnung liegen.“ Er geht aber davon aus, dass sich diese Gewinne in einer kürzeren Zeit materialisieren, etwa ein bis zwei Jahre. Die Bank erwartet, dass Bitcoin noch in diesem Jahr auf 100.000 Dollar ansteigt.

Wir sind gespannt.

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37 Kommentare zu Nun aber wirklich: SEC genehmigt Bitcoin ETFs

  1. Wir müssen bei aller Euphorie auch akzeptieren, das die Rezession, in den USA den Takt angeben wird. Dieser Schwert schwebt über uns. Wie reagiert der Markt, wenn es Rücksetzer, von 20, 30 oder gar 40% beim Dow gibt? Der S&P mit zurück geht. Ich bin normalerweise sehr optimistisch, Aber die ETF bringen nichts, wenn Liquidität aufgrund der Rezession abfliesen wird. In der Rezession dieses Jahr wird Bitcoin beweisen können, ob er wirklich der sichere Hafen ist. Solange sich Bitcoin von den tradionellen Märkten nicht entkoppeln kann, ist es davon anhängig wohin deren Reise geht. Das kann die 100k sehr schnell ausser sichtweite bringen! Ich hoffe das Beste für Bitcoin, aber dann dauert es eben nur länger bis wir die 100.000 knacken. An das Szenario, das Bitcoin eben kein sicherer Hafen ist, will ich gar nicht denken.

  2. Der dauerhafte Effekt der Zulassung wird erst richtig zum Tragen kommen wenn der Handel eröffnet wurde, also über den Daumen könnte die Nacht von Freitag auf Samstag ziemlich interessant werden … 🙂
    Herzlichen Glückwunsch an alle 🙂

  3. Ebenfalls Glückwunsch an alle!
    Das Statement von Gensler zeigt eindrücklich, gegen welche Widerstände Bitcoin bzw. seine Community bisher ankämpfen mussten. Wenn Gensler jetzt noch wegen des Hacks und der fehlenden 2FA seinen Stuhl räumen müsste, dann ginge Bitcoin in seiner Funktion als Investmentvehikel wohl tatsächlich als „Gewinner“ vom Platz 🙂

    „Zuerst ignorieren sie dich, dann lachen sie über dich, dann bekämpfen sie dich und dann gewinnst du.“

    • Was genau hat denn BTC dadurch deiner Meinung nach gewonnen?

      • Endlich noch weiter weg von diesem suspekten Whitepaper und der ursprünglichen Idee!

        Wir haben <3 Blackrock <3 SEC <3 Morgan Stanley <3 Fidelity <3

        Ich muss ein BIP einreichen, um den Genesis Block endlich von diesem unsäglichen “The Times 03/Jan/2009 Chancellor on brink of second bailout for banks.” zu befreien, dieser Satoshi ist mir nur noch peinlich!

      • Kranich // 12. Januar 2024 um 19:27 //

        Was genau hat denn BTC dadurch deiner Meinung nach gewonnen?

        Man kann den zweiten Schritt nicht vor dem ersten tun. Alle wollen BTC als Zahlungsmittel. Das kann aber nur gelingen, wenn es zuvor schon als „alltägliches“ Wertaufbewahrungsmittel angesehen wird. Es ist langweilig BTC als ETF zu kaufen. Es ist aber auch die Realität, dass sich viele Menschen auch gar keine großen Gedanken um ihre Finanzen machen wollen. Wenn Blackrock, Fidelity & Co., Krypto nun als Depot-Beimischung empfehlen können, dann werden viele Anleger indirekt auch Krypto-Besitzer. Ich glaube dies ist eine Voraussetzung, um BTC später auch als Zahlungsmittel akzeptiert zu bekommen. Aber auch als Zahlungsmittel wird es dann die „bequemen“ Nutzer geben, die einfache custodial Lösungen bevorzugen werden. Ich sehe BTC deshalb eher als disziplinierenden Faktor, um weiteren Exzessen der konventionellen Geldpolitik Einhalt zu gewähren. Solange BTC seiner Technologie treu bleibt, scheint es zumindest nicht mehr verboten zu werden.

      • Wolfgang Lohmann // 13. Januar 2024 um 11:55 //

        „Man kann den zweiten Schritt nicht vor dem ersten tun. Alle wollen BTC als Zahlungsmittel. Das kann aber nur gelingen, wenn es zuvor schon als „alltägliches“ Wertaufbewahrungsmittel angesehen wird.“

        Da gibt es verschiedene Sichten. Welche ist richtig? Wird die Wahl nicht auch von persönlichen Interessen geleitet? Bei BTC wurde jetzt ein paar Jahre das Narrativ vom digitalen Gold propagiert.

        Um nützlich zu sein, müssen Zahlungsmittel den Wert aber nur *ausreichend genug* aufbewahren – bis zur nächsten Zahlung. Das ist kontextabhängig. Im Gefängnis reichen Zigaretten, Bitcoin nützen da wenig, außerhalb der Mauern sieht das vielleicht anders aus. Wenn am Ende des Monats ohnehin praktisch kein/kaum Geld übrig bleibt, reicht es aus, wenn die Tauschbarkeit *einfach* genug ist, und der Wertverlust nicht so groß ist, dass der normale Cashflow dadurch ganz unmöglich wird. Das ist sicher unschön. Aber kaum jemand würde mit Rembrandts einkaufen gehen, obwohl die Wertaufbewahrung doch derzeit unbestritten ist. (Ja, ist kein „alltägliches“ WAM :-), geht um den Punkt. ). Selbst in Ländern mit hoher Inflation wird BTC nicht flächendeckend eingesetzt, obwohl das nicht so schwer ist, und dort der Werterhalt im Vergleich zur eigenen Währung weit weniger bezweifelt wird. Aber für kleine Transaktionswerte lohnt sich L1 BTC nicht mehr, und es gibt zu wenig Einsatzmöglichkeiten. In der Wirtschaft gilt mMn: Cashflow is King
        Vielleicht muss man die Schritte einfach auch nicht trennen. 😉

      • Kranich // 13. Januar 2024 um 14:36 //

        Lieber Wolfgang,
        danke für deine treffende Argumentation.
        Die Wirtschaftsunternehmen sind reguliert, und von daher nicht wirklich frei in der Wahl ihrer „Recheneinheit“. Deshalb sehe ich in den entwickelten Ländern derzeit kaum eine Chance, dass BTC sich als Zahlungsmittel wird durchsetzen können. Ich denke es wird viel mehr über die zahlreichen ärmeren Länder geschehen, bei denen Inflation und Überschuldung die jeweilige Regierung zur Überlegung kommen lassen, ob sich der Aufwand zum Erhalt einer eigenen Währung überhaupt lohnt (siehe z.B. Argentinien).

      • Ich denke es wird viel mehr über die zahlreichen ärmeren Länder geschehen, bei denen Inflation und Überschuldung die jeweilige Regierung zur Überlegung kommen lassen, ob sich der Aufwand zum Erhalt einer eigenen Währung überhaupt lohnt (siehe z.B. Argentinien).

        Solange Bitcoin nicht benutzbar ist, wie derzeit, egal ob L1 oder L2 wird das imho nie geschehen. Selbst in El Salvador mit Chivo wo es nur eine interne Datenbank wäre, ist die Nutzung unter Einheimischen praktisch nichtig, lediglich die Bitcoin Pilgerer bezahlen damit, wo es überhaupt möglich ist, alle anderen nutzen weiterhin den Dollar. In Argentinien sehe ich eine Dollarisierung als vieeeeeeel wahrscheinlicher, alleine um ausländische Investitionen anzulocken.

      • steffenkd // 14. Januar 2024 um 9:38 //

        Man kann den zweiten Schritt nicht vor dem ersten tun. Alle wollen BTC als Zahlungsmittel. Das kann aber nur gelingen, wenn es zuvor schon als “alltägliches” Wertaufbewahrungsmittel angesehen wird.

        Bei der Behauptung halte ich deine Begruendung fuer unzureichend. Es spricht nichts dagegen, dass das auch anders herum laufen koennte oder aber sogar parallel.

        Ausserdem muss ein Bezahlmittel seinen Wert nicht zwingend behalten, es reicht, wenn der Wertverfall/Kaufkraftverlust gering genug ist, dass man genuegend Zeit hat um es anschliessend wieder in etwas anderes zu investieren. Will jetzt keine Diskussion darueber lostreten was da perfekt ist, aber es gaebe „Designs“ die ich persoenlich als „gut genug“ erachten wuerde.

        Bitcoin wurde als Zahlungsmittel durchaus benutzt, aber die Blocksize hat einer steigenden Adotption einen Strich durch die Rechnung gemacht. Im Grunde hatte man damals beides: Zahlungsmittel und Wertaufbewahrungsmittel. Jetzt hat man nur noch Wertaufbewahrungsmittel, bzw. um genau zu sein: ein Gut das bislang durchschnittlich im Wert steigt.

        Es ist langweilig BTC als ETF zu kaufen.

        Naja bei 1MB Blocksize sind zweite Layer langfristig halt unvermeidbar, da es nicht genug Transkationen gibt, damit jeder onchain BTC besitzen kann. Und ein ETF ist nichts anderes als ein zweites Layer, damit man diese Unzulaenglichkeit kompensieren kann.
        Mit all den damit einhergehenden Konsequenzen.

        Solange BTC seiner Technologie treu bleibt, scheint es zumindest nicht mehr verboten zu werden.

        Da wuerde ich zustimmen. BTC ist fuer Fiat und das derzeitige System meiner Meinung nach keinerlei Gefahr mehr, deswegen ist ein Verbot auch hinfaellig. Jetzt wird integriert, profitiert und vermutlich auch manipuliert.

      • Exil-Hexikaner // 15. Januar 2024 um 4:22 //

        Das Beste, was nach diesem Circlejerk um die Bitcoin-ETFs passieren kann, wäre ein Kurssturz runter auf zehntausend Dollar und dann noch zwei Jahre lang Seitwärtsbewegung, trotz des Halvings, so als kalte Dusche, damit viele wieder runterkommen.

        @Paul Janowitz
        Für Bitcoin gibt es ja btcmap.org, wo man nachschauen kann, wo welche Geschäfte Bitcoin annehmen. Gibt es denn sowas auch für Monero? Kann man irgendwo in Berlin schon mit Monero bezahlen?

      • @Exil-Hexikaner
        Ja, ein solcher Outcome würde mir gefallen, der würde die ganze Spekulation mal wieder abschütteln und man könnte sich vielleicht durchringen, wie man die Nutzbarkeit als Geld wieder in den Griff bekommt.

        Eine Map ist mir leider nicht bekannt, dafür gibt es wohl noch zu wenige offline Akzeptanzstellen. Auf monerica.com und https://cryptwerk.com/pay-with/xmr/ findet man hauptsächlich Online Services, die ich mittlerweile auch allesamt mit Monero bezahle. Bei Domains, VPS, Server, VPN usw. kommt man problemlos mit Monero durch, es gibt ja genügend Auswahl/Konkurrenz und meistens sind die Anbieter, die es akzeptieren auch diejenigen die sonst die wenigsten Daten benötigen, also hat man schon eine relativ gute Vorauswahl.

        Leider hat Bitcoin etwas das Momentum als Zahlungsmittel genommen und in Berlin sehe ich zunehmend Spätis, die z.B. einen Bitcoin Accepted Aufkleber haben, das aber nicht mehr aktuell ist, weil es eh nicht genutzt wurde / zu hohe Fees / zu viel Aufwand und dann brauchst Du nicht mit mehr Monero kommen.
        Ich kenne keine offizielle Akzeptanzstelle, nachdem der Room 77 geschlossen hat, wo man mit BTC oder XMR bezahlen konnte, aber Spätis, die noch Bitcoin akzeptieren, nehmen auf Nachfrage meistens auch Monero. Persönlich habe ich es aufgegeben, Händler offline davon zu überzeugen, weil es in keinem Verhältnis zum potenziellen Nutzen steht. Viel eher frage ich bei Online Händlern nach und bei denen, die Bitcoin oder eine andere Crypto akzeptieren, meist mit Erfolg. So hat auch Mullvad neben BTC und BCH auf Anfrage Monero akzeptiert und nachdem das einige Leute genutzt haben, jetzt offiziell integriert.

        Die Hürde ist bei „problematischen“ Branchen viel niedriger, beispielsweise bei Rum, Zigarren oder Vaping, die regelmäßig mit Paymentabwicklern wie Paypal Probleme haben, wie ich vor knapp 20 Jahren mit einem Absinth Shop und Paypal… Die Integration ist mittlerweile wirklich einfach, 0-conf für gängige Beträge kein Problem und die UX einiger Wallets wie Cake, Feather oder auch der offiziellen GUI lässt sich sehen, Remote Nodes sind ohne Einschränkungen der Privatsphäre nutzbar und der Sync up dauert wenige Sekunden, selbst wenn man das Wallet mehrere Tage nicht geöffnet hat. Muss sich halt noch herumsprechen…

  4. Wolfgang Lohmann // 12. Januar 2024 um 9:26 // Antworten

    Lesenswert ist aus meiner Sicht auch der Abschnitt VI aus der Gegenmeinung von Crenshaw (auch aus der Kommission) [1]:

    How can you be against freedom and prosperity? But when I look at products like the ones at issue in today’s approval, I have a simple question: wasn’t bitcoin supposed to solve this? If the technology is so revolutionary, why do so many of its uses seem to revolve around recreating the existing financial system, except with less regulation, more opacity, fewer investor protections, and more risk?

    und, bezugnehmend ihrer Darstellung auf die hohe Zahl an Manipulation und fehlenden Mitteln der SEC zu reagieren in anderen Abschnitten,

    I fear that today we are setting ourselves up for tomorrow’s failure, and it will be the investors that we have a duty to protect who will ultimately pay the price

    Irgendwie scheint mir, dass es die Finanzwelt geschafft hat, sich BTC anzueignen, die Mehrheit scheint nur ein Settlementsystem mit einer berenzten Zahl an Münzenwerten zu wollen.

    [1] https://www.sec.gov/news/statement/crenshaw-statement-spot-bitcoin-011023

  5. Ich bin ehrlich gesagt „etwas“ fassungslos, wie das alle in der Twitter Bubble feiern. Wo sind die Cypherpunks geblieben? Alle weitergezogen?

    – Ich erinnere gerne an „Bitcoin: A Peer-to-Peer Electronic Cash System“, die Überschrift des Whitepapers, oder eben ein Zitat von Satoshi Nakamoto, den Bitcoiner doch so gerne zitieren und dann noch eins aus dem Genesis Block „The Times 03/Jan/2009 Chancellor on brink of second bailout for banks.“. Hat Satoshi die aktuelle Entwicklung schon nach knapp 2 Jahren vorausgesehen und sich verabschiedet?
    – Geht es wirklich nur noch um NgU? Um Gier? Wo sind die Werte, über die wir früher gesprochen haben? Ich erinnere da z.B. an einen Tweet von Andreas Antonopoulos nach der Ablehnung eines ETFs 2017: „The ETF was denied because bitcoin can’t be regulated, can’t be surveilled. Feature, not bug.“ – https://twitter.com/aantonop/status/840308396935041025
    – 9 von 11 dieser ETFs werden von Coinbase in Treuhand gehalten, einer US Firma, die wohl auch die knapp 200.000 BTC von Microstrategy und die über 600.000 von Grayscale hält, das waren je nach Zählung ~4% aller Coins oder aber ~6%, wenn man die ganzen Patoshi Coins und verlorene Schlüssel einberechnet, andere Kunden nicht mitgezählt. Mal sehen wie viele jetzt dazu kommen, ist ja nicht so, dass Börsen nicht regelmäßig gehackt würden, selbst Coinbase mindestens 2021. Coinbase hat afaik nie einen Proof of Reserve der in Custody gehaltenen Coins erbracht, aus Sicherheitsgründen.
    – Die tatsächliche Nutzung dürfte sich innerhalb des letzten Monats auf Wale und vor allem zentralisierte Börsen beschränkt haben, da sich die Gebühren kaum jemand leisten konnte/wollte. Die P2P Nutzung des LN besteht gefühlt zu 90% aus Paypal 2.0 in Custody irgendwelcher dubiosen Anbieter.
    – Falls hypothetisch ein Entwickler eine BIP mit richtiger Privacy vorschlagen würde, könnte die SEC den ETFs auferlegen, keine Coins zu halten, die irgendeine Berührung mit dieser hatten. Geht heute schon, den ETFs kann auferlegt werden, dass keine gemixten Coins seit ihrer Schöpfung in die ETFs aufgenommen werden dürfen und wir hätten eine klare Regulierung, die doch so vehement abgestritten wird. Es würden sich über kurz oder lang zwei Märkte für „saubere“ und „unsichere“ Coins entwickeln.

    Mit jedem Stück Richtung traditionellem Finanzwesen nähert sich Bitcoin dem, wessen Alternative oder gar Revolution es werden sollte. Bitcoin wird mit jedem Prozent, welches von regulierten Institutionen gehalten wird, ein Stück stärker angreifbar als es schon mit der Zentralisierung des Minings in den USA schon war.

    Was ist, wenn z.B. der Iran, Nordkorea, Russland, Hisbollah, Huthi, Hamas usw. verstärkt auf Bitcoin setzen, um ihre Zahlungsflüsse abzuwickeln? Was ist, wenn die USA das als ernsthafte Bedrohung ihrer Sicherheitslage sehen? Was ist, wenn der Dollarstandard dadurch ins Wanken kommt? Ein Goldverbot gab es schon und das selbe könnte Bitcoin per Dekret passieren, ganz am Parlament vorbei. Sobald das vielleicht 20% aller BTC betrifft, die ich für die nähere Zukunft als realistisch in Custody von US-Firmen sehe, wäre Bitcoin auf einen Schlag tot, weil der internationale Markt mit diesen überflutet würde und der Preis wahrscheinlich um 99% droppen dürfte und das hoch gelobte „Freie Geld“ wäre wert- und nutzlos.
    Es muss noch nichtmal so weit kommen, die nächste Blase auf dem US-Markt ist vorprogrammiert. Was passiert dann? Liquide Mittel werden zuerst liquidiert, um Kredite für illiquide Mittel wie Immobilien bedienen zu können, der Markt würde also auch überschwemmt, dann wahrscheinlich keine 99%, aber 80-90% durchaus realistisch.

    Ja, ich weiß, dass einige das kaum noch hören können, aber wie man die Vision von freiem Geld wirklich lebt, macht Monero vor und einige andere Projekte im selben Ökosystem:
    – Ich kenne ehrlich gesagt kein einziges Custodial Wallet (außer offensichtlichen Scams die es vereinzelt leider immer gab), vielleicht gibt es irgendwelche Multi-Coin Custodial Wallets, ist mir aber noch nie untergekommen. Self-Custody wird seit eh und je von der Community verteidigt wie das eigene Auge. Cake Wallet, das erste iOS Wallet (heute wahrscheinlich populärer als das offizielle) wurde bereits beim Launch mehr oder weniger „gezwungen“, seinen Quellcode zu veröffentlichen, sonst würde es von einer breiten Mehrheit der Community als Scam abgestempelt werden und es hat binnen Tagen gefruchtet, alles Open Source.
    – Delistings auf zentralen Börsen sind immer stärker ein Thema, weil Regulatoren Druck auf Banken ausüben, auf die diese Börsen angewiesen sind. Bislang haben aber afaik nur die Emirate klar Flagge bekannt und Monero verboten, weil sie es nicht kontrollieren können. Allerdings hat Binance seit mehreren Jahren Monero von einzelnen Märkten gebannt (weil offenbar Banking Partner das erzwungen haben wie Kraken offen kommunizierte), Anfang diesen Jahres haben sie Monero zusammen mit anderen „Privacy Coins“ auf eine Watchlist gesetzt und tatsächlich beim Core Team gemeldet, ob Monero compliant werden und vollständig transparente Adressen implementieren wird: https://twitter.com/binaryFate/status/1740405029163704466 – Zcash prüft, ob sie „noch transparentere“ Adressen einführen, die nur mit transparenten Adressen transacten können – kein Witz. Monero gives a fuck. Delistet uns, wir wollen und brauchen euch nicht, ein solcher Vorschlag oder Fork würde niemals von der Community auch nur in Erwägung gezogen werden.
    – Die Community hat die letzten Jahre nicht geschlafen und konsequent Entwicklungen abgelehnt, die ein freies Geld bedrohen, also in die falsche Richtung laufen. So hat die Community Bisqs Entwicklung weg von mehreren Base Currencies zu BSQ Token abgelehnt und klar kommuniziert, was wir davon halten. Nachdem in etlichen Diskussionen mit den Entwicklern keine Einigung in Sicht war, haben sich einige Entwickler gefunden, Bisq zu forken und als Haveno mit Monero als Basiswährung zu entwickeln, läuft im Stagenet, Mainnet Launch hoffentlich binnen der nächsten Monate. Desweiteren kommt bald noch eine komplett neue DEX, Serai mit einem Monero Developer als Lead, der übrigens auch „full-chain membership proofs“ entwickelt hat, die aber wahrscheinlich bis zur Reife noch 2-3 Jahre brauchen. Dann wäre Monero die Ring-Signaturen los und das Anonymity Set wären praktisch alle Transaktionen. Sowohl Haveno als auch Serai werden vom Launch an in z.B. Cake Wallet direkt integriert sein, was einer Masse von Usern direkten Zugang und eine gute UX bietet.
    – Particl hat die erste komplett funktionsfähige BasicSwap DEX bereits am laufen, leider alleine die Installation noch zu umständlich für den durchschnittlichen User.
    – Monero wird immer stärker von der Privacy Minderheit bei Bitcoin beachtet, aus Gründen. So entwickelt z.B. Samourai Wallet bereits eigene Atomic Swaps zu Monero, sind auch schon lauffähig und wurden einigen privat präsentiert.
    – Nicht zuletzt hat Monero einen echten Use-Case für Leute, die Privacy brauchen oder schätzen. Brauchen sollte sie eigentlich jeder, aber nicht jedem ist das bewusst und würde hier den Rahmen sprengen… Am besten sieht man es an den DNM – egal wie man zu diesen steht, Bitcoin ist dort regelmäßig eine Sackgasse.

    Schade, wenn es immer weniger Rebellen gibt, aber wir werden weiter für die Freiheit und die Revolution des Geldes kämpfen.

    Dabei ist Monero bei Weitem noch nicht perfekt, aber es gibt eine klare Linie: Privacy & Dezentralisierung first, dabei wurde aber auch Skalierbarkeit nicht verschlafen. Aber es gibt immer noch Issues:
    – Das Core Team besteht aus wenigen Mitgliedern und Fehler passieren. So wurde das Spendenwallet kürzlich gehackt und 2.675 XMR gestohlen: https://github.com/monero-project/meta/issues/916 – am 03. Dezember hat ein mysteriöser Wale oder der Hacker selbst anonym 2.696 XMR gespendet. Es gibt Diskussionen, das Wallet und generell das Core Team dezentraler zu organsieren, aber das ist Work in Progress und ein gewisser Rest an Vertrauen ist immer noch da. Eine Dao wäre vielleicht die beste Lösung, aber davon sind wir noch weit entfernt.
    – Das Monero Netzwerk ist durch seine ASIC-Resistenz zwar extrem dezentral und es ist kaum profitabel, sich extra Mining Rigs anzuschaffen, selbst wenn man „kostenlose“ Elektrizität hat. Die meisten Miner tun das nebenher mit der Hardware, die sie schon haben und einige mit überflüssigem Strom, z.B. aus der eigenen Solaranlage, statt ihn fast für Umme einzuspeisen. Professionelle Miner in größerem Maße sind mir nicht bekannt. Dennoch bleibt das Netzwerk durch einen staatlichen Akteur angreifbar, der mit enormen Rechenzentren 51% der Hashrate übernehmen und entweder für Reorgs sorgen könnte, um Chaos zu stiften oder leere Blöcke zu minen und die Blöcke anderer Miner abzulehnen. Man muss aber fairerweise erkennen, dass Monero’s Marktkapitalisierung im Vergleich zu Bitcoin nur 0,3% beträgt und damit der „Wert“ der Block Rewards nicht vergleichbar ist. Mit jeder Steigerung des Preises (die mir eigentlich egal ist) wird ein solcher Angriff unwahrscheinlicher, bei der heutigen Marktkapitalisierung Bitcoins wäre er schlichtweg unmöglich, denn es würde sich herumsprechen, dass man seine CPU nebenher fürs Mining nutzen kann.
    – Ring Signaturen sind das schwächste Glied der Privacy bei Monero und in bestimmten Edge Cases kann man Annahmen machen, wie Coins bewegt wurden (siehe auch oben verlinktes Github zum CCS Wallet Hack). Daran wird aber bereits seit Jahren gearbeitet und mit Seraphis gibt es eine Aussicht auf Ring Größen von 256 ohne Skalierbarkeitsdefizite, es wird auch weiter geforscht, es gab einige Verbesserungen und hoffentlich sehen wir in Zukunft „Full Chain Membership Proofs“, die das ein für alle Mal lösen.

    So, hab mir wieder mal viel zu viel von der Seele geschrieben… Grüße vor allem an alle verbliebenen Cypherpunks da draußen an den Geräten, lasst euch nicht von Gier fressen!

    • Wolfgang Lohmann // 12. Januar 2024 um 10:45 // Antworten

      Ich stimme Deiner Kritik zu. Mglw. verhindert die Aussicht auf $$$ selbstkritische Betrachtungen. Und wenn man die Cypherpunk-Ziele für gut befindet, dann ist die Entwicklung wie in Monero viel sinnvoller, und vor allem, konsequenter. Danke für das genaue Aufschreiben. Ich lese sowas.

    • Selbstverständlich kann ich Dir folgen aber vielleicht sind wir alle auch „nur“ 15 Jahre älter geworden ….. 🙂 (Was nicht bedeuten soll das Du Unrecht hast!)

      • Körperlich trifft das auf mich auch zu, wahrscheinlich noch mehr als gedacht…

        Geistig bleibe ich Rebell, wahrscheinlich bis ich abdanke. Aber zum Glück wächst ein neuer Rebell als Nachfolger auf: https://twitter.com/janowitz/status/1745556745512992794

        Klar, technisch nicht perfekt und Papa musste hier und da nachhelfen (größtenteils heraushalten), aber er ist „zum Glück“ auch kein Youtuber und das war sein erstes Video für die Schule. Der Rest der Klasse hat Videos über den Stoff gemacht, den sie letztes Jahr vermittelt bekommen haben… Das Wichtigste für mich war, er kann mit abstrakten Zusammenhängen klarkommen und sie auch irgendwie vermitteln. Seine Lehrerin musste sich natürlich erst selbst einlesen, als er ihr sein Thema vorgeschlagen hat und hat es danach nochmal für die Klasse in eigenen Worten zusammengefasst. Resultat: 28 Menschen hatten wahrscheinlich das erste Mal mit Kryptographie / technischer Privatsphäre zu tun und haben es auch irgendwie verstanden!

    • > „Ja, ich weiß, dass einige das kaum noch hören können…“

      Stimmt. Irgendwie bist Du in einer Endlosschleife gefangen. Niemand interessiert sich für Monero, weil es den Menschen offensichtlich keinen Nutzen stiftet. Geld ist etwas anderes als ein Zahlungssystem. Über dieses Stöckchen musst Du springen, wenn Du die Welt ein bisschen besser verstehen willst.

      • Musste ja nicht lesen, ich warne vor.

        Was ist denn Geld? Ich würde mich freuen, Deine Sichtweise zu lesen! Der Euro? Der Dollar? Unser Finanzsystem? Der Bitcoin? Letzterer nähert sich ja dem vorletzten unaufhaltsam…

      • Kranich // 12. Januar 2024 um 21:30 //

        Niemand interessiert sich für Monero, weil es den Menschen offensichtlich keinen Nutzen stiftet.

        Lieber Michael, ich glaube es gibt sehr viele Menschen, die deine Aussage genau so auf Bitcoin anwenden würden 😉
        Also ich finde die Ausführungen von Paul immer wieder aufs Neue sehr interessant, da ich das Monero-Projekt richtig cool finde. Allein schon deshalb, weil es sich traut mit Bitcoin auf „physikalischer“ Ebene zu konkurrieren. Damit meine ich, dass es sich nicht aus Performance-Gründen zu einem PoS-Coin heruntergelassen hat, sondern nach meinem Empfinden das beste Gesamtkonzept in Bezug auf Dezentralität aufweist. Bestimmt steht Monero aktuell noch nicht im Rampenlicht, aber auch Bitcoin ist erst im Darknet so richtig groß geworden.

        Früher bezahlten die Menschen mit Kurantmünzen, dann Papiergeld, dann Giralgeld, hoffen wir irgendwann mit Bitcoin und danach vielleicht tatsächlich auch mal mit Monero, u.a. wegen der von Paul aufgeführten Vorteile. Ich könnte mir das deshalb vorstellen, weil es unter den weltweiten Staaten einen stetigen Wettbewerb gibt, und der Staat der ein „Monopol“ auf das vorherrschende Geldsystem besitzt, einen eindeutigen Wettbewerbsvorteil hätte.

        Noch ist das weltpolitische System zu sehr von einigen wenigen Staaten geprägt. Trotzdem werden viele andere Staaten aufholen, und sich dann keiner fremdbestimmten Währung unterordnen. Der kleinste gemeinsame Nenner für alle Staaten, wäre dann eine vollständig dezentral geführte Währung, z.B. Monero. Bis es aber dahin kommt, werden wohl noch viele Jahrzehnte vergehen, und die einzelnen Staaten müssten erkennen, dass ein gemeinsamer Währungsraum für alle, langfristig besser und gerechter ist, als auf den kurzfristigen Erfolg einer eigenen Währung zu setzen. Hoffen wir mal, dass bis dahin alles weitestgehend friedlich verläuft.

      • Kranich // 12. Januar 2024 um 21:43 //

        Der Euro? Der Dollar? Unser Finanzsystem? Der Bitcoin? Letzterer nähert sich ja dem vorletzten unaufhaltsam…

        Lieber Paul,
        man könnte es doch auch anders herum sehen. Der Vorletzte nähert sich dem Letzteren an. Schließlich hat sich Bitcoin wenig verändert, wohl aber die Entscheidungsfindung der SEC, was jedoch anhand deren Statement eher aufgrund legislativen Druck und nicht wirklich aus Überzeugung erfolgte.

        Also nicht immer alles so negativ sehen 😉

      • Michael. // 13. Januar 2024 um 11:36 //

        Lieber Kranich, das geht schon in Ordnung, dass Du den Paul verteidigst. Ich schätze auch seine technische Expertise, seine Leidenschaft und seine unerschütterliche Monero-Penetranz im BitcoinBlog (!) ringt mir sogar einen gewissen Respekt ab 🙂

        ABER:
        Wenn Du im Himalaya ein Geschäft eröffnest und Tauchutensilien verkaufst, wirst Du vermutlich scheitern. Das liegt dann nicht daran, dass Deine Produkte schlecht sind, sondern weil es keine Nachfrage gibt.
        So ähnlich verhält es sich mit Monero. Die Positionierung als Privacy-Coin sichert Monero sicherlich eine Nische im Kriminellen-Milieu, ist aber zugleich das KO-Kriterium, um als 253-tes Payment-Netzwerk substantiell zu wachsen. Die Gesellschaften, die sich früher gerne als „freie Welt“ definierten, haben sich in den vergangenen 20 Jahren unter dem Vorwand von „Terror“, „Geldwäsche“, „Corona“, „Klima“, usw. schrittweise in totalitäre Überwachungssysteme umgebaut. Und die überwältigende Mehrheit (auch hier im Blog) steht für „mehr Staat“, „mehr Zwang“ und „mehr Kontrolle“. Es besteht für den Durchschnittsbürger schlicht kein Anwendungsfall für das private Bezahlen, wenn der komplette Internet-Verkehr überwacht wird, ich im Online-Shop meinen Namen und meine Adresse preisgebe, mir das Paket von DHL zustellen lasse (der Absender und Empfänger speichert) und der Händler meine Zahlung seinem Buchungsposten und meinem Namen eindeutig zuordnen muss…

        Was ist also Geld? Geld ist das wirtschaftliche Gut mit der höchsten Absatzfähigkeit.
        Spielt es demnach eine Rolle, ob 1 Million Amis Bitcoins auf privaten Wallets haben, 10 Millionen auf einer Börse und 100 Millionen in einem ETF? NATÜRLICH!
        Millionen Menschen werden in den ETF investieren, die sich niemals eine private Wallet angelegt hätten. Millionen werden jetzt täglich den Kurs checken, Millionen werden darüber mit Freunden sprechen, Millionen werden sich früher oder später fragen, was Geld ist und Millionen werden etwas dagegen haben, wenn Politiker gegen Bitcoin ankämpfen. Und in ein paar Jahren: Werden diese Millionen eventuell Bitcoin-Zahlungen akzeptieren, wenn sie eh schon welche besitzen? Und werden diese Millionen eventuell selbst Bitcoin nutzen, um sich Dinge zu kaufen?
        Das nennt man Absatzfähigkeit und das ist der Schlüsselmoment für Geld, wenn eine kritische Masse ein wirtschaftliches Gut als Tauschmedium akzeptiert.

        Der Bitcoin-ETF ist ein weiteres Lichtjahr, das zwischen Bitcoin und Monero hinzugefügt wurde.

      • Wolfgang Lohmann // 13. Januar 2024 um 12:04 //

        Ich habe gewisse ETFs schon jahrelang. Ich weiß von Millionen, die den selben halten. Ich bezweifle, dass viele davon ständig auf den Preis schauen (was sollte denn der Maßstab sein (1BTC = 1BTC? 😉 ) oder die unterliegenden Güter zum Bezahlen verwenden. Ich würds nicht machen.
        Geld ist wichtig. Sich damit zu beschäftigen, auch. Aber der Hauptfokus der meisten Menschen liegt im Leben nicht im ständigen Denken an/über Geld. Das mag schlecht sein. Ist aber menschlich.

      • Kranich // 13. Januar 2024 um 15:10 //

        Lieber Michael,
        danke für deinen schlüssigen und sehr gut nachvollziehbaren letzten Kommentar. Ich teile deine Meinung voll und ganz.

        Lässt sich vielleicht noch ergänzen, dass die Millionen von (ETF)-Bitcoin-Besitzern dann auch Wähler darstellen, die jeweils Einfluss auf das politische System nehmen können. So kann sich das Rad zur Krypto-Akzeptanz langsam in Bewegung setzen. Das Einzige was mich etwas nachdenklich macht, ist, dass deren eigentliche Motivation wohl aus der persönlichen Bereicherung besteht, und weniger aus dem Idealismus nach „weniger Staat“. Letzten Endes ist es aber egal auf welchem Weg das Ziel erreicht wird. Es braucht einen langen Atem, aber es läuft. 🙂
        Hoffen wir das Beste für die Zukunft.

      • >“Und in ein paar Jahren: Werden diese Millionen eventuell Bitcoin-Zahlungen akzeptieren, wenn sie eh schon welche besitzen? Und werden diese Millionen eventuell selbst Bitcoin nutzen, um sich Dinge zu kaufen?“

        Wie soll das bitte funktionieren bei max. 7 Transaktionen pro Sekunde?
        BTC kann technisch nicht millionenfach verwendet werden. Egal mit was in der Zukunft bezahlt wird, es ist nicht BTC.

      • @Michael.
        Danke für Deine konstruktive Kritik.

        Die Positionierung als Privacy-Coin sichert Monero sicherlich eine Nische im Kriminellen-Milieu, ist aber zugleich das KO-Kriterium, um als 253-tes Payment-Netzwerk substantiell zu wachsen.

        Sehe ich nicht so, die meisten mit denen ich über Bitcoin spreche, sind überzeugt, dass Bitcoin „anonym“ ist. Ja, viele Menschen sind sich ihrer Privatsphäre nicht bewusst, aber kaum jemand will seine Gehalts-, Konten- oder Kreditkartenabrechnung veröffentlichen. Das tust Du bei Bitcoin praktisch und wenn das jedem bewusst wäre, wäre die Nutzung als vermeintlich anonymes Zahlungsmittel noch geringer als heute. Monero will nichts anderes als digitaler Bargeldersatz sein.

        Gesellschaften, die sich früher gerne als “freie Welt” definierten, haben sich in den vergangenen 20 Jahren unter dem Vorwand von “Terror”, “Geldwäsche”, “Corona”, “Klima”, usw. schrittweise in totalitäre Überwachungssysteme umgebaut.

        Definitiv. Aber muss man sich dem fügen? Nein. Ich nutze seit Jahren kein Facebook mehr, Twitter und Reddit klar mit mir verbunden. Wenn ich unter einem Pseudonym oder komplett anonym im Netz unterwegs bin, nutze ich einen anderen Browser, VPN und/oder Tor, ich kommuniziere nur noch wo es nicht anders möglich ist über Messenger wie Whatsapp (schulische Angelegenheiten der Kinder), privat nur noch SimpleX & Co., ich nutze für öffentliche Dinge immer noch meine jahrealte Gmail Adresse, für andere Dinge meinen eigenen Mailserver und auch PGP.

        Es besteht für den Durchschnittsbürger schlicht kein Anwendungsfall für das private Bezahlen, wenn der komplette Internet-Verkehr überwacht wird, ich im Online-Shop meinen Namen und meine Adresse preisgebe, mir das Paket von DHL zustellen lasse (der Absender und Empfänger speichert) und der Händler meine Zahlung seinem Buchungsposten und meinem Namen eindeutig zuordnen muss…

        Deine Pornhub Subscription willst Du wahrscheinlich nicht auf der Kreditkartenabrechnung sehen, wenn Deine Frau auch darauf Zugriff hat. Jeder hat „Leichen“ im Keller. Bisher hat man das halt mit Cash erledigt, das wird aber zunehmend schwieriger…
        Auch wenn ich ein öffentliches Amt bekleide und privat bloggen möchte, würde ich meine Domain und Webspace gerne anonym haben. Mit Bitcoin unmöglich (bzw. mit enormem Aufwand und Kosten), mit Kreditkarten sowieso und anonyme Prepaid Kreditkarten gibts afaik nicht mehr an der Tankstelle gegen Cash ohne Identitätsnachweis. Mein VPN möchte ich auch gerne anonym bezahlen, auch wenn ich diesem meine echte IP aushändige, aber ich kann auch zwei verschiedene Anbieter tunneln.

        Und in ein paar Jahren: Werden diese Millionen eventuell Bitcoin-Zahlungen akzeptieren, wenn sie eh schon welche besitzen? Und werden diese Millionen eventuell selbst Bitcoin nutzen, um sich Dinge zu kaufen?
        Das nennt man Absatzfähigkeit und das ist der Schlüsselmoment für Geld, wenn eine kritische Masse ein wirtschaftliches Gut als Tauschmedium akzeptiert.

        Funktioniert ja jetzt schon so geil, oder? Bestes Beispiel ist Coincards, die ihre monatlichen Umsätze nach Coin veröffentlichen:
        https://twitter.com/CoinCards/status/1741993983294013550
        Monero ist manchmal höher als Bitcoin Onchain, manchmal niedriger, aber in etwa gleich. LN spielt keine Rolle, ETH und Stablecoins kommen immer davor. OnChain skaliert aber bei Bitcoin bekanntlich nicht…

        Der Bitcoin-ETF ist ein weiteres Lichtjahr, das zwischen Bitcoin und Monero hinzugefügt wurde.

        Dort, wo Bitcoin zum ersten mal wirtschaftlich genutzt wurde, hat Monero bereits übernommen. Coincards und einige Händler, die ich betreue sprechen eine eindeutige Sprache hin zu Monero, nicht einem „253-tes Payment-Netzwerk“ sondern am Swappen von Bitcoin, welches nur noch zur Spekulation verwendet wird.

  6. @Hannes: Stichwort Lightning Netzwerk und/oder andere zusätzliche Layer!

    • Lightning ist leider auch kaputt, wenn die Fees zu hoch steigen, es gab etliche Fails bei Forced Closures von Channels Ende 2023, weil sie einfach im Mempool stecken geblieben sind.

    • Die ganzen Sachen landen aber irgendwann unweigerlich auf dem ersten Layer.
      Und da sind 1MB (4MB blockweight) halt etwas sehr begrenzt.

      Wenn sieben Milliarden Menschen Lightning verwenden bei sechs Transaktionen pro Sekunde, dann kann man alle 50 Jahre einen Channel onchain eroeffnen und nach 50 Jahren wieder schliessen.

      Zum Thema andere zusaetzliche Layer: kaum ein Haendler macht sich die Muehe ein Bezahlsystrem zu integrieren, bei dem die Zukunft in den Sternen steht und das bislang nicht skalieren wird.
      Dann lieber das bisherige. Das ist mit Sicherheit nicht perfekt, aber zumindest ist man damit vertraut und hat keinen Mehraufwand.

      • Exakt. Wenn, dann geht es in Richtung Custodial und ich habe noch nie so eine große Verbreitung an Custodial Lösungen gesehen wie aktuell. WoS & Co. sind eine Sackgasse, wie man bereits in den USA zu spüren bekommt, wo WoS seine User bereits anhand der IP Adresse aussperrt.

        Klar kann man noch etwas mehr rausholen z.B. mit Batching von Channel Openings oder gar Multisig Channels (mehrere Leute teilen sich eine UTXO), dann wird es aber so komplex, dass ein Scheitern vorprogrammiert ist, denn bereits aktuell gibt es massive Probleme mit Forced Closures, wenn die Fees mal wieder durchdrehen. Vorschläge abseits Lightning wie z.B. Drivechains werden von den meisten Maxis konsequent abgeschmettert, warum auch immer. Imho sollte man jede Möglichkeit der Skalierbarkeit ausprobieren, wenn man schon den ersten Layer entgegen jeder Logik nicht skalieren lassen möchte. Der Bauer in Äthiopien kann die Blockchain heute schon nicht synchronisieren, während wir Filme in 4K UHD streamen und SSD Speicher mittlerweile um die 40€ pro TB zu bekommen ist.

        Das ist alles nicht mehr Bitcoin, egal ob Custodial Wallets, ETF, ausgegeben von irgendwelchen Finanzhaien und die darunterliegenden Assets in Custody zu einem enormen Großteil von einer einzigen Firma verwaltet (oder auch nicht). Klar, ich habe auch Zweifel an den Goldreserven, die den entsprechenden ETFs zugrunde liegen, deswegen würde ich auch nie in einen solchen investieren. Aber dann muss man auch so ehrlich sein und sagen, dass Bitcoin keine Revolution ist, sondern ein (weiteres) Spekulationsobjekt im Finanzcasino.

      • steffenkd // 14. Januar 2024 um 12:10 //

        Ja, wuerde ich mehr oder weniger so unterschreiben.

        Und mit Custodial und zweiten Layer Loesungen wie dem ETF sehe ich mit BTC keine wirkliche Veraenderung zu unserem aktuellen System.

        Ja, Spekulationsobjekt, bei dem man darauf hofft, dass es einem jemand anderes fuer mehr Geld abkauft als man es selbst gekauft hat.
        Bzw. das die Nachfrage ewig steigt und nie zusammenbricht, nur weil es begrenzt ist.
        Demnach auch eher Spekulation als Investment.

        PS: was ist „WoS“?

      • WoS = Wallet of Satoshi. Gefühlt das aktuell beliebteste „LN“ Wallet, natürlich Custodial von irgendeinem Startup aus Australien.

        Immerhin bleiben US-User mittlerweile davon verschont, weil sie regulatorischen Druck fürchten und diese kürzlich komplett ausgeschlossen haben.

  7. Ich habe neulich in einem Restaurant das Essen zum Mitnehmen für elf Euro mit der Wallet of Satoshi/Bitcoin Lightning bezahlt. Hat reibungslos funktioniert. Bei einer kopfstarken Hochzeitsgesellschaft hätte es aber aufgrund der hohen Euro-Summe wahrscheinlich technische Schwierigkeiten gegeben. Der krypto-affine Restaurantbetreiber war jedenfalls begeistert und meinte, ich sei sein erster Kunde gewesen, der mit Bitcoin bezahlt hätte…
    Frage an die Experten: Wie hoch ist eigentlich die Euro-Summe, bis zu der man aktuell mit Lightning noch garantiert technisch machbar bezahlen kann?

    • Welche Wallet hat denn der Restaurantbetreiber genutzt? Auch Wallet of Satoshi? Falls ja, war das kein Lightning sondern lediglich ein Datenbankeintrag bei Wallet of Satoshi.

      Du hast ein Custodial Wallet genutzt, ähnlich PayPal. Falls der Betreiber ein anderes Custodial Wallet nutzt, muss es zumindest das LN nutzen, aber die Nodes dieser Custodians sind meistens bestens vernetzt und auch Zahlungen über 1.000€ dürften funktionieren, ist halt extrem zentralisiert auf eine handvoll Betreiber, die übrigens jederzeit vollen Zugriff auf Deine Coins haben und falls diese gehackt werden sollten, haben auch die Angreifer entsprechenden Zugriff.

      Bei einer Non-Custodial Wallet sieht es deutlich schwieriger aus, denn der Händler muss sich erstmal um eingehende Liquidität kümmern und entsprechende Channels aufbauen, die auf seiner Seite möglist leer sind, damit Du eine Route finden kannst. Dafür muss jemand anders die entsprechende Summe in diesem Channel „gelockt“ halten. Wenn Du jetzt sein erster Kunde warst, hat der Channel Partner wenig davon, weil er bislang keine Gebühren verdient hat und den Channel irgendwann schließen wird, der Händler müsste sich also proaktiv darum kümmern.
      Wenn Du auch eine Non-Custodial Wallet nutzen würdest, müsstest Du dagegen entsprechend mindestens einen Channel mit ausreichend Liquidität haben und es müsste eine Route von Channels zum Händler gefunden werden, die mindestens die selbe Liquidität haben.

      Fazit: Falls der Händler auch ein Custodial Wallet genutzt hat, wärt Ihr mit PayPal besser gefahren, denn da gibt es zumindest Einlagensicherung, da PP über eine Bankenlizenz verfügt.

      • Renminbi // 15. Januar 2024 um 12:37 //

        Danke für die interessanten Erläuterungen! Mir ging es einfach darum, mal in der Praxis auszuprobieren, ob und wie man im Einzelhandel mit BTC Lightning bezahlen kann. In einschlägigen Verzeichnissen im Internet gibt es ja Listen von Geschäften, die „BTC accepted“ annoncieren. In der Praxis sieht das leider oft anders aus. Da kommen dann Kommentare von jungen Gastro-Angestellten wie „das bieten wir nicht mehr an, weil es keinen Bedarf gibt“ oder „ich weiß nicht, wie das technisch geht und muss erst mal in der Zentrale nachfragen“.

        Ab dem 01.01.2026 ändern sich für jeden von uns in der EU die Kryptovorschriften. Ab dann wird jeder Kauf/Verkauf/Swap von den Börsen in der EU aufgezeichnet und den Behörden der Mitgliedstaaten gemeldet. 2027 bekommt das zuständige Finanzamt dann eine Sammelliste von allen Krypto-Transaktionen, die Herr X aus Frankfurt oder Frau Y aus Bordeaux im Jahre 2026 durchgeführt haben. Auch Kryptobörsen außerhalb der EU müssen ab 2026 Transaktionen melden, wenn sie Geschäfte mit EU-Bürgern machen. (Wie die EU das durchsetzen will, bin ich gespannt.) Es geht dem Staat darum, Steuervermeider rauszufischen.

      • Ab dem 01.01.2026 ändern sich für jeden von uns in der EU die Kryptovorschriften. Ab dann wird jeder Kauf/Verkauf/Swap von den Börsen in der EU aufgezeichnet und den Behörden der Mitgliedstaaten gemeldet.

        Ein Grund mehr für Monero, ohne Börsen und komplett auf P2P dezentrale Börsen auszuweichen. Am besten mittels Cash persönlich traden wenn nötig, denn auch Banken sind ein Einfallstor für Probleme beim P2P Handel, was mir eine Hausdurchsuchung und eine Anklage wegen Betrugs beschert hat. War zwar alles haltlos und wurde fallen gelassen, aber würde ich in Zukunft vermeiden wollen 😉
        Generell ist das Ziel aber eher eine Zirkulationswirtschaft, bei der man Monero nicht mehr verlassen müsste, aber ich weiß nicht, ob ich das noch erleben werde. Erste Ansätze dafür gibt es etwa mit moneromarket.io, aber nur auf den DNM gibt es bislang etwas wie einer Zirkulationswirtschaft, wo sich die kleineren Händler wohl oft bei größeren eindecken und dann in kleineren Einheiten weiterverkaufen.

        Gegen die Ausufernde Überwachung habe ich mich schon als Teenager gewehrt und damals mit Freunden über Jabber mit OTR kommuniziert, als noch kaum jemand etwas von Verschlüsselung gehört hat. Beim Bezahlen setze ich weiterhin hauptsächlich auf Cash, was aber zunehmend schwieriger wird, vor allem im Ausland, denn Deutschland hat es bekanntlich nicht so mit der Digitalisierung, was in diesem Punkt ein Vorteil ist.

  8. Ich möchte hier mal ein großes Lob an alle aussprechen. Kein geflame, kein hate einfach nur technisch interessante Posts – macht genau so weiter. Macht wirklich große Freude hier reinzuschauen!!!

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