Größte Second-Hand-Plattform Japans wird Bitcoin akzeptieren
Mercari, die größte japanische Online-Plattform für Gebrauchtwaren, wird im Juni Bitcoin akzeptieren. Das Unternehmen experimentiert schon seit einigen Jahren mit Kryptowährungen.
Mercari, die größte japanische E-Kommerz-Plattform für den Gebrauchthandel, wird ab Juni Bitcoin akzeptieren.
Laut einem Bericht des japanischen Wirtschaftsmagazins Nikkei wird Mercari dafür mit dem japanischen Krypto-Startup Mercoin zusammenarbeiten. Dieses wird alle Zahlungen in Yen konvertieren; auch die Preise werden in Yen ausgeschrieben sein.
So können zwar alle Käufer der Plattform bei allen Verkäufern mit Bitcoin bezahlen – doch Bitcoin wird dabei zu einem reinen Zahlungsmittel degradiert, nicht anders als Kreditkarten oder PayPal.
Immerhin werden die Bitcoins, die Japaner in ihren Wallets halten, ein gutes Stück nützlicher. Über Mercari können sie damit eine Menge an Waren kaufen, auf die man in Deutschland nur neidisch sein kann.
Mercari wurde 2013 gegründet. Der App-basierte Marktplatz zeichnet sich vor allem durch eine einfache Benutzerführung aus und wurde mit 22 Millionen Usern im Monat zu Japans führender Plattform für den Gebrauchthandel.
Seit 2014 operiert Mercari auch in den Vereinigten Staaten. Den Versuch, ab 2016 Fuß in Europa zu fassen, brach das Unternehmen aber 2018 ab. Die Seite ist allerdings auf englisch verfügbar, wobei unklar ist, ob man von Europa aus Waren kaufen und verkaufen kann.
Mit der Ausgründung von Mercoin bringt Mercari zunehmend Krypto-Dienstleistungen auf die Plattform. Das im Frühjahr 2021 gegründete Startup hat noch im selben Jahr bei einer Serie von Baseball-NFTs mitgewirkt. Ein Jahr später hat Mercoin die Lizenz als Kryptobörse erhalten. Mittlerweile kann man mit der Mercari-App auch Bitcoins kaufen oder Mercari-Punkte – die man für erfolgreiche Verläufe erhält – gegen die Kryptowährung wechseln.
„Bitcoin wird dabei zu einem reinen Zahlungsmittel degradiert“
So unterschiedlich ist die Sichtweise ;-).
„A purely peer-to-peer version of electronic cash would allow online
payments to be sent directly from one party to another without going through a financial institution. “ (Whitepaper)
Für mich wird Bitcoin durch Verwendung als „digitales Gold“ degradiert.
Das wäre so, wenn die andere Partei die Bitcoins direkt erhalten würden.
In dem Fall ist der Prozess aber:
Käufer -> Mercoin –> Bank –> Bank –> Verkäufer
Weitgehend analog zu PayPal oder Kreditkarten
In der Tat. Ich hab eben auch noch mal versucht, nachzuforschen. Es liest sich für mich auch nicht nach einer Zahlmethode, sondern einer Möglichkeit, einfach in Bitcoin zu investieren.
* https://www.paymentsjournal.com/mercari-plans-to-accept-bitcoin-in-crypto-friendly-japan/
* https://about.mercoin.com/en/news/20230309_bitcoin/
Jede zusätzliche Akzeptanzstelle ist gut, aber mit einer so großen Userbase im E-Commerce hätte man schon mehr reißen können. Den Usern z.B. überlassen, ob sie Bitcoin behalten oder in Yen konvertieren wollen, wenn man die Coins eh schon in seine Custody nimmt.
Elegant wäre natürlich eine Multisig-Escrow Lösung, aber da bin ich schon wieder am Träumen und das erfordert OnChain, was gebührentechnisch einem Genickbruch gleicht.