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Ripple Labs erhält weitere 55 Millionen Dollar Kapital

Rippling von Neil Williamson via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Ripple erfindet sich neu als Blockchain der Banken – und heimst in der zweiten Investment-Runde weitere 55 Millionen Dollar Kapital ein. Die Blockchain ohne Miner und mit hauseigener Kryptowährung konzentriert sich nach einem Vorfall mit Behörden auf das Bank-zu-Bank Geschäft.

Wer ein Exempel sucht, wie sehr die Ansichten von Bitcoinern und Banken auseinandergehen, muss nur auf Ripple schauen. Die an sich clever gebaute und effiziente Blockchain stößt bei den meisten Bitcoinern auf unverhohlene Verachtung: viel zu zentral, da durch Ripple Labs gesteuert, nicht zugangsoffen, nicht zensurresistent, und mit der nach Gutdünken durch Ripple Labs verteilten Währung auch alles andere als wertstabil. Spätestens seit Ripple Labs von der US-Finanzaufsicht verdonnert wurde, Anti-Geldwäsche-Bestimmungen in die Blockchain selbst einzubauen, ist Ripple für Bitcoiner ein totes Stück Geschichte.

Für die Banken hingegen wird Ripple immer attraktiver. In der zweiten Investmentrunde konnte die Firma 55 Millionen Dollar ergattern, womit insgesamt schon beinah 100 Millionen Dollar in Ripple Labs investiert worden sind. Unter den Investoren sind unter anderem die britische Standard Chartered Bank, die Siam Commercial Bank, Santander InnoVentures, die Unternehmensberatung Accenture und die Technologiefirma Seagate.

Dieses Mega-Investment, mit dem Ripple Labs das nach 21.co am zweitstärksten finanzierten Blockchain-Unternehmen der Welt wird, verdeutlicht, dass Ripple nicht, wie viele Bitcoiner denken, mausetot am Boden liegt, sondern in aller Stille daran arbeitet, die Banken dieser Welt zu vernetzen. Während Ripple vor einigen Jahren noch ein relativ offenes Netzwerk war, das auf den Endkunden abgezielt hat, präsentiert es sich jetzt klipp und klar als Blockchain der Banken.

Der Firma, die bereits mehr als 150 Mitarbeiter beschäftigt, gelingt es, immer weiter Banken in ihr Netzwerk aufzunehmen. Bereits 15 der 50 größten Banken der Welt sind dabei. Daneben nutzt auch die Fidor-Bank sowie die ReiseBank Ripple, ohne dass es jedoch Angaben zum Volumen gibt.

Die Ripple-Blockchain transportiert keine Coins, sondern IOU, also Schulden. Die beteiligten Banken dienen dabei als Gateways – sie gewährleisten, dass die IOU gedeckt sind. Einmal im Netzwerk, können die Einheiten in Echtzeit zwischen den Usern ausgetauscht werden. Früher konnte man auch als Privatnutzer eine Ripple-Wallet eröffnen, was aber heute offenbar nicht mehr gestattet ist. Die zu Ripple gehörende Währung XRP wird von Ripple Labs nach Gutdünken verteilt und verkauft. Sie dient vor allem als Spam Schutz, um DdoS-Angriffe zu verhindern, was bei einem geschlossenen Netzwerk eigentlich unnötig sein sollte.

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3 Kommentare zu Ripple Labs erhält weitere 55 Millionen Dollar Kapital

  1. Wer will schon sowas…
    Bitcoin und Ethereum sind die einzigsten Währungen die was bedeutet

  2. 55 Millionen scheinen viel, aber sind es nicht für solche Banken die sich in Gefahr sehen durch Bitcoin, Altcoins und dezentrale Börsen.

    Leute keep Bitcoin alive haha

  3. Was das grundlegende Geschäftsmodell betrifft bin ich der Ansicht “jedem das seine”. Aber die Ripple-Währung XRP halte ich im Grunde für einen Betrug und ich glaube, dass Ripple damit auch auf eine Art umgeht die man einfach als “Kasse machen” bezeichnen kann. Mir ist auch total unverständlich warum es XRP überhaupt braucht.

    Und wer gesehen hat wie der Kurs vorgestern wegen der guten Nachrichten nach oben wollte, dann aber so ziemlich jede Buy-Wall bedient wurde – das würde nur machen wer erstens sehr sehr viel davon hat und zweitens sehr genau weiß, dass das Zeug im Grunde wertlos ist.

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