Mit BitWage zur IBAN-Nummer für alle – Freiberufler weltweit lassen sich mit Bitcoins auszahlen

BitWage erlaubt es, sich den Lohn in Bitcoins anstatt Fiatgeld auszahlen zu lassen. Der Service aus Kalifornien versucht nun, die Präsenz in Europa zu stärken, indem er in Paris ein Büro eröffnet und für jeden Kunden eine eigene IBAN-Nummer vergibt. Im Gespräch erzählt CEO Jonathan Chester über die zwei Klassen von Kunden, die BitWage benutzen …
An sich ist das Konzept von BitWage einfach. Man möchte in Bitcoins anstatt Euro oder Dollar bezahlt werden, aber weil der Chef oder Auftraggeber das nicht möchte, gibt man ihm die Bankverbindung von BitWage und erhält von dem Startup dann Bitcoins anstatt Fiatgeld.
“Zunächst haben wir Unternehmen geholfen, ihre Mitarbeiter mit Bitcoins zu bezahlen, aber es gab eine Menge Probleme damit und viele Firmen hatten Berührungsängste mit der neuen Technologie,” erzählt Jonathan Chester, der BitWage 2014 gegründet hat, “also haben wir begonnen, es den Mitarbeitern zu ermöglichen, Bitcoins zu erhalten, ohne dass die Arbeitgeber involviert sind.” Und seit dieser Entscheidung läuft es bei dem kalifornischen Startup. BitWage hat mittlerweile rund 11.000 Kunden weltweit und wächst mit rund 5-20 Prozent je Monat doch recht rasant.
Weil nur etwa 10 bis 15 Prozent des Zahlungsvolumens auf Europa entfällt, versucht das Startup nun, stärker Fuß auf unserem Kontinent zu fassen. Hierfür hat BitWage vor kurzem ein Büro in Paris eröffnet, nachdem es eine Erlaubnis für den Geschäftsbetrieb in Frankreich erhalten hat. Neben der Präsenz in Paris wartet BitWage noch mit einem besonderen Service auf: Das Startup vergibt für jeden Kunden seine eigene IBAN-Nummer. Damit kann BitWage nicht nur die Auszahlung der Bitcoins deutlich beschleunigen. Vor allem erlaubt dies es den Kunden, eine IBAN Nummer benutzen zu können, ohne ein Konto bei einer Bank im SEPA-Raum zu haben.
Die bisherigen Erfahrungen von Jonathan Chester mit den Kunden von BitWage zeigen, wie sinnvoll dies sein kann. Während der bisher größte Markt der Korridor von Zahlungen von US-Firmen an Kunden in Brasilien ist, sind in Europa vor allem Zahlungen nach ebenfalls Brasilien, Osteuropa oder Afrika wichtig. Generell unterscheidet Chester zwischen zwei Arten von Kanälen:
Ungefähr 35 Prozent des Zahlungsverkehrs machen Transaktionen von Firmen in reichen Ländern zu Kunden in reichen Ländern aus. “Das sind meistens Angestellte, die in Bitcoin investieren wollen. Sie nutzen BitWage, weil es die einfachste Methode ist, Bitcoins zu erhalten. Einen Tag nach der Gehaltsauszahlung haben sie die Bitcoins auf der Wallet.” Natürlich kann man die Anteile noch aufspalten, um einen Teil als Euro aufs Bankkonto und einen Teil als Bitcoin zu bekommen.
Etwa 65 Prozent des über BitWage prozessierten Volumens läuft hingegen von FIrmen in reichen Ländern zu Kunden in weniger reichen Ländern, etwa in Südamerika, Osteuropa oder Afrika. “Hier geht es weniger ums Investment, als um den Zahlungsverkehr. Man bekommt mit Bitcoins sein Geld schnell und günstig. Die Kunden sind meistens Freelancer, die die Bitcoins entweder in die lokale Währung konvertieren oder sie halten, weil sie ein besserer Wertspeicher sind.”
Für den europäischen Markt sind die wichtigsten Empfänger-Länder für Freelancer vor allem Nigeria, Marokko, die Ukraine, Rumänien udn Polen. Hier können Freelancer, die Geschäfte mit Firmen aus der Eurozone machen, den Auftraggebern eine IBAN-Nummer für Euro-Transaktionen geben und bequem Bitcoin empfangen.
Cool! In Kombination mit BitWa.la könnte man nahezu gänzlich im Bitcoin-Kosmos verweilen.
Geht das nicht auch mit Cashila ?
Ja und Nein, soweit ich richtig gelesen habe erhält jeder Kunde bei BitWage eine eigene IBAN, bei Cashila ist dies nicht der Fall, hier laufen alle Überweisungen auf ein Konto von Cashila ein und werden in Abhängigkeit des Verwendungszwecks zugeordnet.
Hat das steuerliche Vorteile für Freiberufler, wenn man in Bitcoins bezahlt wird?
Nein
Schon interessante Frage. Wie sieht es denn aus wenn ich mit meinen verdienten Bitcoin zu einem späteren Zeitpunkt, der Kurs sei mittlerweile gestiegen, eine Ware kaufe deren Wert in Euro zugrunde liegt und über z.B. Bitpay o.ä. abgewickelt wird. Wo entrichtet wer dann die Steuern auf die Kursgewinne? Bzw. können überhaupt Steuern anfallen?
Der Kursgewinn muss entsprechend als Veräußerungsgeschäft versteuert werden, sofern die Haltefrist weniger als 1 Jahr beträgt. Hierbei werden jedoch alle Bitcoin berücksichtigt, d.h. auch die Ersparnisse die man in Bitcoin zurückgelegt hat.
Ich empfehle, auch wenn es mühsam ist, sich die Ein- und Ausgänge an Bitcoin in einer Tabelle zu sammeln, d.h. entsprechend Buch zu führen, so dass man die Korrektheit der Tx stets belegen kann. Gut denkbar, dass Regierungen die Regelungen verschärfen, z.B. im Zusammenhang mit Geldwäsche und Steuerhinterziehung.
Somit könnte man sich zwar zu 100% in Bitcoin bezahlen lassen und versuchen auf € zu verzichten, spätestens bei einem Kauf über Bitpay wird es dann aber kompliziert oder wie kann ich das verstehen? An irgendeiner Stelle wird BTC ja zwangsweise in € getauscht werden müssen auch wenn man selbst nur BTC nutzt und der Staat wird nicht auf Steuern verzichten wollen.
habe mich da nun registriert, aber irgendwie unübersichtlich wie ich nun zu einer IBAN kommen soll…
Regstriert und versucht an eine IBAN zu gelangen. Nach einreichen von allen Daten, Dokumenten und ID Scan, wurde mir ein Konto verweigert. Primär wollten die eine zweite offizielle Identification. Weil ich aber nur eine ID Karte habe, ist mehr nicht möglich, prinzipiel hat man also Magie verlangt und somit vermittelt, dass eine staatlich offiziell ausgestellte ID kein Nachweis sei.
Und nach all dem hin und her, verweigert man mir jetzt auch das Auskunftsrecht, was nun alles für Daten gespeichert sind von mir und über mich. Ich habe eine Löschung sämtlicher Daten zu meiner Person verlangt und eine Auskunft was für Daten von mir gespeichert sind, so wie es in der Policy von ihnen angegeben wurde.
Nachwievor verweigert man mir jegliche Auskunft und ignoriert man.
BitWage ist alles andere als seriös. Finger weg von einer Firma, die äusserst delikate persönliche Daten von einem verlangt, aber sich grundlegend verweigert zu kommunizieren.
Im Endeffekt kann ich mutmassen, dass sie Identitätsdiebstahl betreiben und das ganze IBAN und Freiberuflergeschwafel nur eine Fassade ist.
Bisher habe ich es noch nicht geschafft eine IBAN von denen zu bekommen. Gibts da Erfahrungsberichte? Bei der theoretisch angesprochenen Funktion “Manage Contracts”, wo man angeblich die Daten dann angezeigt bekommt, passiert nix…Schade…hätte ja einfach sein können.
Einfach einen Dienst, der (für eine kleine Provision) eine IBAN vergibt und eingezahltes FIAT-Geld auf dieses IBAN-Konto auf ein BitCoin-Wallet transferiert.
Gibts da noch Alternativen?