Die 26 wichtigsten Charts zu Bitcoin

Zahlen und Kurven sagen oft mehr als tausend Wörter. Daher starten wir die Woche damit, euch eine große Anzahl von wichtigen Statistiken und Charts zu Bitcoin um die Ohren zu knallen – und fragen, was dies für den Zustand von Netzwerk und Markt bedeutet.
In diesem Artikel zeigen wir 26 Charts zu Bitcoin. In ihnen geht es um Preise, Transaktionen, Full Nodes und Miner. Wir beginnen aber mit der Zahl, die für viele von euch am wichtigsten sein dürfte: dem Preis.
Hier wartet der Montag mit einer netten Nachricht auf: Der Bitcoin-Kurs ist im Lauf der vergangenen 24 Stunden um rund 5 Prozent angestiegen – ein Kursgewinn, den es schon seit einer Weile nicht mehr gab. Nun steht er bei knapp 4.900 Euro. Wird er noch die 5.000-Euro-Marke knacken?

Der Bitcoin-Preis in Euro im 48-Stunden-Verlauf. Quelle: Bitcoin.de
Wenn man ein wenig weiter herauszoomt, sieht das Bild weniger enthusiastisch aus – aber dennoch weiterhin sehr positiv:

Bitcoin-Preis in Euro im 16-Monats-Verlauf.
Dieser Chart zeigt den Bitcoin-Euro-Preis im Verlauf von ungefähr 16 Monaten. Er beinhaltet die große Blase Ende 2017 / Anfang 2018. Vor diesem Hintergrund ist der Anstieg heute eher ein kleines Rauschen. Aber das gesamte Bild erweckt den Eindruck einer nachhaltigen Konsolidierung durch eine Badewannen-Formation.
Eine interessante Korrelation zum Bitcoin-Preis ist der “Druck” neuer Tether. Der in Dollar nominierte Stablecoin stellt nach wie vor den größten Anteil der Stablecoins und wird auf vielen Börsen exzessiv genutzt. Sein Handelsvolumen liegt dementsprechend auch beinah gleichauf mit Bitcoin. In vielen Fällen wird der Kursanstieg von Bitcoin von einem Anstieg der Menge an Tether begleitet. So auch hier:

Marktkapitalisierung und Bitcoin-Preis von Tether. Quelle: Coinmarketcap.
Der Chart zeigt die Marktkapitalisierung von Tether (blaugrüne Linie), die im Lauf des Aprils von etwa 2 Milliarden Dollar auf 2,6 Milliarden Dollar gestiegen ist. Die interessante Korrelation hier ist die zum Bitcoin-Preis (gelbe Linie): Wenn der Bitcoin-Preis eines Tether-Dollars steigt – sprich: wenn der Bitcoin-Preis fällt – sinkt auch die Anzahl der Tether im Umlauf. Wenn er dagegen sinkt, steigt die Anzahl der Tether-Dollar wieder. Ob dies nun Ursache oder Wirkung ist, ist schwer zu sagen: Geht die Produktion neuer Tether dem Bitcoin-Kursanstieg vorher – was gelegentlich den Vorwurf der Marktmanipulation auslöst – oder folgt sie ihm – und repräsentiert damit ein Bedürfnis des Marktes, über die Tether-Dollar Bitcoins zu kaufen? Die Antwort auf diese Frage müssen wir schuldig bleiben.
Eine weitere wichtige Zahl ist der “Bitcoin-Dominanzindex”. Dieser nimmt die Marktkapitalisierung aller Kryptowährungen und errechnet daraus, welchen Anteil Bitcoin einnimmt. Dieser ist heute laut Coinmarketcap auf mehr als 53 Prozent gestiegen, was im 1-Monats-Verlauf ein Hoch darstellt.

Der Bitcoin-Dominanzindex im Mehrjahresverlauf. Quelle: Coinmarketcap.com
In der Langzeitansicht ist die Position von Bitcoin damit zwar weit von ihren Hochzeiten entfernt, hat sich aber offenbar auf einem Niveau stabilisiert, das weiterhin marktbeherrschend ist. Der Faktor des Dominanzindex ist allerdings umstritten. Sollten Stablecoins wie Tether oder Token, die eher Aktien repräsentieren, wirklich in dieses Ranking aufgenommen werden? Wäre es nicht vielmehr sinnvoll, Bitcoin allein gegen andere Kryptowährungen abzugleichen? Alternative Seiten zu Coinmarketcap kommen dementsprechend auf andere Werte des Dominanzindex, der entweder wie bei Livecoinwatch und CoinGecko mit etwas mehr als 52 Prozent tiefer oder wie bei Coincap.io und CoinLore mit 54 oder 55 Prozent höher liegt.
Die Anzahl der Transaktionen
Interessanter als die Kurse finde ich die Nutzung von Bitcoin. Auch hier wartet diese Woche mit einem durchaus positiven Bild auf. Die Anzahl der Transaktionen ist gemäß der Charts von Blockchain-Info in Rekordnähe. Mit knapp 400.000 Transaktionen am Tag sind wir zwar noch ein Stück vom Allzeithoch im Winter 2017/18 entfernt, aber der Aufwärtstrend seit dem Tief im Frühjahr 2018 ist stabil und unverkennbar.

Anzahl der täglichen Transaktionen. Quelle: Blockchain.info
Eine nicht zu unterschätzende Rolle bei der Anzahl der Transaktionen spielt mittlerweile das Veriblock-Protokoll, das es erlaubt, einen anderen Coin zu minen, indem man Infos durch Bitcoin-Transaktionen abstempelt. Der Knick im März 2019 zeigt dies deutlich – in diesem Monat beendete Veriblock die Tests, um kurz darauf offiziell zu starten.
Eine wichtige Marke, um die Nutzung von Bitcoin festzustellen, sind jedoch die Outputs. Denn es ist durchaus möglich, dass eine einzelne Transaktion mehrere Empfänger hat, wodurch sie faktisch die Rolle von mehreren Transaktionen übernimmt, beispielsweise wenn Börsen ihre Auszahlungen bündeln. Daher heißt es manchmal, nicht die tatsächliche Anzahl der Transaktionen gibt die echte Nutzung wieder, sondern die Anzahl der Outputs. Schauen wir uns also diese an:

Die Anzahl der Outputs je Tag ist auf einem Allzeithoch. Quelle: Outputs.today
Auch hier sehen wir den Trend, dass die Anzahl der Outputs sich dem Höchststand Ende 2017 / Anfang 2018 annähert. Im April scheint dieses bisherige Allzeithoch nun mit mehr als einer Million Outputs durchbrochen zu sein. Wenn man annimmt, dass jede Transaktion ein Wechselgeld enthält, könnte dies bedeuten, dass Bitcoin anstatt der oben festgestellten knapp 400.000 Transaktionen am Tag auf 500.000 bis 600.000 “echte Transaktionen” kommt.
Das Transaktionsverhalten
Eine der interessanten Fragen ist die, wie sich das Transaktionsverhalten der Bitcoin-User im Lauf der Zeit verändert. Wenn wir nach den Outputs je Transaktionen fragen, ist kein signifikanter Wandel zu erkennen: Der Wert pendelt in den meisten Monaten zwischen 2,5 und 2,9.

Outputs je Transaktion. Quelle: ebenfalls Outputs.Today.
Auch die Prozentzahl der Transaktionen, die SegWit benutzen, ist relativ konstant:

Anteil SegWit-Transaktionen. Quelle: P2SH.info
Der Chart zeigt den Anteil der SegWit-Transaktionen im Ein-Jahres-Verlauf. Wie zu sehen ist, schwankt er zwischen 30 und 45 Prozent und hat sich seit Mitte 2018 auf diesem Niveau stabilisiert. SegWit ist ein neues Transaktionsformat, das es erlaubt, die Größe der Blöcke entsprechend der SegWit-Nutzung zu erhöhen. Mit dem derzeitigen Anteil der SegWit-Nutzung scheint die neue durchschnittliche Blocksize ungefähr 1,2 anstatt 1,0 Megabyte zu betragen. Dies konnte man schon vor zwei Jahren ausrechnen.

Die durchschnittliche Größe der Blöcke. Quelle: Blockchain.info.
Im Ein-Jahres-Verlauf zeigt sich einmal mehr, dass Bitcoin am Kapazitätslimit operiert. Zwar hat sich das Limit fortlaufend leicht nach oben verschoben, kann aber nicht die neue Grenze von etwa 1,2 Megabyte durchbrechen. Interessant an diesem Chart ist nicht nur, dass die Blöcke in den letzten Wochen und Monaten immer öfter an diese Grenze stoßen – sondern dass sie immer seltener weniger als ein Megabyte groß sind. Damit leert sich der Memory-Pool der unbestätigten Transaktionen immer seltener.
Unbestätigte Transaktionen und Gebühren
Auch heute sehen wir einen Pool von knapp 30.000 Transaktionen, die darauf warten, bestätigt zu werden. Illustriert wird dies durch Jochen Hoenickes MemPool-Visualisierung:

Der MemPool, visualisiert auf Jochen Hoenickes Webseite.
Wer wissen möchte, mit welchen Gebühren er eine Transaktion schnell bestätigt bekommt, sollte den MemPool in Megabyte betrachten und schauen, wie viele Megabyte an Transaktionen nach Fees gestaffelt in der Warteschlange stehen:
Dieser Chart zeigt, dass man ab 50 Satoshi je Byte sehr gute Chancen hat, eine Transaktion innerhalb weniger Minuten bestätigt zu bekommen. Dies entspricht etwa 60 Cent für eine normale Transaktion. Dieses Niveau wird auch von einem Blick auf die durchschnittlichen Gebühren je Transaktion bekräftigt:

Die durchschnittlichen Transaktionsgebühren. Quelle: BitInfoCharts.com
Im Durchschnitt erreichen die Gebühren in letzter Zeit sogar einen Dollar. Etwas weniger wird es wenn man anstatt des Durchschnitts den Median anschaut. Der Median ist der Wert, der auf die meisten Transaktionen zutrifft. Er ist weniger sensibel für Verfälschungen durch Ausreisser nach oben und nach unten. Die am häufigsten bezahlten Transaktionsgebühren liegen so gesehen derzeit bei etwa 60 Cent.

Der Median der Transaktionsgebühren. Quelle ebenfalls BitInfoCharts.com.
Das Transaktionsvolumen
Als absolute Zahl sind Transaktionsgebühren jedoch relativ aussagelos. Um sie einordnen zu können, muss man wissen, wie hoch die durch Transaktionen versendeten Beträge sind. Davon abgesehen ist dies die vielleicht spannendste Frage. Der Wert von Bitcoin wird ja nicht nur danach bemessen, wie viele Transaktionen es gibt – sondern wie viel Geld über das Netzwerk prozessiert wird.
Diese Frage ist allerdings deutlich schwieriger zu beantworten, als man auf den ersten Blick meint. Man könnte natürlich damit beginnen, einfach alle Outputs aller Transaktionen zu addieren. Das Ergebnis würde dann wie dieser Chart von Blockchain.info aussehen:
Am Tag werden zwischen ein und zwei Millionen Bitcoins bewegt. Die Schwankungen sind enorm. Wenn man dies in Euro betrachten würde, ergäbe dies ein täglichen Transaktionsvolumen von fünf bis zehn Milliarden Euro, was eine ziemlich beachtliche Zahl wäre.
Allerdings läuft es nicht so. Denn die allermeisten Transaktionen haben mehrere Outputs. Im einfachsten Fall geht einer davon an den Empfänger, und der andere als Wechselgeld zurück an den Sender. Exakt zu bestimmen, welcher Output welche Rolle spielt, ist in den meisten Fällen unmöglich. Daher kann man nur, wie es Blockchain.info macht, schätzen, wie hoch der täglich durch Bitcoin versendete Betrag ist. Dieser Chart zeigt die Schätzung in Dollar:
Wie wir sehen, ist das Volumen dabei um etwa 90 Prozent gesunken und bewegt sich zwischen 300 Millionen und einer Milliarde Dollar am Tag. Eine interessante – und ein wenig ernüchternde – Beobachtung ist, dass das Volumen seit etwa einem Jahr stagniert. Weder der Anstieg der Anzahl der Transaktionen noch des Preises spiegelt sich in ihm. Je nachdem, wie solide diese Schätzung ist, dürfte es dementsprechend noch zu früh sein, ein definitives Ende des Bärenmarktes herbei zu beschwören.
Auf BitInfoCharts.com können wir auch den durchschnittlichen Wert einer Transaktion sehen – wobei ich nicht weiß, ob hier versucht wird, die Wechselgebühren auszuklammern. Der Chart zeigt, dass je Transaktion im Durchschnitt 15.000 bis 25.000 Dollar versendet werden, was die Gebühren von 50 Cent bis 1 Euro absolut irrelevant macht.

Der durchschnittliche Wert einer Transaktion nach BitInfoCharts.com
Allerdings ist der Durchschnitt auch hier eine recht unzuverlässige Größe, die extrem durch Ausreisser – wie Transaktionen im Wert mehrerer Millionen Dollar – verzerrt wird. Daher dürfte der Median die aussagekräftigere Kategorie sein.
Hier sehen wir nun Werte zwischen 100 und 200 Dollar, womit die derzeitigen Gebühren nicht ganz trivial, aber auch nicht allzu gravierend sind. Interessant ist dabei, dass der Median im Verlauf des vergangenen Jahres nicht nur nicht gestiegen, sondern tendenziell eher gesunken ist. Wenn Bitcoins Zukunft darin liegt, ein Netzwerk für den Transfer von großen Werten zu sein, dürfte auch dieser Chart andeuten, dass noch keine markante Trendwende hin zu einem Bullenmarkt stattgefunden hat.
Lightning
All die Daten, die wir bisher angeschaut haben, zeigen nur, was “auf der Chain” passiert. Tatsächlich aber nehmen “offchain”-Mechanismen wie das Lightning Netzwerk einen immer größeren Anteil an Transaktionen ein. Da diese Transaktionen nicht auf der Blockchain geschehen, sind sie nicht transparent. Dies macht es schwierig, auch nur darüber zu spekulieren, wie hoch ihr Volumen ist.
Die einzigen Anhaltspunkte, die wir dafür haben, sind erneut “onchain” – die Transaktionen, die Lightning Channels öffnen oder schließen. Wir können daraus einige Statistiken ableiten. So zeigt P2SH.info etwa die Anzahl der Lightning-Channels sowie die sich im Lightning-Netzwerk befindenden Bitcoins an.

Bitcoins und Channels im Lightning-Netzwerk nach P2SH.info.
Auch dieser Chart ist nicht eben ein Indikator für eine Trendwende. Er zeigt vielmehr, dass sowohl die Anzahl der Lightning-Channels wie auch die in Lightning gespeicherten Bitcoins seit gut einem Monat stagnieren. Dies wird durch einen Chart für die Anzahl der Lightning-Nodes einigermaßen bestätigt. Hier ist immerhin im Verlauf des vergangenen Monats ein Anstieg von 4.000 auf 4.200 Nodes zu erkennen.

Anzahl Lightning-Nodes nach BitcoinVisuals.com
Miner
Zuletzt schauen wir uns noch die beiden Kerne der Bitcoin-Infrastruktur an – die Miner und die Nodes. Beginnen wir mit den Minern. Der wesentliche Chart hierfür ist die Hashrate: Die Anzahl der Hash-Operationen, die das Netzwerk der Miner je Sekunde durchführt.

Hashrate des Bitcoin-Netzwerkes im 1-Jahres-Verlauf nach Blockchain.info.
Hier können wir erkennen, dass die Hashrate in diesem Jahr verhältnismäß stabil geblieben ist. Sie folgt leicht dem Kurs, scheint aber ansonsten relativ gesättigt zu sein und bewegt sich zwischen 40.000.000 und 50.000.000 Terahash. Ein Terahash entspricht einer Billion Hashes, also einer Zahl mit 12 Nullen. Dies bedeutet, dass das Netzwerk je Sekunde 40-50 Trillionen Hashes kalkuliert – eine unvorstellbar hohe Anzahl.
Dass diese Anzahl angesichts des aufwärts tendierenden Preis der vergangenen Monate nicht stärker ansteigt, deutet auf eine gewisse Sättigung an. Die Miner scheinen vorsichtig geworden zu sein, mehr zu investieren; gleichzeitig zeigt die stabile Kurve an, dass es in den letzten Monaten offenbar keinen technischen Fortschritt gab, um je investiertem Dollar mehr Hashes produzieren zu können.
Die Produzenten der Hashrate – die Miner – sind in Pools organisiert. Die Landschaft der Pools ist dabei so dezentral wie vermutlich noch nie:

Die Verteilung der Hashrate nach Pools. Quelle: Blockchain.info.
Wenn man sich dieses Schaubild anschaut, dürften sich Aussagen, dass das Bitcoin-Mining zentralisiert sei, als irreführend entpuppen. Das Bitcoin-Mining ist extrem dezentralisiert. Kein Pool bringt mehr als 20 Prozent der Hashrate auf. Selbst wenn man BTC.com und AntPool zusammenzählt – beide gehören zu Bitmain – kommt das größte Mining-Konglomerat auf kaum mehr als 20 Prozent. Sehr erfreulich dürfte auch sein, dass mehr als 13 Prozent der Hashrate aus unbekannter Quelle kommt.
Full Nodes
Nun zu dem Teil, der für viele Bitcoin am meisten ausmacht: Die Full Nodes. Laut earn.com gibt es derzeit beinah 10.000 Full Nodes.

Anzahl und Karte von Full Nodes nach bitnodes.earn.com
Allerdings erfasst diese Seite lediglich die Full Nodes, die ihren Ports geöffnet und damit für eingehende Verbindungen offen sind. Weiter zeigt sie nur die in einem Moment anwesenden Nodes. Die Gesamtzahl der von Bitcoin-Usern benutzten Nodes dürfte dementsprechend deutlich höher sein. Eine Schätzung von Bitcoin-Core-Entwickler Luke Dashjr kommt dementsprechend auf knapp 100.000 Bitcoin Full Nodes – wobei ich schwer beurteilen kann, wie valide diese Schätzung ist.
Die Charts von Earn.com geben aber noch mehr her. So zeigen sie etwa, dass die Anzahl der Full Nodes im Verlauf der letzten zwei Jahre relativ stabil geblieben ist. Sie ist zwar derzeit etwas geringer als vor einem Jahr, aber dafür deutlich höher als vor zwei Jahren. Der Grund dafür dürfte in einem steigenden Bewusstsein für die Wichtigkeit von Full Nodes in der Szene sowie Anbietern von Full-Node-Geräten wie Casa oder Nodl liegen.
Nicht minder interessant ist, zu schauen, welche Versionen die Full-Node-Betreiber benutzen. Zum einen zeigt sich im Chart von Coin.Dance eine geradezu erschlagende Dominanz der Software von Bitcoin Core.

Bitcoin Full Nodes im Tortendiagramm sortiert nach Anbieter der Software. Quelle: Coin.dance
Zum anderen stellen wir fest, dass die Node Betreiber recht diszipliniert updaten. Die Mehrheit benutzt die neueste Verison von Bitcoin Core. Allerdings ist die Vielfalt an Versionen größer als je zuvor, und ein nicht geringer Teil der Full Nodes benutzt Versionen, die ein Jahr oder älter sind.

Versionen von Full Nodes nach bitnodes.earn.com.
Zuletzt können wir noch erkennen, in welchen Ländern dieser Welt die Full Nodes betrieben werden:
An erster Stelle liegt, nicht weiter überraschend, die USA mit gut 25 Prozent der Full Nodes. Weniger erwartbar war hingegen, dass gleich darauf Deutschland mit beinah 20 Prozent aller Full Nodes kommt. Dies dürfte zum einen wohl daran liegen, dass Deutschland die stärkste Wirtschaftsmacht der EU ist und es hier ein ausgeprägtes Interesse an Technologie gibt. Zum anderen aber dürften viele internationale Nutzer deutsche Cloud-Anbieter – etwa Hetzner – benutzen, die am großen Internet-Knotenpunkt in Frankfurt über eine beträchtliche Bandbreite verfügen.
Aber dennoch – Deutschland ist nicht mehr so weit davon entfernt, Bitcoin-Full-Node-Weltmeister zu werden.
Interessant wäre die Rangliste von Fullnodes pro Einwohner.
Vielen Dank für die Zusammenstellung, Christoph!
Dass dies “erfreulich” ist, müsstest Du erläutern, ich wäre da deutlich neutraler, denn unbekannte Quelle meint was es ist, wir wissen weder, ob sie gut für das Netzwerk ist oder weniger… Im besten Fall sind es kleine Miner, die sich aus ideologischen Gründen keinem Pool anschließen, im “schlimmsten” Fall ist es ein einzelner der bekannten Pools, der seine Relevanz kleinrechnen möchte und die eigene Hashrate nicht auf den öffentlichen Pool schickt, sondern diese eben unter “unbekannt” betreibt.
Interessant ist auch, dass die Nutzung von Lightning offensichtlich stagniert oder sogar zurückgegangen ist, denn ohne Offchain wird es im Falle eines Bullruns wirklich eng bei Bitcoin und bereits die aktuellen Transaktionsgebühren sind erst ab gewissen Beträgen irgendwie vertretbar. Bei Transaktionsgebühren von mehreren Dollar wird selbst das Settlement von Channels schwierig, denn außer großen Nodes mit entsprechendem Aufwand will kaum jemand große Beträge in Channels einfrieren.
Das Problem ist das kommende Halving, denn Fees können bei der starren Blocksize niemals den “Verlust” des Coinbase Rewards wett machen, wenn man sich überlegt, dass sich die Verringerung um 6,25 BTC auf die 2.500-3.000 Transaktionen verteilen müsste, falls der Kurs sich bis dahin nicht mal eben verdoppelt.
Die stark limitierte Blocksize ist in meinen Augen langfristig ein noch größeres Problem als für Bitcoin als die eingeschränkte Privacy. Lightning bringt etwas Entlastung, aber ist wie erwartet kein Allheilmittel.
Du hast recht, die unbekannte Hashrate könnte auch unerfreulich sein. Habe das einfach als “dezentral” verbucht. Aber es kann natürlich auch ein Schleichmanöver der großen Pools sein.
Und ja, dass LN ein Monat stagniert, muss noch nicht so viel bedeuten, aber besonders gut ist es nicht. Vor allem wenn man sich anschaut, was viel weniger beworbene Dapps wie Dharma oder Uniswap in viel kürzerer Zeit geschafft haben. Auch wenn man es nur indirekt vergleichen kann. Ich hoffe, in den nächsten Monaten kommt wieder mehr Schwung in Lightning.
Auch mit dem Halving hast du recht. Das habe ich gar nicht eingerechnet. Ist klar, das ermutigt nicht gerade zu neuen Investitionen. Ich denke aber auch, dass die Hashrate hoch genug ist, um das Halving abzufedern – wenn wir dann nicht einen Schrottpreismarkt für alte Asics sehen, die sich Leute kaufen, um das Netzwerk weniger sicher zu machen. Für mich ist das übrigens eines der großen Probleme von Lightning – es macht 51-Prozent-Doublespends zu einer sicheren Sache.
Schön das die Miningpower so gut verteilt ist. Das Ende der Hashkriegs und die Abspaltung von BCH haben Bitcoin gutgetan. Eine gelungene Scheidung. Das zeigt auch die benutzte Nodesoftware. Endlich ist Schluss mit “XT, Unlimited, UASF” und wie der ganze Quatsch sich noch nannte. Die können jetzt ihr eigenes Süppchen kochen. Man war das nervig damals.
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