Newsticker

Wallets von Bitcoin SV führen Paymail ein

Briefkästen. Bild von sean scoggins via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Auf der CoinGeek-Konferenz vergangene Woche haben die Entwickler der beliebtesten Wallets für Bitcoin SV (BSV) Paymail vorgestellt: Eine Methode, um walletübergreifend an E-Mail-Adressen anstatt Bitcoin-Adressen zu senden. Emails und Zahlungen können damit verschmelzen.

Paymail, erklärt das Blog von MoneyButton, ist “ein neues Identitäts-Protokoll für Bitcoin, das Bitcoin-Adressen aus der Usererfahrung entfernt. Anstatt einer Adresse benutzt Paymail menschenlesbare Namen, die genauso aussehen wie E-Mail-Adressen.”

Die Ankündigung von MoneyButton folgt auf eine Bekanntgabe auf der CoinGeek-Konferenz in Toronto letzte Woche. Die Entwickler von MoneyButton, Handcash, Centbee und Electrum SV haben sich Anfang des Jahres auf einem Wallet-Workshop, der von nChain gesponsert wurde, darauf geeinigt, das Paymail-Verfahren zu implementieren. Dies bedeutet, dass sich ein User eine Paymail-Adresse generieren kann, die auf die Domain der Wallt läuft. Meine Paymail-Adresse bei MoneyButton wäre etwa diese: cbergmann@moneybutton.com. User anderer Wallets, die das Protokoll unterstützen, also etwa Electrum SV oder Handcash, können mir dann über diese Adresse Geld senden.

MoneyButton ist die erste Wallet, die Paymail bereits vollständig eingerichtet hat und es den Usern erlaubt, ihre Wunschadresse gegen die Gebühr von einem Euro zu kaufen. Handcash und Centbee haben das Protokoll angeblich auch schon implementiert, sind damit aber noch nicht live gegangen; Electrum SV ist zu gut 80 Prozent fertig und wird voraussichtlich in den kommenden Wochen und Monaten soweit sein.

Paymail kann, schreibt MoneyButton, “als eine Erweiterung für Emails verstanden werden, die Bitcoin unterstützt. Wenn Google auch Paymail unterstützen möchte, können sie das reibungslos zu allen Gmail-usern bringen, ohne den Service zu unterbrechen oder ihre Email-Infrastruktur zu ändern. Jeder Gmail-User würde in der Lage sein, Bitcoins zu senden und zu empfangen.”

Paymail funktioniert für Wallets, die die privaten Schlüssel der User verwalten, aber auch für welche, bei denen nur der Uer im Besitz der Schlüssel ist. Der Provider muss sie nicht kennen. “Ihm wird vertraut, die Adressen korrekt auszuliefern, aber ihm wird kein Geld der User anvertraut.” Jeder, der einen Webserver hat, kann an sich, bei ausreichender technischer Kompetenz, seinen eigenen Paymail-Server einrichten.

Ferner, so das enthusiastische Blogpost, kann Paymail für viel mehr als nur Geld verwendet werden. Es ist mehr oder weniger eine Email-Erweiterung für den Austausch von öffentlichen Schlüssel, Signaturen und Verschlüsselung. Das bedeutet, mit Paymail würde Google den Gmail-Usern zugleich die Option liefern, Emails zu verschlüsseln.

DNS, SRV, Output-Skripte

Wie funktioniert es konkret? Es ist nicht ganz leicht, die Details der Technologie vollständig zu fassen. Zum einen, weil es viel mit Netzwerk-Technologie rund um Emails und Server zu tun hat, zum anderen, weil die bisher bestehenden Beschreibungen entweder zu technisch oder zu einfach sind.

Die Webseite bsvalias.org, eingerichtet von nChain, gibt eine technische Übersicht über das System. Ein Paymail-Prozess beginnt mit einer “Service Discovery”: Die Wallet macht eine DNS-Abfrage an die in der Paymail-Adresse angegebene Domain. Der Host schlägt dann in den SRV DNS Records nach, ob er die konkrete Adresse findet. Danach generiert er aus dem hinterlegten Master Public Key eine Adresse und liefert die Zahlungsinfos an die Wallet aus.

Die interessante Frage ist für uns natürlich: Wie konkret wird bezahlt? Bei Paymail wird diese Technologie “Public Key Infrastructure” genannt. Jede Paymail-Adresse erhält einen öffentlichen ECDSA-Schlüssel, der nicht für onchain-Transaktionen genutzt werden. Indem die Wallet eine Nachricht mit diesem Schlüssel signiert, weist sie sich aus. Danach bildet der Server ein Output-Skript für eine Bitcoin-SV-Transaktion an den Empfänger der Paymail-Adresse. Die Wallet holt sich dieses Skript ab, setzt einen Input dazu und signiert es mit dem Schlüssel. Danach wird das Output-Skript an das Bitcoin-SV-Netzwerk gesendet.

Sicherheitsbedenken

Die Ankündigung wurde teils mit Enthusiasmus, teils mit Zweifeln und harter Kritik aufgenommen. “Ich habe nur einige Blicke auf die Spezifikation geworfen,” schreibt jemand auf Reddit, “und ich werde es ohne Zweifel in den kommenden Wochen auf meiner Domain einrichten. Kann mir jemand mehr zur Sicherheit der DNS-Records sagen? Wenn das durch reguläre DNS implementiert wird, sollte es möglich sein, durch einen MitM (Man in the Middle)-Angriff eine gefälschte Adresse auszuliefern?”

Jemand anderes antwortet ihm, dass das Design tatsächlich unsicher sei: “DNS ist ein unsicheres Protokoll, das auf eine Vielzahl von Weisen manipuliert werden kann, darunter MitM-Angriffe, Race-Attacks und die Vergiftung des Caches.” DNSSEC wäre eine Verbesserung – und wurde von Paymail auch genannt, aber noch nicht implementiert – ist aber schwierig umzusetzen und verlangt die Mitarbeit von Server und Client. “Alles in allem ist das Paymail-Protokoll ein lächerliches Sicherheits-Desaster. Es beruht auf unglaublich unsicheren Netzwerk-Protokollen und ignoriert vollständig jede Authentifizierungs-Methode, die helfen kann, die Risiken zu minimieren.”

Der erste User wendet jedoch ein: “Wenn das so unsicher ist, werde ich Bitcoin (das du als BSV kennst) weiterhin mit regulären Adressen verwenden. Aber für Kaffee-Zahlungen kann ich es zum Spaß verwenden, ohne meinen Kunden zu empfehlen, mir höhere Beträge dadurch zu senden.” Sicherheit und Komfort sind immer zwei Seiten einer Sache; Paymail ist eine Methode, um mehr Komfort durch einen Verlust an möglicher Sicherheit zu erreichen. Solange das klar kommuniziert wird, ist es nicht verwerflich, es zu testen, um herauszufinden, wie sicher das System wirklich ist.

Secret Sharing durch Bitcoin-Schlüssel

Darüber hinaus könnte es sein, dass Paymail ein von nChain entwickeltes (und eventuell patentiertes) Verfahren zur Identifikation zwischen einem Client und einem Server verwendet. Die “Secret Value Distribution” genannte Methode verwendet, so das Whitepaper, “die privaten Schlüssel in einer Kryptowährungs-Wallet für die Generation und das Management jeglicher Arten von Secret Values.” Dies wird genutzt, um den in vielen Verschlüsselungs- und Identifizierungsverfahren notwendigen Austausch von Geheimnissen – eine Schwachstelle jeder symmetrischen Kryptographie – effizienter zu machen.

Das Whitepaper erklärt recht plausibel, wie sich Client und Host auf Basis von Bitcoin-Schlüsseln identifizieren. Indem die Nachrichten, die ausgetauscht werden, mit den Schlüsseln signiert werden, kann ein Angreifer durch etwa MitM-Angriffe nicht länger ein gültiges, aber gefälschtes Output-Skript liefern. Dies würde Paymail sicher machen.

Die Methode hat aber zwei Nachteile: Erstens muss sich der Client erstmalig beim Server anmelden. Das ist noch in Ordnung, es ist ein einmaliger, kurzer Prozess. Schlimmer ist aber, dass der Client dem Server seinen öffentlichen Masterkey gibt. Dies erlaubt dem Server, sämtliche Adressen und Transaktionen in der Wallet, die jemand für Paymail benutzt, zu beobachten.

Wie bei der Sicherheit gilt auch hier: Es ist nicht so schlimm, wenn es bekannt ist. Wenn die User wissen, dass sie mit einer Wallet, die Paymail nutzt, weniger Privatsphäre als mit einer anderen Wallet haben, können sie es entsprechend benutzen. Sollte es aber eher heimlich geschehen, könnte dies die Privatsphäre auf Bitcoin SV erheblich einschränken.

Allerdings kenne ich die konkreten Details der Methode nicht. Es wäre auch denkbar, dass die Wallet einen weiteren ECDSA-Masterkey generiert, der nichts mit den Bitcoin SVs in der Wallet zu tun hat. Ich weiß auch nicht, ob die Methode tatsächlich angewandt wird oder nur im Gespräch ist.

Wenn man all diese Einschränkungen hinsichtlich Sicherheit und Privatsphäre kennt und hinnimmt, ist Paymail eigentlich ein phantastisches Protokoll, das das Potential hat, Bitcoin SV eine enorme Nutzerfreundlichkeit zu verleihen. Die Möglichkeit, einen Email-Server zu bilden, der bereits eine Zahlungsfunktion innehat, oder die Zahlungsfunktion auf bestehende Email-Server aufzusetzen, klingt dabei besonders spannend.

Über Christoph Bergmann (2637 Artikel)
Das Bitcoinblog wird von Bitcoin.de gesponsort, ist inhaltlich aber unabhängig und gibt die Meinung des Redakteurs Christoph Bergmann wieder ---

16 Kommentare zu Wallets von Bitcoin SV führen Paymail ein

  1. peter neuer // 6. Juni 2019 um 13:34 // Antworten

    Wie??? Es ist möglich über BSV , Bitcoin zu versenden ? Auf welcher Exchange wird es getauscht?
    Ich frage für ein Freund.

  2. Und warum nicht gleich sowas wie Namecoin als DNS-Alternative? Gibt es schon seit Ewigkeiten und ist durch Mergemining prinzipiell genauso sicher wie Bitcoin.

  3. Ich fasse es kaum, dass man das so hinfrickelt, obwohl es seit Jahren (2014) einen offenen und sicheren Standard gibt, der genau das selbe tut, OpenAlias: http://openalias.org/

    Dieser wurde von den Monero Entwicklern ins leben gerufen, unterstützt DNSSEC und DNSCrypt und kann von jedem Service und Wallet implementiert und sogar erweitert werden, ganz ohne Patente und Co. Es ist auch weniger fehleranfällig, da nur ein simpler DNS Server involviert ist, es gibt keinen zweiten Layer, der zusätzlich einen Datenbankrequest und irgendwelche JSON Datensätze generiert und damit Tür und Tor für Bugs / SQL Injections etc. öffnet, wie auch die Sicherheitshinweise zeigen: http://bsvalias.org/99-01-recommendations.html
    Vorteile:
    – DNS Server Software gibt es seit es DNS gibt und ist Pen-Tested auf Herz und Nieren
    – Ein OpenAlias Anbieter muss den DNS Server noch nicht einmal selber hosten, sondern kann in der Regel den seines Providers nutzen (erfordert natürlich Trust in diesen, aber den muss man ohnehin haben)
    – Requests können über jeden OpenDNS oder direkt beim eigenen Provider durchgeführt werden, ohne dass sie die IP des Users leaken (und damit Verbindungen schaffen, falls man mehrere Anfragen zu verschiedenen Adressen stellt) – zumal laut bsvalias.org Logging für Betreiber explizit empfohlen wird (sic!)
    – Die Wallet Software muss nur mit DNS Requests zurecht kommen, nicht auch noch irgendwelche JSON Antworten parsen können

    Du müsstest bei Deinen DNS Einstellungen in deinem wordpress.com Account z.B. nur einen TXT Record hinzufügen (und WordPress.com würde sich um alles andere Kümmern):
    “donate.bitcoinblog.de”
    mit folgendem Inhalt “oa1:btc recipient_address=1BergmanNpFqZwALMRe8GHJqGhtEFD3xMw; recipient_name=Bergmann;”
    Wenn ein OpenAlias kompatibler Client dann donate@bitcoinblog.de oder donate.bitcoinblog.de (funktioniert beides) anfragt, bekommt er Deine richtige Adresse von seinem Standard-DNS Server seiner Wahl (vom Provider, Google, OpenDNS, …) welcher sie von den WordPress DNS Servern anfragt. Entsprechende Einträge könntest Du auch für BCH, BSV und z.B. XMR oder NAV hinzufügen.

    Erfordert natürlich eine eigene Domain, aber keinen Server, gibts sogar kostenlos: https://www.freenom.com/de/freeandpaiddomains.html

    Leider wird OpenAlias meines Wissens bei Bitcoin nur vom Electrum Wallet und coin.space unterstützt, bei Monero von praktisch allen verfügbaren Wallets. Das Feature hört sich zwar als “nice to have” an, aber für Payments werden Mobile meist QR-Codes genutzt, die bereits den Betrag und ggf. Betreff beinhalten und auf dem Desktop ist man mit Copy&Paste eh schneller. Vielleicht wurde OpenAlias von der Monero Community auch zu wenig Beachtung geschenkt und es wurde nicht bei Bitcoin Wallet Anbietern z.B. nachgefragt. NavCoin hat es vor einigen Monaten implementiert: https://navcoin.org/en/notices/2018-09-04-navcoin-core-4-3-0/

    Für BTC wurde es durch Riccardo 2015 im Zuge von Bip70 eingebracht: https://lists.linuxfoundation.org/pipermail/bitcoin-dev/2015-July/009418.html
    Letztes Jahr auch per Github angefragt: https://github.com/bitcoin-wallet/bitcoin-wallet/issues/533
    Für BCH wurde es vor 3 Wochen angefragt: https://www.reddit.com/r/btc/comments/boxd4a/openalias_for_bitcoin_cash/

    Der Vollständigkeit halber möchte ich hinzufügen, dass es auch eine ähnliche Implementierung mit OpenCAP gibt.

    Aber wie würde CSW auch dastehen, wenn er etwas sinnvolles von einem von ihm verhassten Projekt übernehmen würde?

    • Hm. Kannte OpenAlias nicht. Wird es denn verwendet? Habe noch nie etwas davon gehört / gesehen, dass es jemand benutzt …

      Ich glaube, was Paymail anders macht, ist, dass die Zahlung per mail-Adresse direkt an den Server geht, der sie empfängt – also etwa moneybutton oder handcash, oder auch mein eigener – und sie dort aufgelöst wird.

      Im Endeffekt … du lobst OpenAlias, das es seit 2014 gibt aber offenbar nicht benutzt wird. Meinst du nicht, dass das zeigt, dass die Lösung doch nicht so perfekt ist? Bei Paymail gibt es die Chance, dass es von allen Wallets beidseitig unterstützt wird (Paymail-Adressen generieren, Paymail-Adressen bezahlen) und tatsächlich zu einer verbreiteten Möglichkeit, Zahlungen zu empfangen, wird …

      • OpenAlias wird seit Jahren vom offiziellen Monero Wallet unterstützt und mittlerweile in praktisch allen verfügbaren (3rd Party) Wallets. Hier am Beispiel Monerujo, eines der besten XMR Wallets für Android: https://medium.com/@anhdres/how-openalias-works-in-monerujo-and-how-you-can-setup-your-own-2e83f94ab81f
        Das Monero Ökosystem wird ja erst langsam nach und nach erwachsen, erste Wallets für iOS gibts ja erst seit gut einem Jahr, Android etwas länger, die ersten Multi-Coin Wallets haben XMR erst dieses Jahr integriert (die unterstützen OpenAlias aber meines Wissens nicht) und es werden die ersten Überlegungen laut, ob man das Forken / Protokollupgrades nicht bald von 6 auf 12 Monate Zyklus erweitert, da externe Entwickler und Exchanges Planungssicherheit wollen.

        Das Problem ist wie gesagt, dass sich OpenAlias eigentlich nur für Donations / Freunden senden eignet, da wir noch nicht so weit sind, dass Preise in Kryptowährungen angegeben werden (man freut sich ja schon wenn jemand überhaupt Krypto nimmt), sondern in Fiat und der Betrag dann umgerechnet und dann unter Umständen 0.02187142 ausmacht und ein QR Code einfacher ist als den Betrag manuell einzugeben. Auch den eventuellen Betreff / Bezug muss man manuell eingeben, wenn man OpenAlias nutzt. Und dem QR Code ist es am ende Egal, ob er eine OpenAlias Adresse oder die “normale” kodiert und der beinhaltet eben Betrag & Betreff gleich mit. Für Exchanges / Guthabenbasierende Marktplätze wäre das auch gut denkbar, dort hat jeder User bestenfalls eine eigene Subadresse und für die Könnte die Exchange dann auch gleich einen Alias wie “christoph.bergmann@binance.com” erstellen und Du könntest jedes Mal damit aufladen, so weit sind die aber noch nicht, zumal Exchanges sich nicht gern auf Coin-spezifische Features stürzen. Das bringt mich aber auf die Idee, es Alex von localmonero.co vorzuschlagen, ich bin mir ziemlich sicher, dass er ein offenes Ohr dafür hat…

        Ich glaube, was Paymail anders macht, ist, dass die Zahlung per mail-Adresse direkt an den Server geht, der sie empfängt – also etwa moneybutton oder handcash, oder auch mein eigener – und sie dort aufgelöst wird.

        Das verstehe ich aus der technischen Doku unter http://bsvalias.org/04-01-basic-address-resolution.html anders, man bekommt zwar ein fertiges “Zahlungsscript”, welches aber je nach Anfrage weder Betrag noch Betreff beinhalten muss, also nur die Adresse. Ich sehe auch keinen Sinn, dass dies serverseitig und nicht walletseitig erstellt wird, denn der Server liefert lediglich die Wallet Adresse zur “Mail”-Adresse und fügt ggf. (manuell) übermittelte Parameter ein. Ob das Deine private Adresse ist, oder eine von diesen Online Diensten verwaltete ist in meinen Augen egal, die werden wahrscheinlich nur ihre eigenen unterstützen. Aber dann sind es auch nicht Deine Coins, Hacks solcher Plattformen gab es ja schon zu genüge…

        Bei Paymail gibt es die Chance, dass es von allen Wallets beidseitig unterstützt wird (Paymail-Adressen generieren, Paymail-Adressen bezahlen) und tatsächlich zu einer verbreiteten Möglichkeit, Zahlungen zu empfangen, wird …

        OpenAlias kann eben all das, die Verbreitung liegt an der Umständlichkeit (Betrag und ggf. Betreff) gegenüber Payment Links / QR Codes und die meisten Payments sind eben nicht P2P sondern P2B. Egal welches Monero Wallet Du nutzt, kannst Du donate@getmonero.org ausprobieren und einen Cent oder weniger inklusive Fee zum testen “spenden”, hier kannst Du dann sogar beobachten ob es angekommen ist… http://139.162.60.17:9101/
        Adresse: 44AFFq5kSiGBoZ4NMDwYtN18obc8AemS33DBLWs3H7otXft3XjrpDtQGv7SqSsaBYBb98uNbr2VBBEt7f2wfn3RVGQBEP3A (viewkey: f359631075708155cc3d92a32b75a7d02a5dcf27756707b47a2b31b21c389501)

        Ich wünsche mir schon lange mehr Open Source Spirit im Cryptocurrency Universum und bestehende Standards zu nutzen / sich ggf. auf Erweiterungen zu einigen. Wenn jeder weiter sein eigenes Süppchen kocht, werden wir (zu Recht) als Chaotischer Haufen wahrgenommen und selbst Exchanges werden Features wie dieses nicht umsetzen, da es für jeden Coin neu implementiert werden muss.

        Und übrigens glaube ich kaum, dass das angesprochene Gmail oder ein anderer großer Anbieter so ein kompliziertes (und unsicheres) System auch nur erwägen würde. Schneller wird es Usern erlauben, einen DNS TXT Eintrag für seinen Nickname festzulegen, diese könnte man nämlich ziemlich vielfältig nutzen, z.B. zum Hinterlegen seines Public PGP Keys zu einer E-Mail Adresse. Und dann wäre es tatsächlich sehr spannend, denn jeder User hätte die Wahl, automatisch verschlüsselt kommunizieren zu können (gibts übrigens schon in anderer Form als Public Key Server, die sich synchronisieren), aber auch dass er Wallet Adressen für eine oder mehrere Kryptowährungen hinterlegt und man könnte PayPal-like Krypto an Freunde schicken. Dazu brauchen wir aber mehr als Adoption im Promillebereich 😉
        Wie oben bereits geschrieben, immerhin auch ein paar Wallets für BTC haben OpenAlias und das offizielle NAV Wallet auch (ich weiß, die sind sehr klein). Ich habs jetzt Bitcoin ABC per Github vorgeschlagen: https://github.com/Bitcoin-ABC/bitcoin-abc/issues/334

      • Mein Kommentar ist scheinbar leider verschwunden, war ellenlang… Egal, hier noch Mal in Kürze der Zeit:
        – Das Feature alleine bringt nichts, es ist bei Monero in praktisch allen Wallets implementiert, wird aber von fast niemandem genutzt.
        – Es eignet sich nur für P2P Payments, nicht für übliche P2B, denn:
        – Normalerweise bezahlen wir in Fiat und die Umrechnung erfolgt erst beim Checkout und der Betrag ist dann irgendwas wie 0,01289324 und es kommt noch ein Betreff / Payment ID hinzu
        – Dafür nutzt man auf dem Desktop einen Payment Links, Mobile QR Codes, die das alles enthalten. Die Alias Funktionalität bringt keinerlei Vorteile dabei.
        – Alleine Guthabenbasierte Dienste wie Börsen oder Marktplätze könnten davon Profitieren, indem sie jedem Kunden einen Deposit Alias mit eigener Adresse in der Form kunde123@binance.com anbieten.

        Dazu brauchen wir aber einen einheitlichen offenen Standard, keine Exchange ist scharf darauf, Coin-spezifische Implementierungen einzubinden. Der Open Source Spirit könnte im Krypto-Umfeld wahrlich besser sein…

        Fazit: Es wird bei Monero kaum genutzt, weil es nur eine sehr kleine Nische der Zahlungen bedient.

      • Electron Cash hat OpenAlias gerade eben bei ihnen gefixt, und das seeeehr fix, bin ziemlich erstaunt / begeistert! https://github.com/Electron-Cash/Electron-Cash/pull/1442
        Bitcoin ABC ist nicht so schnell, vielleicht spornt sie ja die Electron Cash Integration an: https://github.com/Bitcoin-ABC/bitcoin-abc/issues/334
        NAV hats übrigens auch schon seit knapp einem Jahr ins offizielle Wallet integriert.

        Offtopic: Christoph, könntest Du bitte in den Weiten Deiner Spam-Kategorie nach meinen Kommentaren schauen? Ich habe am langen Wochenende einige sehr lange Kommentare geschrieben, unter anderem zu Deiner Antwort, aber ich war zwischendurch auch mit einem alten Account bei wordpress.com eingeloggt und ich vermute, da gab es ein Problem mit der Session hier und der Session dort (weil die das gleich kapern). Wäre schade um das Geschreibsel, aber wenns weg ist, ists halt weg…

      • Ach, und ich habe mich schon gewundert —

        So eine Menge Spam, habe es aber gefunden und freigegeben. Bin gespannt.

      • Vielen Dank, Christoph!
        Die Electron Entwickler haben mich aber echt überrascht, wie schnell, unkompliziert und ohne Diskussionen ob das nützlich ist, gefixt haben. Der Fehler lag darin, dass eben niemand Wert darauf gelegt hat und die Implementierung statt “bch” immer noch nach “btc” im DNS TXT Record gesucht und ggf. nichts oder inkompatible Adressen gefunden hat.

  4. Super. Ein weiterer (kleiner) Meilenstein für den echten BitCoin.

  5. Maik Richter // 6. Juni 2019 um 16:39 // Antworten

    Bitcoin “SV”.

    Wenn das der echte Satoshi wüsste.

    • Ich finde die Geschichte und Parallelen auch sehr interessant.

      Dennoch passt ein Fakt so gar nicht zu dieser Theorie: Hätte ein Le Roux das Whitepaper geschrieben, hätte es das Wort “Honest” sicher nicht 16 mal und “Proof-of-Work” nicht 18 mal da rein geschafft 🙂

  6. Ich freue mich immer über SV Inhalte auf diesem Blog. Das ist die Chain mit der besten Strategie. Bleib da mal am Ball.

    Kannst auch gerne mal typischen SV Unsinn behandeln wie z.B. Fotos auf der Blockchain speichern und so. Die SV Community hat ihre eigenen religiösen Gedankengebäude so wie die anderen Chains ihre haben. Es tut SV gut, diese Gebäude zu beseitigen. Manches, was CSW ausstößt, ist sehr futuristisch und steht meiner Meinung nach nicht 100% mit der Realität im Einklang. Ich sehe zu viel unkritisches Nachplappern auch von führenden Köpfen in der SV-Community.

    Beispielsweise ist SV nicht turingvollständig in dem Sinne, dass es On-Chain Smart Contracts damit machen könnte. Und darauf kommt es ja an. Es hat bisher niemand gezeigt, wie das gehen soll. Der Knackpunkt ist, dass man nachfolgende Transaktionen nicht zwingen kann, dasselbe Turing-Programm fortzusetzen. Wenn das Geld einmal freigegeben wurde, dann ist das Programm zuende.

    Ich muss mir die Coingeek-Videos noch anschauen. Ich habe die Agenda mal gelesen und die meisten Sessions schienen interessant und praxisorientiert. Manchmal hat man auf Bitcoin-Konferenzen ja sehr theoretische und von der Praxis losgelöste Vorträge.

  7. Wen es noch interessiert: CoinGeek Bitcoin SV Scaling Conference Toronto 2019
    Part1: https://www.youtube.com/watch?v=EKDG9aSmOF0
    Part2: https://www.youtube.com/watch?v=05pryPMvt70

  8. Ich habe ein Interview mit dem Programmierer des Systems gefunden. https://www.youtube.com/watch?v=DJQd7zmRHBI

Kommentar verfassen

%d Bloggern gefällt das: