Newsticker

„Und Bitcoin? Bitcoin wird vermutlich von all dem profitieren.“

Skifahrer im Ressort von Bretton Woods. Bild von Mt. Washington Valley Chamber of Commerce via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Ein Analyst der Credite Suisse sagt eine neue Weltordnung des Geldes voraus. In ihr spiele Rohstoffe eine größere Rolle, und die Machtverhältnisse verschieben sich nach Osten. Den Westen dagegen erwarten Inflation und Krisen.

Zoltan Pozsar, ein Analyst der Credite Suisse, prognostiziert, dass die Ukraine-Krise zu einer neuen Weltordnung des Geldes führen wird. Bretton Woods III, wie er es nennt, werde „auf Währungen des Osten“ basieren, welche von Rohstoffen gedeckt werden. Die neue Ordnung werde das Eurodollar-System schwächen und die Inflation im Westen antreiben.

Das kurze Paper erklärt, wie einige Mechanismen der Finanzmärkte zu dem führen werden, was viele ahnen und fürchten: eine epochale Finanzkrise, die das globale Geldsystem für immer verändern wird.

Wie 1973 – nur „erheblich schlimmer“

Im Kern der Krise, in die wir derzeit hineinschlittern, stehen Rohstoffe und deren „Finanzialisierung“. Finanzialisierung meint die Tendenz, dass die Finanzmärkte die Realmärkte überlagern und dominieren. Der Umsatz im Handel mit Futures, Optionen und Derivate auf Basis von Rohstoffen ist um ein Vielfaches höher als der des Handels mit den Rohstoffen selbst.

Rohstoffe sind im Finanzwesen „Kollaterale“: Sie sind Sicherheiten, die man hinterlegen kann, um Geld zu bekommen. Durch Darlehen, durch Derivate, durch Hebel. Der Rohstoff ist Geld. Er ist „Außengeld“: ein Geld, das seinen Wert von „außen“ erhält – von Rohstoffen, die ihm unterliegen.

Das klassische Münzgeld war ein Außengeld. Die Dollar im Bretton Woods System waren es auch, da sie durch Gold gedeckt wurden. 1971, als Nixon die Golddeckung aufhob, wurde der Dollar zum allergrößten Teil zum „Innengeld“: einem Geld, das von „innen“ erschaffen wird – aus Schulden. Das Netto von Innengeld ist immer Null. Dieses System – Bretton Woods II – herrscht derzeit. Noch.

Denn in dem Moment, als der Westen beschloss, die Währungsreserven Russlands einzufrieren, bröckelten die Fundamente von Bretton Woods II. Innengeld verliert an Attraktivität, Außengeld gewinnt Charme. Der Wandel hin zu Bretton Woods III beginnt.

„Der perfekte Sturm“

Die Sanktionen gegen Russland beschwören eine Krise der Rohstoffmärke. Das ist offensichtlich. Die Welt geht, sagt Pozsar voraus, in die Wiederholung des Ölpreisschocks von 1973 – diesmal allerdings „erheblich schlimmer“.

Das Ausmaß der Krise kann man auf den Finanzmärkten erkennen. Dort verlieren die Preise ihre Parität. Unter normalen Umständen haben die Rohstoffpreise eine geringe Spread: Sie sind auf den verschiedenen Börsen so gut wie gleich. Wenn sie zu sehr auseinanderklaffen, schöpfen Trader Arbitage ab – sie kaufen günstig hier und verkaufen zeitgleich teuer da. Die Preise gleichen sich an. Der Markt funktioniert.

Durch den Krieg und die Sanktionen wurde der Markt jedoch dysfunktional: „Es gibt russische Rohstoffe, deren Preise kollabieren, und es gibt nicht-russische Rohstoffe, deren Preis in die Höhe schießen.“ Russland wird von der Nachfrage, der Westen vom Angebot getrennt.

Wegen dieser Turbulenzen steigt die Nachfrage nach „Cash“: nach liquiden Dollar oder Euro, die die Banken verleihen. Denn wenn die Preise tanzen, benötigen Trader Liquidität. Um in Positionen einzusteigen, in Futures und Optionen, und um liquide zu sein, um Margin Calls zu bedienen. „Jeder in der Rohstoff-Welt erlebt einen perfekten Sturm […] Das ist niemals gut. Aber genau das passiert, wenn der Westen den größen Rohstoff-Prozenten sanktioniert.“

Denn Rohstoffe sind Geld, und wenn der Preis von Geld auseinanderreisst, ist das kein gutes Zeichen.

Kurz: „Es ist gruselig“

Diese Krise, die noch nicht mal richtig begonnen hat, wird, prophezeit Pozsar, nicht wie 1973 sein. Sie wird schmerzhafter sein für die Finanzmärkte. Denn: „Der Rohstoffmarkt ist heute viel stärker finanzialisiert und gehebelt, als zur OPEC-Krise 1973. Und die russische Angebotskrise ist sehr viel größer, sehr viel breiter und sehr viel korrelierter.“ Kurz: „Es ist gruselig.“

Ein so angespannter Mark ist wie ein Minenfeld. Was geschieht, wenn die Kollaterale für Margin Calls austrocknen? Was passiert mit den Terminbörsen, wenn die Akteure kollabieren? Ist der Markt für Rohstoff-Derivate der rosarote Elefant im Raum, über den niemand sprechen will? Für einen Analysten, der versucht, irgendwie rational zu handeln, ist das Umfeld ein Alptraum, da an jeder Ecke etwas lauert, das eine Jahrhundertkrise triggern kann.

Es ist wieder 2008. Nur ernster. Epochenmachender.

Wer hat den Türstopper?

Man kann den Knoten nur auf eine Weise zerschlagen: Indem man dafür sorgt, dass die Preise für Rohstoffe wieder zur Parität zurückfinden. Aber wer kann das? Wer hat den Türstopper?

Westliche Banken scheiden aus. Sie können – bzw.: dürfen – nicht, weil ihre Regierungen Sanktionen verhangen haben. Sie können nur versuchen, die Scherben aufzuräumen und die Inflation der Rohstoffbasis möglichst gering zu halten. Auch Rohstoffhändler, etwa der Schweizer Konzern Glencore, die eigentlich für Preisstabilität sorgen, können nicht, da sie die Banken brauchen. Wenn die Preise bei Rohstoffen nicht mehr stabil sind und steigen, ist das wie ein Boden: Er schiebt alles nach oben.

Allen Akteuren im Westen sind die Hände gebunden. Daher sieht Pozsar nur eine Partei, die den Türstopper bewegen kann: Die Chinesische Zentralbank PBoC.

Die Optionen der PBoC – und der Preis, den der Westen dafür zahlt

Die PBoC habe zwei „geostrategische“, also „geofinanzielle“ Optionen, um die Kluft zwischen den Preisen zu schließen:

Erstens kann die PBoC Staatsanleihen verkaufen, um Frachtschiffe zu bezahlen und durch diese den Rabatt für russische Rohstoffe abzuschöpfen. Wenn ich es richtig verstehe – die Formulierung ist etwas nebulös – würde sie entweder selbst als Rohstoffhändler agieren oder chinesische Rohstoffhändler unterstützen. Dies würde zwar die langfristigen Zinsen für Staatsanleihen schädigen, aber die Rohstoffbasis stabilisieren. Es würde zudem der PBoC die Kontrolle über die Inflation. Denn wer das Kollateral kontrolliert, kontrolliert das Geld.

Zweitens kann die PBoC die Geldmenge ausweiten, um russische Rohstoffe zu kaufen. Dies würde die Geldmenge in China ankurbeln, aber die Preise für Rohstoffe – und alles andere – stabil halten. China würde damit einen Eurorenminbi-Marktes schaffen und die Hegemonie des Eurodollar-Marktes angreifen.

Beide Optionen würde die Inflation im Westen anheizen. Beide führen zu einer Rezession und zu steigenden Zinsen. Es wird, so oder so, weh tun. Wer glaube, so Pozsar, der Westen könne Sanktionen auf eine Art gestalten, die den Schmerz von Russland maximiert, aber die Finanzrisiken für den Westen minimiert – der glaube auch an Einhörner.

Bretton Woods III bricht an

Die kommende Inflation im Westen stehe in Großbuchstaben an jeder Wand geschrieben. „Die Krise ist mit nichts zu vergleichen, das wir erlebt haben, seit Präsident Nixon den Dollar 1971 von Gold gelöst und damit die Ära des durch Rohstoffe gedeckten Geldes beendet hat.“ Wenn die gegenwärtige Krise vorbei gegangen und der Krieg beendet sein wird, „sollte der US-Dollar viel schwächer und, auf der Gegenseite, der Renminbi viel stärker sein, da er durch einen Korb an Rohstoffen gedeckt ist.“

Bretton Woods I war durch Gold gedeckt. Bretton Woods II durch „Innengeld“. Bretton Woods III, das jetzt anbricht, wieder durch „Außengeld“: durch Gold und andere Rohstoffe. Geld wird niemals wieder dasselbe sein, und die globalen Machtverhältnisse verschieben sich in Richtung Osten.

Und Bitcoin? Bitcoin, raunt Pozsar, wird sehr wahrscheinlich von all dem profitieren. Solange er dann noch existiere.

Über Christoph Bergmann (2813 Artikel)
Das Bitcoinblog wird von Bitcoin.de gesponsort, ist inhaltlich aber unabhängig und gibt die Meinung des Redakteurs Christoph Bergmann wieder ---

9 Kommentare zu „Und Bitcoin? Bitcoin wird vermutlich von all dem profitieren.“

  1. Schöne Schwarzmalerei! Irgendwie wird die Wertschöpfung dabei vergessen.
    Bitte mal was Positives. Man sollte diesen ganzen Futurehandel verbieten.

    • Ein Ahnungsloseres Kommentar als „futures verbieten“ habe ich selten gelesen.
      Futures sind was große Produktionen Planung dafür überhaupt möglich und wirtschaftlich machen.

  2. Dieses von einem „Analysten“ skizzierte Szenario würde ich so nicht ganz unterschreiben.

    Erstens, weil sogenannte Analysten häufig wie Fähnchen im Wind agieren und ihre Analysen der Wirklichkeit eher hinterherhinken als dass sie sie zuverlässig voraussagen würden.

    Zweitens, sind wir gewohnt Rohstoffe in den Mittelpunkt zu stellen, weil wir bisher nichts anderes kannten als auf Kosten unseres Planeten zu wirtschaften. Gelingt es zukünftig die Nachhaltigkeit mehr in den Mittelpunkt zu stellen, dann verlieren im Boden schlummernde Rohstoffe an Bedeutung und damit auch ihre Eigenschaft als mögliche „Kollaterale“. Vornehmlich der universellste aller „Rohstoffe“, nämlich die Energie, wird zukünftig noch eine wesentliche Rolle spielen (womit sich auch wieder der Kreis zu Bitcoin schließen wird). Mit ausreichend Energie wird man die meisten Rohstoffe ersetzbar bzw. ausreichend rückgewinnbar machen können.

    Außerdem sollte man nicht vergessen, dass Europa ebenfalls über Ressourcen verfügt, z.B. fruchtbare Böden und Bildung. Bei letzterem steht zwar zu befürchten, dass uns die Asiaten bald den Rang ablaufen werden, aber trotzdem lässt sich Bildung und Innovation noch lange nicht in Frachtschiffe verpacken um damit Arbitrage-Gewinne zu erzielen 😉

    Ich habe den Eindruck, dass solche Bänker wieder einmal in ihrer eigenen Welt schwelgen und sich selbst etwas zu wichtig nehmen.

    • @Kranich ich bin ebenfalls deiner Meinung.
      Aus meiner Sicht ist die grosse Zeit der Rohstoffe ist vorbei. Sicher werden Sie immer benötigt aber ich glaube nicht, dass sie nochmals die Position erreichen welche sie in den letzten 70 Jahre innehatten. Man schaue sich nur die wertvollsten Firmen in den letzten 20 Jahren an. Bis 2010 waren die grossen Ölkonzerne sehr dominant und heute ist der wertvollste Ölkonzern Exxon Mobil auf Platz 14.

      Der Gegenwert einer Währung ist immer auch ein Vertrauen in das Land/Zentralbank welche sie herausgibt. Deshalb glaube ich nicht, dass China hier Europa oder der USA den Rang ablaufen kann. Die Inflation könnte steigen aber ich glaube nicht in dem Masse wie es hier prognostiziert wird.

      Der Preisanstieg der Rohstoffe wird die Transformation in eine nachhaltige Wirtschaft und Energieerzeugung beschleunigen. Ich bin überzeugt, dass Europa dies erreichen muss und wird. Zukünftig wird wie die elektrische Energie immer wichtiger werden als Primärenergie. Diese lässt sich mit wenig Einsatz von Rohstoffen nachhaltig erzeugen. Z.B. Meyer Burger baut heute Solarmodule in Deutschland einem sehr hohen Wirkungsgrad und setzt auf Nachhaltigkeit. Es ist heute schon deutlich am wirtschaftlichsten elektrische Energie aus Photovoltaik oder Windkraft zu erzeugen.

    • Lieber Kranich, ich kann Dir in fast allem zustimmen, aber bei der Bildung sehe ich leider schwarz.

      Ich habe persönlich zwei Kinder (in Berlin, ist ja Landessache), eines wird gerade eingeschult, eines ist in der Grundschule und beide Systeme versagen mehr oder weniger bei der Bildung bzw. könnten in meinen Augen viel mehr rausholen. Insbesondere während der Pandemieschließungen hat sich gezeigt, dass das System solchen Dingen nicht gewachsen ist, aber auch, dass Lehrer „ihren“ Lehrplan durchpeitschen, ohne auf einzelne Schüler Rücksicht zu nehmen oder diese zu fördern. Bei uns sah das dann so aus, dass mein Sohn seine Tagesaufgaben (eingescannte Arbeitsblätter) nach 30-60 Minuten fertig hatte und ich ihn irgendwie beschäftigen musste. In Kindergärten gibt es einen extremen Betreuermangel, der die „Vorschule“ ad-absurdum führt, in einer Gruppe mit 30 Kindern kann eine Kindergärtnerin kein Programm machen, sie ist wahrscheinlich froh, wenn sich kein Kind verletzt.

      Meine Frau arbeitet in der Pflege, wo es seit Jahren einen Mangel gibt. Was tut man dagegen? Man versucht, ausgebildete Menschen aus Rumänien, Ungarn, Tschechien, Polen und auch Mexiko(!) zu akquirieren, anstatt den Pflegeberuf attraktiver zu machen und selbst auszubilden.

      Klar, wir haben ziemlich gute Universitäten und ich hoffe, die werden auch nicht komplett zusammengespart, bevor meine Kinder ggf. „durch“ sind. Wir haben auch ein solides Handwerk, welches in der Regel gut ausbildet. Wenn ich aber sehe, woran es bereits in der Frühbildung grundsätzlich scheitert und Eltern jährlich z.B. für Kopierpapier zusammenlegen müssen, dann habe ich so meine Zweifel, wie lange Deutschland mit Bildung tatsächlich noch punkten kann.

      • Kranich // 14. März 2022 um 11:41 //

        Lieber Paul, danke für Dein Feedback, was ich auch teile.
        In der Tat verliert Deutschland im Bereich Bildung massiv an Vorsprung. Das wird sich zwar alles erst zeitversetzt bemerkbar machen, aber prinzipiell sehe ich uns auch hier wieder einmal auf amerikanische Verhältnisse zusteuern. Langfristig werden „verbeamtete“ Lehranstalten nicht wettbewerbsfähig sein können. Das liegt weniger an mangelndem engagiertem Lehrpersonal, als viel eher an verkrusteten und auf Status quo bedachte Rahmenbedingungen. Finanzielle Ausstattungen werden ineffizient eingesetzt und verlaufen als „Wildwuchs“ nach wenigen Jahren im Sand.

        Ich sehe uns nach zwei Jahren Pandemie z.B. nicht in der Lage, einen temporär flächendeckenden Fernunterricht umzusetzen. Sollte demnächst eine radioaktive Wolke aus der Ukraine über unser Land ziehen oder eine zweite Pandemiewelle anrollen, würden wir aus pädagogischen Gründen eher unsere Kinder durch den Fallout schicken, als sie sinnvoll von zuhause unterrichten zu können. Zweifelsohne hat Präsenzunterricht elementare erzieherische und zwischenmenschliche Vorteile im Vergleich zu Fernunterricht. Ich verstehe allerdings nicht wie wir dabei zusehen können, wie sich immer mehr unserer Kinder nachmittags in ein sich anbahnendes Metaverse verabschieden dürfen. Unser lokaler Sportverein findet z.B. kaum noch ehrenamtliche Übungsleiter die bereit wären Jugendgruppen bzw. Jugendmannschaften auszubilden. Dabei wurde gerade hier in der Vergangenheit hervorragende integrative Arbeit verrichtet. Diese Bereiche werden aus meiner Sicht völlig vernachlässigt.

        Stattdessen werden der durchschnittlichen Lehrkraft irgendwelche theoretisch-pädagogischen Instrumente an die Hand gegeben, um angeblich auch in großen und heterogenen Klassen einen zielführenden Unterricht anbieten zu können. Gleichzeitig soll dabei nicht nur Fachwissen sondern auch schülerindividuell Sozialkompetenz vermittelt werden. Wie gespalten die Gesellschaft allerdings geworden ist, kann man ansatzweise an der aktuellen Impf- und Coronadebatte erahnen. Manche Schüler wie Eltern glauben eher das in ihrem TikTok Portal verbreitete „Geschwurbele“ anstelle den vom ach so bösen „Zentralstaat“ vorgegebenen Lerninhalten.

        Aus meiner Sicht läuft deshalb auch im Bereich Bildung vieles auf eine Zweiklassengesellschaft hinaus. Will man international wettbewerbsfähig bleiben kommt man um vermehrt privatwirtschaftlich organisierte Bildungseinrichtungen leider nicht herum.

  3. Bisherige Kommentare verschließen sich dem großen Wechsel, der bevorsteht. Danke für den sehr interessanten Beitrag.

    • Die Welt ist stets im Wandel und im Wechsel. Ich zweifle nur, dass der Zeithorizont für einen Wechsel oftmals falsch eingeschätzt wird. Stichwort: Arabischer Frühling

  4. Immer Augen zu machen und Ohren zuhalten … Der Ich-Will-Spaß-Und-Gute-Laune-Terror, der in immer stärkerem Maße die letzten Dekaden des Westens geprägt hat, ist Schuld am Aufstieg Chinas und anderer sowie an der derzeitigen Rußland-Situation. Immer schön positiv denken, dann wird alles gut! Und bnloß nicht die Zeit damit verplempern, unter den Teppich zu schauen. Der Dreck stört die gute Laune, die man sich einbildet. Schon vor fast 20 Jahren wurde mir klar, daß Bezos die Welt erobern will, nicht wie Alexander oder Napoleon, aber mit selber Energie. Apple, Amazon, Goolge, Facebook … das sind nicht die Guten, die tollen. Die sind wie China und Rußland.
    Und bei der Frage, wer die „wertvollsten“ Konzerne sind, wird mal nebenbei vergessen, daß nix Internet, nix Handy, nix Ditgital ohne Rohstoffe! Oder wachsen Chips im Garten? Werden die aus Scheiße gebaut, die im Klo aufgekratzt wird?
    Im übrigen – falls es niemand mitbekommen hat – Biden hat schon letztes Jahr von einem Krieg gegen China oder Rußland bis 2030 gefaselt. Und wer nicht die dusslige Hetz-und-Lügenpropaganda über die Ursachen des 1. Weltkrieges glaubt, wird bei genauerem Hinsehen feststellen, daß Deutschland vor allem wirtschaftlich dabei war, England den Rang abzulaufen. Dieshalb hat England den Krieg lange vorbereitet. Leider kam er zu einem Zeitpunkt, an dem Chruchill (damals irgendein Minister) gesagt hat, jetzt sei zu es spät, weil Deutschland mittlerweile zu stark wäre. Aber alles was gebastelt wurde, hat sich dann verselbständigt, weil man eben keinen Deckel raufpacken konnte. Ende vom ganzen war, Deutschland hat zwar nicht England abgelöst, aber die USA sind zur Weltmacht geworden. Ergo ist England abgelöst worden – und das ist etwas, was England um jeden Preis verhindern wollte. Der nächste Krieg hat das zementiert. Und warum befindet sich die USA heuer schon längere Zeit – Präsidentenunabhängig – in einem „Wirtschaftskrieg“ mit China? Wenn das alles auf Trumps Mist gewachsen ist, warum hat Biden das nicht aufgelöst?
    China war jahrtausende „Supermacht“. Die letzten 200 Jahre sind da ein Fliegenschiß gegen. Da gab es schon längere und mehrere solcher vorübergehenden Einschnitte in Chinas Geschichte. Und während hier jeder brüllt: jetzt, sofort und ungeduldig mit den Füßen stampft und heult, wenn nichts passiert, weiß man woanders, daß vieles eben Zeit braucht.
    Und ob Rußland zusammenbrechen tut? Nun, wahrscheinlich nicht. Und das Öl oder Gas von heute auf morgen nichts mehr wert sein wird … das braucht Zeit. Wasserstoff ist super, aber es gibt Firmen, die sind die nächsten Jahre ausgebucht. Wo soll mehr herkommen? Nur mit viel Geld winken bringt nichts hervor. Es braucht Leute, die qualifiziert sind (Woher sollen die mit Fingerschnippen kommen?), es braucht Fabriken (Planungs- und Genehmigungsphasen können da manchmal länger als die Bauphasen selbst sein) und letztlich zuverlässig funktionierende Technik. Und da muß man mal sagen, einiges funktioniert schon aber vieles eben noch nicht. Das ist dann aber nur Energie. Und aus was besteht der ganze Kram? Kupfer, Stahl, Silizium und anderes. Und vieles was Technik effizienter macht, ist Mangelware im Bodenschatzbereich. Dumm, wenn dringend benötigte Rohstoffe dann vornehmlich in China zu Hause sind oder vielleicht Rußland. Denn Rußland hat nicht nur die Nase vorne bei Öl und Gas sondern spielt auch bei seltenen Metallen, die für die schöne-neue-Energie-Wende-Zeit im Moment unabdingbar nötig sind unter den Top-3-Locations der Welt und bei dem ein oder anderen Metall gibt es nicht viel Konkurrenz: oftmals China, Rußland, Kanada, Südafrika und danach kommt lange Zeit wenig bis gar nichts.
    Und bei Bitcoin-Träumen: nun ja, wenn China die Zukunbft gehört, kann sich jeder selbst ausrechnen, wie freundlich der chinesische Staat unabhängigen Kryptos gegenübersteht.
    Leider fällt mir bei dem, was zunehmend abläuft nur noch Orwell ein. Und das ist alles andere als Positiv. Aber man kann sich ja die rosarote Brille aufsetzen und so tun als ob und ganz doll die Daumen drücken, daß das alles erst passiert, wenn man das zeitliche gesegnet hat. Oder anders ausgedrückt, die Spaßbremsen in der Ukraine haben es kommen sehen und die rosarote Brille meinte: ey, bleibt doch mal alle locker und denkt positiv! Was ist das Ergebnis?

Schreibe eine Antwort zu einemeinung123Antwort abbrechen

Entdecke mehr von BitcoinBlog.de - das Blog für Bitcoin und andere virtuelle Währungen

Jetzt abonnieren, um weiterzulesen und auf das gesamte Archiv zuzugreifen.

Weiterlesen