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Nach Silvergate und SVB: US-Behörde schließt Signature Bank

New York, Sitz der Signature Bank. Bild von Sergej Gussev via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Unter all dem Trubel um die Silicon Valley Bank (SVB) und den Stablecoin USDC ging eine eng verwandte Nachricht unter: Die Signature Bank schließt. Für den Kryptomarkt könnte das massive Folgen haben.

In jedem Statement, mit dem das US-Finanzministerium und die Notenbank Fed die Märkte beruhigten, die durch die Insolvenz der Silicon Valley Bank aufgewühlt waren, steckte eine kleine Randnote, die für für den Kryptomarkt ungeheuer wichtig sein könnte.

Nachdem die beiden Behörden erklärten, wie die Kunden der SVB entschädigt werden, fügen sie den folgenden Absatz hinzu:

„Wir kündigen auch eine ähnliche Ausnahme wegen systemischer Risiken für die Signature Bank an, New York, die heute durch die verantwortliche staatliche Behörde geschlossen wurde. Alle Einlagen werden vollständig abgedeckt. Wie bei der Auflösung der Silicon Valley Bank werden den Steuerzahlern keine Verluste aufgebürdet.“

Wichtig ist dies, weil die Signature-Bank eine von zwei Banken war, welche den absoluten Großteil der Dollar-Überweisungen im Ökosystem der Kryptowährungen abwickelte. Zusammen mit Silvergate transferierte Signature im Jahr 2022 1,75 Billionen Dollar, vor allem von Börse zu Börse, wovon rund eine Billion auf Signature entfiel. Ihr Settlement-System SigNet ist – war – das klar wichtigste der Branche.

Letzte Woche erst meldeten wir, dass Silvergate kollabierte und die Transfers im Kryptomarkt aussetzte. Wie die Silicon Valley Bank scheiterte Silvergate an der Zinswende der US-Notenbank. Nun folgt also Signature.

Die Bank, zu deren Kunden etwa Coinbase, Circle oder Paxis gehören, steht seit dem 12. März unter Kontrolle der New Yorker Finanzaufsicht. Die Bank verwaltet Einlagen im Umfang von fast 89 Milliarden Dollar, von denen angeblich rund 25 Prozent der Kryptowirtschaft gehörten.

Die Ursache der Insolvenz sehen Analysten in einem ähnlichen Cocktail wie bei der Silicon Valley Bank – fallende Anleihepreise und sinkende Kundeneinlagen.

Innerhalb einer einzigen Woche sind also die beiden wichtigsten Banken für die Krypto-Wirtschaft ausgefallen. Dies könnte dazu führen, dass es zu erheblichen Reibungen zwischen den Börsen kommt, und es könnte die Tore verengen, durch die das Fiat-Geld auf den Markt strömt.

Circles Jeremy Allaire, der Herausgeberin des von Bankenpleiten geplagten Stablecoins USDC, erklärt, dass mann nun nicht länger in der Lage sei, Ein- und Auszahlungen durch das SigNet von Signature abzuwickeln. Daher werde man nun auf die Transfers durch die Großbank BNY Mellon setzen und neue Bankenpartner einbinden. Insgesamt, versichert der Geschäftsführer, stehe man stabil da.

Über Christoph Bergmann (2802 Artikel)
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1 Kommentar zu Nach Silvergate und SVB: US-Behörde schließt Signature Bank

  1. Die Fidor-Bank ist ebenfalls pleite, gibt es eine alternative Bank, die ebenfalls in Sekunden Ein – und Verkauf bei bitcoin.de möglich macht?

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