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US-Politiker möchte Dollar durch Bitcoin decken

Robert F. Kennedy Jr. bewirbt sich darauf, als Präsidentschaftskandidat der Demokraten um das Weiße Haus zu kämpfen. Mit einem interessanten Vorschlag sichert er sich die Stimmen der Bitcoin-Szene.

Robert F. Kennedy Jr., der Präsidentschaftskandidat für die Demokraten werden möchte, hat angekündigt, den Dollar mit Bitcoins zu decken, wenn ihm der Einzug ins Oval Office gelingt.

„Mein Plan ist es, sehr sehr klein anzufangen, und etwa ein Prozent der T-Bills durch eine harte Währung zu decken, durch Gold, Silber, Platin oder Bitcoin,“ sagte Kennedy auf dem Freedom Fest, wo er sich mit Bitcoinern und Libertä6ren traf. T-Bills sind die “Treasury Bills” oder Schatzwechsel, durch die sich die US-Regierung kurzfristig Geld leiht.

Indem er den Dollar nach und nach mit „harten Assets“ absichert, möchte er „die Stärke des Dollars wiederherstellen, die Inflation kontrollieren und eine neue Ära amerikanischer finanzieller Stabilität, Frieden und Wohlstand einläuten.“

Laut dem Neffen des berühmten Präsidenten John F. Kennedy wurde ungedecktes Papiergeld – Fiatgeld – „erfunden, um Kriege zu bezahlen,“ da es erlaubt, die Kosten, welche Kriege dem Volk auferlegen, nicht offen als Steuer, sondern heimlich durch die Inflation zu bezahlen.

Seitdem der Dollar 1971 mit dem Ende von Bretton Woods vollständig vom Gold gelöst wurde, sei er, so Kennedy, in ernsthaftem Niedergang. Der Verfall des Dollars erodiere die Ersparnisse der Amerikaner. Der ungedeckte Dollar sei flüssig geblieben, weil er das weltweit einzige Zahlungsmittel für den Ölhandel ist, doch weil der Dollar so sehr vom Öl abhänge, treibe er die USA in immer neue Kriege um den Rohstoff.

Mit solchen Vorschlägen positioniert sich Robert F. Kennedy klar als der Präsidentschaftskandidate der Bitcoiner. Schon auf der Bitcoin 2023 hat er sich mit einem entschiedenen Bekenntnis zu Bitcoin positioniert. Indem er nun den Dollar in Teilen auch durch Bitcoin decken will, geht er aber noch einen Schritt weiter.

Seine Theorie darüber, dass Fiatgeld die Ursache von Kriegen ist, mag theoretisch plausibel sein, krankt aber empirisch daran, dass Kriege auch vor der Genese des Fiatgeldes gang und gäbe waren. Dennoch findet sie in der Bitcoin-Szene regen Applaus, weshalb sich Kennedy sicher sein kann, durch sie die Herzen der Szene zu gewinnen.

Ökonomisch interessant ist ein Szenario eines durch Bitcoin gedeckten Dollars dennoch. Es könnte den Dollar stärker, stabiler und beliebter machen, und ein solcher Vorstoß durch die USA würde fast zwingend dafür sorgen, dass der Wert der von der Notenbank hinterlegten Bitcoins explodiert.

Die Aussichten, dass es so kommt, sind aber gering. Robert F. Kennedy hat nur wenig Chancen, sich gegen Joe Biden als Kandidat der Demokraten durchzusetzen.

Dazu sind seine Positionen etwa zu Corona, zum Lockdown und zu Impfungen zu extrem, so dass er trotz des klingenden Namens ein Außenseiter in der Partei bleibt. Viele seine Aussagen passen eher nach Rechtsaußen, dorthin, wo sich noch nicht mal Donald Trump hin wagt, anstatt in die Mitte der Demokraten, weshalb er auch mehr Zuspruch von rechten Meinungsmachern findet als von Demokraten.

Der finnische Experte für Propaganda, Pekka Killioniemi, zählt Robert F. Kennedy zur „Vatinik Soup“ der Lautsprecher der Kreml-Propaganda im Westen. Er sei „eine der Schlüsselfiguren der Bewegung der Impfgegner,“ galt als einer der 12 sogenannten „Superspreader“ von Desinformationen über die Impfung gegen COVID, die er einen „Coup d‘Etat gegen die westlichen Demokratien“ nannte.

Was den Krieg in der Ukraine angeht, spiele Kennedy auf der gesamten Tastatur der üblichen russischen Propaganda, vom Völkermord im Donbass über das von der Ukraine einseitig gebrochene Minsker Abkommen und dem „Putsch“ von 2014 bis hin zu angeblichen russischen Kriegserfolgen.

Killioniemi nennt Kennedy „einen Verschwörungstheoretiker, der im Grunde nur eine dem6okratische Version von Donald Trump ist“, ein „trojanisches Pferd in der Demokratischen Partei“, das daher auch von Fox News und rechten Strategen wie Steve Bannon unterstützt wird.

Mit seinen Positionen zu Impfung und der Ukraine verspielt Kennedy die gute Reputation, die er durch ein beherztes Auftreten für Klima- und Umweltschutz verdient hat. Sich auf die Seite von Bitcoin zu schlagen, dürfte nicht das Schlechteste sein, was er in den letzten Jahren gemacht hat. Doch es wird kaum ausreichen, um die Demokraten für ihn zu gewinnen.

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8 Kommentare zu US-Politiker möchte Dollar durch Bitcoin decken

  1. Horst Huelsey // 25. Juli 2023 um 8:47 // Antworten

    Es scheint, dass der vorliegende Text eine Kritik an einer Person namens Kennedy ausdrückt, der eine andere Meinung zum Krieg in der Ukraine vertritt und angeblich von anderen diskreditiert wird. Es wird behauptet, dass Kennedy russische Propaganda verbreitet und von rechten Strategen unterstützt wird, was ihn als eine Art “Verschwörungstheoretiker” darstellt. Des Weiteren wird erwähnt, dass seine Positionen zu Impfungen und der Ukraine seine Reputation, die er durch sein Engagement für Klima- und Umweltschutz gewonnen hat, gefährden.

    Es ist wichtig zu beachten, dass der vorliegende Text subjektive Ansichten und Meinungen enthält und möglicherweise nicht die gesamte Wahrheit oder den Kontext darstellt. Personen mit unterschiedlichen Meinungen werden oft kritisiert und diskutiert, und es ist wichtig, sachliche Diskussionen zu führen, um verschiedene Standpunkte zu verstehen und eine ausgewogene Perspektive zu gewinnen. Es ist ratsam, verschiedene Quellen zu prüfen und eine breite Palette von Informationen zu berücksichtigen, um sich eine fundierte Meinung zu bilden.

  2. Christoph, klingt ja wie ein Wikipedia-Artikel. Vielleicht schaust Du Dir mal das Interview mit ihm und Lex Fridman an, auch ist sein Buch über Fauci aufschlussreich:

    • Danke, ich bewundere Wikipedia-Artikel.

      Allerdings habe ich mich mehrerelei Quellen bedient.

      • Ja, Wikipedia ist ok, wenn man wissen will, wie hoch der Turm ist, wie viele Einwohner eine Stadt hat… Warum nicht direkt zu den Quellen gehen? Das Interview ist nur ein Ausschnitt aus dem 2 1/2 stündigen Gespräch. Besonders interessant ist der Teil über Big Pharma.

  3. Ich schätze deine von dir recherchierten Artikel sehr. Dies ist keiner davon Und ein Beispiel für schlechten abschreibe Journalismus. Ein statt verkürzteAllgemeinplätze zu verbreiten ohne Kontext, wäre es ratsam die konkreten Aussagen einmal im Orginal zumindest sich zu Gemüte zu führen, bevor ich ein Urteil bilde.
    Eine andere Meinung oder Position in einem öffentlichen Diskurs zu pflegen, ist in meinem Verständnis von Demokratie zu tiefst demokratisch und sollte ein solches System auch aushalten. Auch in Deutschen Qualitätsmedien findet man ausführliche Artikel, die hervorheben,wie wenig Robert R. Kenedy sich weder in die linke oder die rechte Ecke einordnen lässt. Propagandist ist er sicher nicht. Und den Mut zu haben, Positionen zu vertreten, die gerade nicht opportun sind, ist eine Fähigkeit, die ich mir von einer Führungsfigur wünschen würde. Dem Artikel hier hätte gut gestanden, wenn er z.B. wenigstens eine Aussage Kenedys zur Kritik an der Covid Impfpolitik nach HEUTIGEM Forschungsstand konkret hätte widerlegen können. Die geostrategischen Zusammenhänge bzgl. des Ukraine Krieges würden wahrscheinlich die Ressourcen dieses Blogs überschreiten, aber ein Versuch der tieferen Recherche kann ja nie schaden.

    Also, bitte weiter mit den vertiefenden Artikeln und sonst: Mut zur Lücke.

    • Bitte mal hier nachlesen:

      https://bitcoinblog.de/2023/05/25/ich-werde-das-recht-staerken-einen-node-zuhause-zu-betreiben-der-wichtigste-punkt-an-bitcoin-ist-dass-er-dezentral-ist-jeder-sollte-einen-node-betreiben-koennen/

      “Insgesamt ist Kennedy ein Kandidat, der sowohl unter Demokraten als auch unter Republikanern Anhänger finden kann. In Deutschland unter den Grünen und der AFD, unter der Letzten Generation und unter den Querdenkern. Das klingt genauso unvorstellbar wie ein Bundeskanzler, der sich für Bitcoin begeistert und früher Klagen gegen BASF und RWE geführt hat. Aber genau darum könnte er als Präsident funktionieren.

      In Kennedys Wahlprogramm findet man daher auch an prominenter Stelle die Aussöhnung der Gegensätze: „Amerika ist heute stärker polarisiert und gespalten als jemals zuvor. Beide Seiten scheinen nur darüber einig zu sein, dass dass größte Problem in den schrecklichen Menschen auf der anderen Seite liegt. Beide Seiten liegen falsch. Das Grundproblem ist die Spaltung selbst … also lasst sie uns schließen.“ Es gebe legitime Konzerne und legitime moralische Positionen auf beiden Seiten.

      Als Präsident werde er, verspricht Kennedy, „ein Modell des aufmerksamen Zuhörens abgeben und die Bedingen schaffen, dass beide Seiten die Stories der anderen hören“, so dass die Nation wieder einen respektvollen Dialog führen, wachsen und vergeben kann. Und so sehr man manche seiner Positionen als Hirngespinst, Schwurbelei und Populismus abtun möchte – so sehr wäre es wünschenswert, wenn die USA zum Modell wird, wie man die Spaltung der Gesellschaft überwindet.”

      ich denke aber nicht, dass ich Aussagen wie die Covid-Impfung sei schlimmer als Ausschwitz diskutieren muss, noch Kennedys Meinungsmache gegen Impfungen. Ich halte mich hier ebenso wie bei den Fragen nach dem Krieg in der Ukraine (und allen Themen, bei denen ich mir selbst nicht traue) an das, was ich als Konsens der Experten wahrnehme, also: medizinische Experten und Osteuropa-Experten. Kennedy ist keines davon, aber steht in krassem Widerspruch zu diesen.

      • Hier der Ausschwitz-Kontext: “Even in Hitler Germany you could cross the Alps into Switzerland. You could hide in an attic, like Anne Frank did. I visited, in 1962, East Germany with my father and met people who had climbed the wall and escaped, so it was possible. Many died, true, but it was possible.” ( speech at the Lincoln Memorial.)
        Er zeigt, dass es kein Weglaufen mehr gibt, wenn weltweit ein Impfmandat durchgesetzt werden würde, welches dazu natürlich gegen den Nürnberger Kodex verstoßen würde.

  4. Ja, Kennedy ist ein Held der Querdenker-Szene und wiederholt auch immer wieder die entsprechenden Simplifizierungen und Verdrehungen, – Hauptsache “nicht Mainstream”.
    Eine ausführliche Analyse seine Fauci-Buches und der vielen Falschinformationen darin: https://www.youtube.com/watch?v=Qg4fLx9YbvQ

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