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OnlyFans investierte Teil der Erträge in Ethereum

Dakota Dior von Rosalee Rhiadra via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Feenix International, die Mutterfirma der Socia-Media-Plattform für Erwachsene, hat 20 Millionen Dollar in Ethereum investiert. Dies wird bekannt, während die Ethereum-App Friend.Tech unter den Nutzerinnen von OnlyFans immer beliebter wird.

Vor wenigen Tagen hat Feenix International, die Mutterfirma von OnlyFans, in England einen Finanzbericht eingereicht. In diesem war auch zu lesen, dass das Unternehmen Ether im Wert von fast 20 Millionen Dollar gekauft hatte – zwischen 2021 und 2022.

Glänzend war das Timing nicht. Denn der Ether-Preis ist seitdem erheblich abgerauscht, weshalb die Coins nicht mehr 20, sondern nur noch 11,4 Millionen Dollar wert sind. Angesichts der anderen Zahlen im Finanzbericht bleibt der Verlust aber überschaubar schmerzhaft, und ohnehin scheint es dem Unternehmen nicht darum gegangen zu sein.

Denn während MicroStrategy und andere Unternehmen Bitcoins halten, um sich vor der Inflation der Fiat-Währungen zu schützen, wirkt das Investment von Feenix wie ein Geld gewordenes Liebesbekenntnis an Ethereum und das Web3. Schon im Februar führte OnlyFans NFT-Profilbilder ein, im Juni desselben Jahresn Zoop, eine Handelsplattform für Promi-Karten.

Vor diesem Hintergrund ist das 20-Millionen-Dollar-Investment ein starkes Signal. Bemerkenswert ist dabei, dass das Unternehmen nicht wie andere Bitcoin in das Portfolio aufnimmt oder Ethereum nur als zweite Kryptowährung kauft, um zu „diversifizieren“. Stattdessen setzt es ausschließlich auf Ethereum, offenbar aus reiner Begeisterung für die Technologie und ihr Potenzial.

OnlyFans ist, wenn ihr es nicht wisst, eine der erfolgreichsten Neugründungen unter den sozialen Medien. Die erst 2016 gestartete Plattform richtet sich an Erwachsene, und die vielen Videos, durch die man sich dort scrollen kann, zeigen Frauen bei den vielfältigsten Tätigkeiten, beim Kochen, Putzen und Trainieren, im Gemüsegarten, auf der Yoga-Matte oder im Auto, beim Schminken, Posieren, Paddeln, Erklären, Essen und so weiter – immer aber junge, schöne und, am wichtigsten, spärlich und figurbetont bekleidete Frauen. Männer treten bei OnlyFans eher als Opfer ihrer Genitalien auf, indem sie bares Cash bezahlen, um in den Genuss dieser Videos zu kommen.

Angeblich hat die Plattform mehr als 24 Millionen Nutzer und machte laut Finanzbericht 2021 einen Umsatz von 5,6 Milliarden Dollar. Sie ist also ein Schwergewicht.

Einige der Nutzerinnen von OnlyFans scheinen nun vor kurzem friend.tech entdeckt zu haben. Kurz nachdem wir einigermaßen begeistert darüber berichtet haben, schien das Wachstum der Plattform so sehr an sein Ende gelangt zu sein, dass manche Medien schon von ihrem Tod berichteten. Doch dann hat friend.tech das Posten von Fotos freigeschaltet, womit es auch für OnlyFans-Nutzerinnen interessant wurde.

Wie Decrypto feststellte, haben diese prompt ihre Channels auf friend.tech eröffnet und damit auch rasch ein bemerkenswertes Volumen erreicht. Während manche jedoch jubelten, dass dies „die Adoption ist, die wir wollten“, zeigen andere Daten lediglich eine minimale Spitze bei neuen Usern und dem Ethereum-Inflow, wenn überhaupt.

Es ist unbestreitbar, dass einige OnlyFans-Models zu friend.tech gehen, auch wenn vollkommen unklar ist, wie viele. Dass dem aber eine kaum wahrnehmbare ökonomische Aktivität folgt, spricht dafür, dass die Keys der OnlyFans-Models – wenn überhaupt – durch Sammler gekauft werden, die sich Profite davon versprechen, sie später wieder zu verkaufen, wenn sich denn einmal herumgesprochen hat, dass friend.tech das neue, bessere OpenFans ist — der Jubel über die Adoption ist definitiv verfrüht.

Dass Krypto seinen Durchbruch in der Erotik und Pornographie finden würde, wird seit langem prophezeit, im Prinzip schon seit 2009. Doch alle Blockchain-Plattformen, die versucht haben, speziell die Erotikszene anzuziehen, sind bisher gescheitert, und das härteste der Gefühle ist weiterhin, dass große Seiten wie pornhub oder xhamster einige Kryptowährungen als Zahlungsmittel akzeptieren, während die Branche weiterhin Kreditkarten vorzieht, da regelmäßige Abbuchungen einen dauerhafteren Cashflow versprechen.

Was meint ihr – hat friend.tech Zukunft?

 


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Über Christoph Bergmann (2821 Artikel)
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6 Kommentare zu OnlyFans investierte Teil der Erträge in Ethereum

  1. Würg

  2. Die Dame auf dem Bild hat ihre Brust auf dem Arm und Wurstknoten im Haar. Erst schön, aber bei näherer Betrachtung so falsch wie der ganze Krypto Space.

    Ich konnte nicht glauben, dass es von 2013 ist, da das auch typische Probleme von KI generierten Bildern sind. Vermutlich wurden die KI’s mit solchen Bildern angelernt, das würde einiges erklären.

    • Du hast recht, die linke Brust hat eine merkwürdige Position. Ich hatte das Bild vor langer Zeit mal für einen anderen Artikel verwendet und mag die farbliche und gesamte Komposition.

  3. Paul Janowitz // 29. August 2023 um 15:04 // Antworten

    Interessanterweise hatte ich vor einiger Zeit, als OnlyFans wohl seine Regeln bezüglich Pornographie verschärft hat, eine Anfrage, einen Klon nur mit Monero zu erschaffen. Auf den ersten Blick eine ziemlich logische Zusammenkunft, denn sowohl auf Seiten der Darsteller(innen) als auch auf Seiten der Kunden ist die Zahlungsmethode alles andere als unproblematisch.

    Erstere machen sich in einigen Ländern strafbar, aber selbst bei vollständiger Legalität dürfte gerade in ländlichen Gegenden die Abrechnung beim Finanzamt oft unangenehm werden. Auch etliche Kunden dürften ein Problem mit „OnlyFans“ auf der Kreditkartenabrechnung haben. Zusätzlich sehe ich die Preispolitik der Plattformen geradezu als Abzocke, bei der Teilweise deutlich mehr als 50% abgezweigt werden.

    Warum habe ich abgelehnt? An der Umsetzung hätte es nicht gescheitert, es gibt sogar fertige Scripts, die man ggf. nur anpassen müsste. Das Problem ist eher der Jugendschutz, auf beiden Seiten. Ich kann mit Monero nicht Anonymität predigen, User dann aber rechtssicher identifizieren (und aus rechtlichen Gründen speichern). Realere Chancen räume ich einfachen Self-hosted Lösungen ein, die man irgendwann bei jedem Hoster per 1-Click installieren kann wie heutzutage ein Blog. Die Schnittstelle wird bei einem derartigen dezentralen Netzwerk aber noch spannend, wie man z.B. bei Nostr sieht…

    Ich sehe jedenfalls kaum einen Markt auf Kundenseite für NFTs, die man anderen zeigen kann, aber durchaus für eine zwar anonyme, aber möglichst direkte Kommunikation zwischen Kunden und Darstellern.

    • > Das Problem ist eher der Jugendschutz, auf beiden Seiten. Ich kann mit Monero nicht Anonymität predigen, User dann aber rechtssicher identifizieren (und aus rechtlichen Gründen speichern). Realere Chancen räume ich einfachen Self-hosted Lösungen ein …

      Themen wie Jugendschutz könnte man mit einem Token lösen. Sowieso muss man doch auf Webseiten nur bestätigen, über 18 Jahre alt zu sein.

      Du meinst die Identifizierung der „Influencer“? Findest du das persönlich notwendig, mal abgesehen von deiner inneren Konsistenz?

      • Paul Janowitz // 29. August 2023 um 20:44 //

        Token lösen nichts, selbst wenn diese einen User als volljährig identifizieren würden. Bedenkliches Material ist trotzdem ein Thema, denn auf einem Foto oder Video sind meistens mehrere Personen und selbst die eigentlich verifizierte Person ist oft nicht eindeutig identifizierbar… Selbst heute scheinbar einzigartige Identitäten wie bei Worldcoin werden mittlerweile im Darknet verhökert, wie viel Authenzität kann man diesen geben? Am Ende kann man sich als Betreiber einer Plattform nicht mit „gutem Glauben“ herausreden… Ich weiß nicht, wie weit du OnlyFans kennst, aber es geht da nicht um „Tittenbilder“, sondern hauptsächlich um Hardcore Porn.

        Anonfiles ist das beste Beispiel, wie schwer es ist, gegen bedenkliche Inhalte anzukämpfen. Wenn mich nicht alles täuscht, hat der Betreiber in einem Interview behauptet, dass trotz aller Schutzmaßnahmen mindestens 2.000 Files täglich manuell entfernt werden mussten, weil sie rechtlich relevanten minderjährigen Content enthalten haben. Das ist schon hart, denn eigentlich müsste man das nicht nur entfernen, sondern auch anzeigen.

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