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US-Regierung hält mehr als fünf Milliarden Dollar in Bitcoin

Das Weiße Haus. Bild von Radek Kucharski via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Mit rund fünf Milliarden Dollar ist die US-Regierung einer der größten Anleger in Bitcoin. Das unfreiwillige Investment entpuppt sich dabei als außerordentlich erfolgreich.

Einem Bericht des Wall Street Journals zufolge hält die US-Regierung satte fünf Milliarden Dollar in Kryptowährungen, was sie zu einem der größten Bitcoin-Holder überhaupt macht.

Der Grund ist freilich nicht die Krypto-Begeisterung von Washington, sondern die Konfiszierung von Coins im Zuge des Vorgehens gegen Cybercrime und Darknet-Händler. Zwar sind Bitcoins an sich nicht unmittelbar konfiszierbar. Doch sowohl Konten auf Börsen können beschlagnahmt werden als auch Wallets, die die Polizei bei Hausdurchsuchungen vorfindet.

Mächtige Anteile daran machen etwa die Beschlagnahmung von damals 3,5 Milliarden Dollar von den Geldwäschern des Bitfinex-Hacks oder 50.000 Bitcoins aus einem Betrug um die Silk Road aus. Dazu kommen noch zahlreiche Account-Pfändungen von Hackern sowie Wallets von Darknet-Drogendealern.

Nach der Beschlagnahmung werden die Bitcoins vom U.S. Marshals Service versteigert. Berühmt wurde die Versteigerung der Silk Road Coins ab 2015, welche die US-Regierung zum größten Gewinner der Rally Ende 2013 gemacht hatte. Auch bei den Coins aus dem Betrug der Silk Road sowie des Bitfinex-Hacks wiederholt sich dieses Erfolgsgeschichte. Der zeitliche Abstand zwischen der kriminellen Tat und des Zugriffs durch die Polizei sorgt dafür, dass der Erlös durch die Versteigerung um Größenordnungen höher sein wird als die Summe des tatsächlichen Delikts.

Für die USA könnte dies ein weiterer starker Grund gegen ein Verbot von Bitcoin und anderen Kryptowährungen sein. Denn dieses würde es der USA effektiv unmöglich machen, die Bitcoins zu versteigern und damit zu verwerten.

Ob solche Motive aber tatsächlich eine Rolle für die Gesetzgebung spielen, steht allerdings auf einem anderen Blatt. Auch China besaß mutmaßlich Bitcoins im Wert von mehreren Milliarden Dollar, während es Bitcoin effektiv verboten hat. Auch europäische Regierungen halten nennenswerte Bitcoin-Bestände, ohne dass ein Einfluss auf die Gesetzgebung sichtbar ist. Zugegen hält Deutschland Anfang 2023 mit knapp 31,5 Bitcoins eher einen kleinen Bestand, wobei aber die Bundesländer konfiszierte Bitcoins rasch verkaufen und möglicherweise vom Bund unabhängige Bestände halten.

Über Christoph Bergmann (2695 Artikel)
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1 Kommentar zu US-Regierung hält mehr als fünf Milliarden Dollar in Bitcoin

  1. Zumindest ein Anfang das Haushaltsdefizit zu decken…lol

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