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Sohn von EZB-Chefin Christine Lagarde verzockte sich mit Kryptowährungen

Bild von Theo Crazzolara via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Die EZB-Direktorin Christine Lagarde erzählte Studierenden in Frankfurt, dass ihr Sohn wider ihres Rates in Kryptowährungen investiert hat – und dabei gar kein glückliches Händchen hatte.

Einst, als man Österreich noch Weltmacht hieß, hat der Habsburger Kaiser Joseph II. dem Volk verboten, Lebkuchen zu essen, weil er sich selbst damit den Magen verdorben hatte. Und wenn etwas nicht gut für den Monarchen ist, dann ist es dessen Pflicht, die Untertanen davor zu schützen.

Auch die Königin der Europäischen Zentralbank, Christine Lagarde, begründet ihre Ablehnung von Kryptowährungen jüngst mit einer privaten Anekdote. Ihr Sohn, erzählte die Direktorin vor einer Gruppe von Studierenden in Frankfurt, habe mit seinem Investment in Kryptowährungen, ihren eindringlichen Warnungen zum Trotz, einen fast vollständigen Totalschaden erlitten.

„Er hat mich ignoriert, was sein Privileg ist, und er hat danach fast alles verloren, was er investiert hat.“ Fast alles meint hier „60 Prozent“ einer nicht genannten, aber angeblich überschaubaren Summe. Als die Direktorin danach mit dem Sohnemann redete, gab dieser zähneknirschend zu, dass die Mutter doch recht gehabt habe. Man wird eben nicht Europas oberste Währungshüterin, wenn man nicht weiß, wie man ein schlechtes Investment erkennt!

Lagarde hat zwei Söhne Mitte 30. Welcher von beiden sich am Kryptomarkt verzockt hat, verrät sie nicht. Sie erzählt leider auch nicht, in welche Coins ihr Sohn wann investiert und ob er den Verlust schon realisiert hat, indem er die Coins gegen Euro wechselte, oder ob er noch hält und heute vielleicht schon wieder im Plus ist.

Wer im Lauf der vergangenen Jahre Bitcoins gekauft hat, muss schon sehr genau gezielt haben, um heute so kräftig im Minus zu sein. Genau genommen war der Preis nur wenige Monate in den Jahren 2021 und 2022 höher als heute, und nur sehr wenige Wochen so hoch, dass man heute mit mehr als 30 Prozent im Minus ist. Ähnlich sieht es bei Ethereum aus, wo es immerhin für einige Woche die Gelegenheit gab, so unpassend einzusteigen, dass man heute mit 60 Prozent im Minus wäre. Nicht einfach, aber machbar!

Der Bitcoin-Kurs der letzten Jahre nach coinmarketcap.com

Es drängt sich daher der Verdacht auf, dass der Sohn von Europas erster Zentralbankerin nicht über Jahre hin regelmäßig in stabile Kryptowährungen wie Bitcoin und Ether investiert hat, wie es weithin empfohlen – sondern in Shitcoins, windige Token, womöglich sogar NFTs, und das just zum Höhepunkt des Hypes.

Es ist Christine Lagarde aber nicht etwa peinlich, dass ausgerechnet ihr Sohn wie ein blutiger Anfänger investiert. Stattdessen fühlt sie sich darin bestätigt, einen eher ablehnenden Kurs gegen Krypto zu fahren: „Ich habe, wie ihr wisst, keine hohe Meinung von Krypto. Es steht den Leuten frei, ihr Geld zu investieren, worin sie wollen, und so viel zu spekulieren, wie sie möchten, aber es sollte Leuten nicht erlaubt sein, an einem sanktionierten, kriminalisierten Handel teilzunehmen.“

Nach dem Willen der EZB-Chefin soll es den Leuten also erlaubt bleiben, weiterhin Pfefferkuchen zu essen, obwohl sich ihr Sohn den Magen verdorben hat. Aber vielleicht stünde dem Haus Lagarde ein wenig finanzielle Nachhilfe gut zu Gesicht – was nicht nur für den Junior gilt.

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9 Kommentare zu Sohn von EZB-Chefin Christine Lagarde verzockte sich mit Kryptowährungen

  1. Schön geschrieben … ich habe auch bei der Nachricht gelacht.
    Es ist schon peinlich, wenn die oberste europäische Währungshüterin zum Thema Kryptowährungen nicht mehr zu sagen hat.
    Wenn der Sohn sich mit Aktien verzockt hätte, wären dann Aktien auch eine schlechte Anlage?

  2. Ja, oder er hat einfach zu früh wieder verkauft … wie ein klassischer Anleger, der kauft wenns erfolgreich läuft, und aus Angst gleich wieder verkauft, wenn die Aktie dann kurzfristig fällt.

    Eine solche Haltung im Haus unserer obersten Währungshüterin wäre in der Tat peinlich, aber vielleicht kommt ihr Sohn ja nicht nach ihr, und sein Talent liegt eher im musischen Bereich …

  3. OT: Wieso kommen eigentlich die Mails zu den Artikeln nicht mehr?

  4. Die lügt um zu rechtfertigen was ihren Horizont überschreitet.

  5. Lange nicht so gut gelacht. Und dann noch das Bild von Theo als Lebkuchen 😛

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