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CDU/CSU möchte Kryptowährungen scharf kontrollieren

Der Bundestag. Bild von Fred PO via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Eigentlich wird der Kryptomarkt in Deutschland bereits streng reguliert. Doch geht es nach CDU und CSU, soll diese Kontrolle künftig massiv verschärft werden. Dies zeigt ein Antrag, über den gestern im Bundestag diskutiert wurde. Er entspricht einer Kriegserklärung an das Ökosystem.

Gestern fand im Deutschen Bundestag eine Experten-Anhörung zu einem Antrag der CDU/CSU für die Prävention von Geldwäsche statt. Die Abgeordneten fordern „einen Paradigmenwechsel in der Bekämpfung von Finanzkriminalität“ sowie „ein umfassendes Maßnahmenpaket“.

Im Kern geht darum, die organisatorischen Strukturen zu verbessern. Anstatt weitere „Parallelstrukturen“ zu schaffen, soll die Bekämpfung von Finanzkriminalität und Geldwäsche „bei einer Zollpolizei in eine Hand gelegt“ werden, „die mit den notwendigen Ressourcen und Kompetenzen ausgestattet wird“. So möchten CDU/CSU „eine neue
Schlagkraft nach bestehenden internationalen Vorbildern“ erreichen. Unterstützt werden soll diese „schnellstmöglich“ durch künstliche Intelligenz.

Dagegen ist zunächst nicht viel einzuwenden. Für Unternehmen sind weniger strenge Regeln in der Geldwäsche-Prävention ein Problem als fehlende Unterstützung durch kompetente Aufsichtsbehörden. Bei europaweit einheitlichen Regeln sind kooperativ und konstruktiv agierende Aufseher ein wichtiger Standortvorteil, und bei allem, was man aus der Branche hört, hat Deutschland hier noch etwas Luft nach oben.

Heikler wird der Antrag aber, als er zum Thema Kryptowährungen kommt. Denn die Unionsparteie verlangen auch „ein entschiedenes Vorgehen gegen den Missbrauch von Krypto-Werten zur Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung“. Laut dem Bundeslagebild Organisierte Kriminalität wurden 2022 „Investitionen von kriminell erlangten Geldern in Krypto-Währungen in Höhe von 451,4 Millionen Euro zur Geldwäsche getätigt“, was mehr als in Immobilien ist und fast die Hälfte der gesamten festgestellten Geldwäsche-Investitionen von einer Milliarde Euro. Sollte dem so sein, würde dies kein gutes Licht auf das Ökosystem werfen.

Kryptowährungen seien, so CDU/CSU, „mittlerweile das erste Mittel der Wahl“ und „spielen außerdem auch bei der Finanzierung von Terror-Gruppen wie der Hamas eine entscheidende Rolle.“ Dagegen, fordert der Antrag, „muss Deutschland entschieden vorgehen.“ Konkret verlangen die Unionsparteien, dass

  • beim Kauf von Kryptowährungen „grundsätzlich“ verstärkte Sorgfaltspflichten nach §15 des Geldwäschegesetzes anzuwenden sind. Börsen müssten die Herkunft der Mittel prüfen, eventuell zusätzlich Informationen über die finanzielle Situation des Käufers einholen, den Geschäftsvorgang kontinuierlich überwachen und unter Umständen auch Meldung an die Finanzaufsicht am Zoll (FIU) erstatten.
  • Der Wechsel von Kryptowährungen gegen Bargeld soll rundheraus verboten werden,
  • ebenso das Anbieten und Verwenden von Mixern.
  • Es soll eine Registrierungspflicht für „selbst gehostete Adressen“ geben – also für die Adressen, die ihr in euren Wallets habt – sowie ein Verbot, Transaktionen an nicht-registrierte Adressen zu senden. Ob dieses Verbot nur Krypto-Dienstleister wie Börsen betrifft – die nach der Travel-Rule dazu ohnehin verpflichtet sind – oder auch Privatleute, steht nicht im Antrag.
  • Analog zu §24c des Kreditwesengesetzes soll „ein automatisiertes Abrufverfahren für Krypto-Wallets eingerichtet wird“. Das Kreditwesengesetz schreibt vor, dass Finanzinstitutionen Dateien mit in Deutschland geführten Bankkonten, Depots und Schließfächern zu führen haben, welche die BaFin automatisiert abrufen kann. Dasselbe soll wohl auch für Kryptowährungen eingerichtet werden.

Die CDU/CSU verlangt hier eine Art Kontroll-Maximalismus. Die Forderungen gegen weit über die bisher bestehenden Standards in Deutschland, der Europäischen Union oder irgendeinem westlichen Land hinaus. Die Maßnahmen wären zum Teil so drastisch, dass sie Deutschland als Krypto-Standort noch weiter zurückwerfen würden. Die Krypto-Ökonomie würde in den Unterground oder ins Ausland abwandern; die Folge wäre ein massiver Kontrollverlust.

In der Anhörung beurteilten mehrere Experten den Antrag. Der Schwerpunkt lag dabei auf der behördlichen Umstrukturierung, wobei offenbar keine Einigkeit zu spüren war. Ein Vertreter der Polizeigewerkschaft meinte, es gäbe keine Notwendigkeit einer neuen Behörde, während ein Vertreter der Staatsanwaltschaft Köln lobte, dass der Antrag lediglich die Umsetzung internationaler Standards fordere. Vermutlich beginnt schon hier ein Gerangel um Zuständigkeiten und potenzielle Budgetzuteilungen.

Was Kryptowährungen anging schienen sich die Experten allerdings einig zu sein, wenn sie es überhaupt erwähnten. Kilian Wegner, Juniorprofessor für Wirtschaftsrecht an der Universität Frankfurt Oder meinte etwa, es sei richtig, Kryptowährungen stärker zu beaufsichtigen, auch wenn dies Kritik aus der Krypto-Community auslöse. Man kann hoffen, dass sich diese Ansicht nicht durchsetzt.

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26 Kommentare zu CDU/CSU möchte Kryptowährungen scharf kontrollieren

  1. Die sich heute „konservativ“ bezeichnenden Parteien driften immer weiter ab in den Kontrollfaschismus.

    Der Wechsel von Kryptowährungen gegen Bargeld soll rundheraus verboten werden,

    Jetzt will man mir vorschreiben, wofür ich mein Bargeld ausgeben darf. Das ist ein Präzedenzfall (bis auf Immobilien) und kann später schön ausgeweitet werden auf Zigaretten & Alkohol etwa, damit der böse Hartzer wenigstens gesund bleibt!!!
    Zum Glück haben die erstmal nix zu melden und die Ampel kriegt sowas zum Glück nicht auf die Reihe, sonst spreche ich persönlich bei den freiheitsliebenden – my Ass – Liberalen, den zukunftstechnologiefreundlichen Grünen und den digital souveränen Sozen vor Ort vor, zur Not täglich – alle unterhalten genügend Parteibüros in Berlin und jeweils ihre Parteizentrale – und erkläre ihnen persönlich, was das für den unWirtschafsstandort Deutschland bedeutet.

    In der Anhörung beurteilten mehrere Experten den Antrag.

    Ich frage mich, ob die hierzulande ansässigen Unternehmen in unserem Ökosystem schlafen. Hat jemand versucht, sich dort einzubringen? Wie bei den EU-Richtlinien… Aus der Branche hat die Möglichkeit zur Einreichung von Stellungnahmen praktisch niemand wahrgenommen – ausgerechnet die Chaoten von Monero haben ein „offizielles“ Statement der Policy Workgroup erarbeitet und eingereicht.

    Es soll eine Registrierungspflicht für „selbst gehostete Adressen“ geben – also für die Adressen, die ihr in euren Wallets habt – sowie ein Verbot, Transaktionen an nicht-registrierte Adressen zu senden. Ob dieses Verbot nur Krypto-Dienstleister wie Börsen betrifft – die nach der Travel-Rule dazu ohnehin verpflichtet sind – oder auch Privatleute, steht nicht im Antrag.

    Das ist ein interessanter Punkt, denn ich bin gerne konform und kann jederzeit meine Adressen alle offenlegen, sie landen eh nie auf der Blockchain 😀
    Aber sobald die das merken, wird prompt eine Gesetzesänderung beschlossen, die sowas auch untersagt…
    Dann bliebe für mich in der Tat nur ein Dexit, denn chinesische Verhältnisse werde ich nicht akzeptieren und würde mir ein mit meinen Werten konformeres System suchen, natürlich ohne diese dann illegalen Güter im Gepäck 😉

    Btw. wird das beim Bargeld auch zeitlich versetzt kommen…
    „In Griechenland wird eine Gesetzesänderung diskutiert, nach der Bargeldzahlungen nur noch bis 200 Euro möglich sein sollen.“
    Quelle: https://www.evz.de/finanzen-versicherungen/bargeld-obergrenze-in-der-eu.html
    Ist wohl ein Testlauf der EU… Da wirds beim Wocheneinkauf für eine Familie schon knapp, muss man sich dann auch ausweisen!

    • https://www.suhrkamp.de/buch/gekraenkte-freiheit-t-9783518430712
      Das Buch dürftest du interessant finden.

      • Danke für den Buchtipp, werde ggf. mal reinschauen, wenn ich es in die Finger bekomme. Ich würde mich nicht als Libertären bezeichnen, eher als Cypherpunk, Rothbard steht aber auch noch auf meiner Bücherliste und wer weiß…

        Ich möchte (wieder) die Hoheit über meine Daten wie vor etwa 20-25 Jahren, als das Internet langsam in (unserem) Mainstream angekommen ist. Damals gab es keine allgegenwärtige Überwachung und das Internet war weitgehend unzensiert, vor allem unüberwacht. Heute geht man ohne Filter auf eine gängige Newsseite und bekommt gerne 100+ Tracking Cookies untergeschoben, da bringt der Vorteil von TLS gegenüber Plaintext damals auch nichts. Ich habe das lange mitgemacht, sogar selbst daran partizipiert, aber irgendwann wurde mir das zu unheimlich, als ich mich z.B. durch Zufall mal in meine Privacy Einstellungen bei Google verirrt habe und dort mein Leben der letzten 5 Jahre nachschauen konnte. Orte, an die ich mich nicht mehr erinnert hätte, aber Google schon.

        Libertäre behaupten, es brauche keinen Staat, aber ich denke nicht, der Markt regelt alles besser. In meinen Augen versagt der Markt sehr oft.

        Ich möchte einen Staat, der sich auf wesentliche Aspekte (Infrastruktur, Verwaltung, Soziales, Sicherheit, Außenpolitik) konzentriert und verwaltet, nicht irgendwelche medialen Aktionen inszeniert, die keinen Unterschied machen, vor allem keine immer größeren Bürokratiemonster. Berlin ist das beste Beispiel, wie es nicht funktioniert. Für einen Bürgeramttermin braucht man ein Script oder zwei Stunden F5, sonst keine Chance. Wenn man dann mal vor Ort ist, sitzen 4 von 6 Bearbeitern herum und warten auf Kundschaft.

        Klar, das ist Jammern auf hohem Niveau, wenn man sich die Welt anschaut. Aber in Entwicklungs- oder Schwellenländern hat man zumindest keine Zeit für immer mehr Massenüberwachung 😀
        Nur die haben eh schon weltweit agierende Konzerne übernommen…

      • Multiakademiker // 31. Januar 2024 um 9:40 //

        …. weitere Informationsräume:

        GesundheitsdatenNutzungsGesetz
        Digitalisierungsstrategie
        Genom…. Nutzung

        Man will es ja so jeden Tag sehe ich die „Wirrköpfe“ an ihrer Funkwanze rumdatteln, effektiv wird das sündhaft teure „Rechenzentrum “ nicht verwendet…

        Allerdings nehme ich ein gegenläufige Trend wahr:
        Die der Nichtbenutzung / nicht Abnahme jeglicher digital orientierten Objekte und Angebote.

        Auch hier sind Informatiker der ersten Stunde wieder Vorbildfigur…

      • Michael W. // 31. Januar 2024 um 20:36 //

        Ich wollte dir eh keine „Zuschreibung“ machen. Das Buch versucht da natürlich ein paar Erklärungen zu aktuellen liberalen Trends zu machen. Gleichzeitig erfährt man aber auch viel allgemein über Zusammenhänge Staat/Privat/Freiheit. Man muss schon mitdenken, dafür wird man aber auch nicht mit Erkenntnis belohnt.
        Kann das Buch auch an ein Postfach oder so schicken 😇

      • Man muss schon mitdenken, dafür wird man aber auch nicht mit Erkenntnis belohnt.

        Irgendwie macht mir dieses „nicht“ Angst.

        Aber falls Du es selbst nicht mehr brauchst, melde dich gerne bei mir zwecks Anschrift! Ich bin hier eh öffentlich unterwegs und leider nutze ich für private Dinge immer noch hauptsächlich meine „NACHNAME@gmail.com“ Addresse, dort kannst Du Dich gerne melden 😉

      • Michael W. // 1. Februar 2024 um 6:20 //

        Das „nicht“ war natürlich ein Vertipper.
        Ich werde mich melden.

    • Anonym im Netz // 1. Februar 2024 um 10:52 // Antworten

      Um welche anonymen Prepaid Karten bis 1000 Eur handelt es sich denn in dem Kommentar weiter unten? Ich finde leider nur virtuelle, die man dann aber nicht mit Paymentapps verbinden kann.

      • Multiakademiker // 1. Februar 2024 um 11:12 //

        Sehr geehrte Leser und Kommentatoren,

        Ich möchte – ganz neutral wie ich es immer tue – auch hier auf die geeignete Original Quelle „Gesetze im Internet “ hinweisen, die beispielsweise ab dem Jahre 2001 zweckgebunden Gesetze veröffentlicht haben.

        Ausserdem ist es allgemein dem technischen Aspekt (Netzwerkkarte , Kabel, Datenspeicher) geschuldet, dass ein 1:1 Austausch immer schon vonstatten geht.

        Aber schauen Sie sich doch mal Draußen um !
        Der Laie lechtzt sekündlich danach und giftet in seine Abhörwanze.

        „OFFLINE “ diese Klientel zu schalten erzeugt bei selbigen Schnappatmung.

        Man fährt zudem Internet-Autos und wünscht sich mit dem e-scooter und Telefon verbandelt zu werden.

        Man schaut TV INTERNET und Internet-Musik und will seine Biometrischen Merkmale bei jeder „sportlichen“ Verkrümmung zwingend „nach Unbekannt“ zur Analyse bringen.

        Übrigens: meine Kantine nimmt nur Bargeld an.

        Übrigens: „Straßen von San Francisco “ 1969 -1977… mal anschauen. So war einst das Leben wie wir es auch wieder haben könnten wenn wir es selbst wollen.
        Durch Nichtnutzung der Geräte.

        Ich nehme zum Beispiel kein Flieger. Aus reinem Prinzip.

      • Stealths.net und Cake Pay (direkt im Cake Wallet) bietet welche an, die sich mit Apple Pay und Google Pay verbinden lassen und sogar 3D-Secure unterstützen. Lediglich eine funktionierende E-Mail Adresse wird benötigt, geht aber auch mit temporären.

      • Multiakademiker // 2. Februar 2024 um 13:36 //

        …. und wo findet man die sogenannte „Anonymität “ im Prozess?

        Sobald ich heute eine Funkwanze mit Vertrag bekomme, habe ich alles, was mich identifizieren soll, abzugeben.

        Beim Starten des Telefons bin ich auf 1 Meter genau erfassbar.

        Dabei bin ich noch nicht am eigentlichen Thema angekommen: die der Bezahlung von etwas…

        Persönlich habe ich an sehr vielen Stellen dazu erhebliche Bedenken…

    • Die sich heute „konservativ“ bezeichnenden Parteien driften immer weiter ab in den Kontrollfaschismus.

      Das sind bei weitem nicht unbedingt konservative Parteien. Ich meine, zu welcher Partei gehört „Chatkontrolle“ Ylva Johansson nochmal?

      Es sind eher die großen Volksparteien, die ihr Heil in zunehmender Kontrolle des achso unmündigen Bürgers suchen. So eine Art von Verschwörungstheorie von oben.

      Dabei würde ich nicht unterstellen, dass sie den „Kontrollfaschismus“ anstreben. Der entsteht eher so nebenbei, gewissermassen versehentlich.

  2. Multiakademiker // 30. Januar 2024 um 13:41 // Antworten

    Wenn es hilft, den Markt von Betrügereien mit hoher , zügiger Wirkung zu säubern und die „Idee der Werte“ , die auf der „Idee eines Journals“ gesetzt ist, zu heben, sollte jedes Mittel recht schnell eingeführt werden.

    Man muss nur weltweit die Banken in Sekunden Meldepflicht geben, wenn beispielsweise mittels „Crypto. App“ ein winziger Betrag in FIAT-Währung umgewandelt wird.

    Eine gewissenhafte ehrliche Buchhaltung der Werte ist wichtig. Ebenfalls ist eine gute Buchhaltung der Verluste/Gewinne und Einzahlungen wichtig. Aber das ist eigentlich normaler Alltag.

    BTC-Adressen müssen seitens der Polizei gesperrt werden – weltweit in Sekunden – sobald der dokumentierte Nachweis gebracht wird, dass auf der anderen Seite ein Betrüger sitzt.

    „Unter Vorbehalt “ wäre sinnvoll.

    • Ich hoffe, Dein Kommentar war Sarkasmus.

      Man muss nur weltweit die Banken in Sekunden Meldepflicht geben, wenn beispielsweise mittels „Crypto. App“ ein winziger Betrag in FIAT-Währung umgewandelt wird.

      DAS muss man sich auf der Zunge zergehen lassen… Und man muss sich vorstellen, dass es vor 40-50 Jahren eine Welt gab, in der Handel nur per Bargeld abgewickelt wurde. Muss brutal gewesen sein, ein Wunder dass es ein paar überlebt haben und uns Saubermenschen erzeugt haben.

      Eine gewissenhafte ehrliche Buchhaltung der Werte ist wichtig. Ebenfalls ist eine gute Buchhaltung der Verluste/Gewinne und Einzahlungen wichtig. Aber das ist eigentlich normaler Alltag.

      Für Unternehmen, ja. Für Privatpersonen ein No-Go. Wenn Du das für Dich machen und mit der Welt teilen möchtest, kannst Du gerne einen Link in Deine persönliche Buchhaltung auf Google Spreadsheet mit uns teilen. Du kannst auch eine Kamera in jeden Raum Deiner Wohnung einbauen und mit der Welt teilen. Du kannst Deine Wohnung/Haus auch für jeden offen stehen lassen, wenn Du keine Privatsphäre brauchst. Ja, Du kannst auch öffentlich Tagebuch führen, die Digitalisierung hat uns das ermöglicht. KANNST.
      Was mich angeht, MÖCHTE und werde ich das alles nicht tun. Es geht niemanden etwas an, ob ich meine Nachbarin oder einen Obdachlosen mit etwas Bargeld unterstütze, es geht auch niemanden etwas an, ob ich ein neues Regal oder einen Kruppstahldildo im BDSM-Laden um die Ecke mit meinem Bargeld erwerbe.

      BTC-Adressen müssen seitens der Polizei gesperrt werden – weltweit in Sekunden – sobald der dokumentierte Nachweis gebracht wird, dass auf der anderen Seite ein Betrüger sitzt.

      Wer das behauptet, hat Bitcoin nicht verstanden. Oder ich habe es nicht verstanden.

      Ich frage mich mittlerweile ernsthaft, warum Menschen ohne Not jegliche Privatsphäre aufgeben. Früher™ sind die Menschen noch gegen die Volkszählung auf die Straße gegangen, man hat sich über Mitarbeiterüberwachung empört und auch Datenschutzskandale bei Unternehmen wurden angeprangert. Heute keinen Bericht mehr wert, kümmert keinen mehr…

      Bargeld ist ein Stück Freiheit, die jedem Menschen einer freien Gesellschaft geblieben ist. Bitcoin sollte meinem Verständnis nach digitales Bargeld sein „P2P Electronic Cash System“, ist daran bislang gescheitert und wird noch stärker überwacht als Banküberweisungen, da von vielen Parteien statt nur bislang wenigen.

      Ich habe es heute bereits auf Twitter gepostet: https://twitter.com/janowitz/status/1752323158789513273

      Wer glaubt, die ETFs seien gut für Bitcoin, der glaubt auch, dass Zitronenfalter Zitronen falten.

      Warum? Weil sie nur zu noch mehr Regulierung führen werden, um die P2P Eigenschaft im Keim zu ersticken. Saylor lobbyiert seit Jahren für mehr Regulierung, er will keine Zensurresistenz, er will keine Privatsphäre, für ihn soll Bitcoin ein reines Investitionsvehikel sein. Die Finanzhaie hinter den ETFs haben deutlich stärkere Lobby… Ich würde das ein Ponzi nennen, denn man hofft darauf, einen Deppen zu finden, der irgendwann mehr dafür bezahlt als man selbst ausgegeben hat.

      • Multiakademiker // 30. Januar 2024 um 18:34 //

        Na ja…
        Sarkasmus ist schon enthalten..

        Aber darf ich darauf hinweisen, dass Milliarden Menschen sich das von Ihnen beschriebene absolut freiwillig ergehen lassen?

        Nur Bares ist Wahres. Und bar bezahle ich Essen und Tanken (und habe kein integriertes Navi)

      • Multiakademiker // 30. Januar 2024 um 20:16 //

        Vielleicht darf ich auch daran erinnern, dass man in Deutschland sich von 1992 – in die ersten Jahre der 2000er rein sich absolut gegen das INTERNET gewehrt/verschlossen hat und dieses als Spinnerei abgetan hat… Facheliten wurden für Irre gehalten und „das braucht ja eh niemand“… wir aber zeitgleich mit Jeff B. Identisches aufgebaut haben…?

        Wer immer verbietet, dem flüchtet die Intelligenz (so diese es noch vermag zu flüchten)

      • Danke für die Bestätigung, dass das nicht ganz Ernst gemeint war.

        Dass Milliarden Menschen das über sich ergehen lassen, hat meist Gründe in der Unwissenheit. China hat nicht umsonst die Great Firewall, aus der nur die „Elite“ flüchten vermag, der „Pöbel“ ist in der Propaganda gefangen.
        Auch in Russland sichert das Medienmonopol Putin die Macht, Ähnliches hat Orban in Ungarn vollbracht und ähnlich wurde es noch kürzlich von der PiS in Polen versucht, aber zum Glück nur in Teilen geschafft und wird hoffentlich nicht in eine Propagandamaschinerie zur damaligen Opposition umgewandelt.
        Diejenigen, die es sich leisten können, ins Ausland zu reisen, um sich dort einen Eindruck zu verschaffen, gehören einer Elite an, und könnten das im Ausland nicht mal eben auch einfach realisieren.

        Wer die Medien kontrolliert, hat die Meinungshoheit und letztendlich die Macht.

        Nur Bares ist Wahres. Und bar bezahle ich Essen und Tanken (und habe kein integriertes Navi)

        Ersteres sehe ich auch so, bis ich mit Monero bezahlen kann, lediglich im nicht-Euro Ausland mache ich gelegentlich Ausnahmen, weil mir das Hantieren mit fremdem Bargeld insbesondere bei sehr kurzen Trips zu aufwändig ist, hier habe ich mir aber vorgenommen, in Zukunft auf anonyme Prepaid-Karten setzen, die es mittlerweile dank Crypto aus dem Ausland wieder im Netz ohne KYC bis zu 1.000€ gibt. Karte ist für mich lediglich für den Geldautomaten und physische Online Bestellungen, die ohnehin KYC erfordern, weil sie eine Lieferadresse benötigen.
        Ich habe lange an Apple festgehalten, bin mittlerweile seit Monaten komplett zu Pop!_OS geswitcht und vermisse nichts mehr, mein Standardbrowser ist LibreWolf. Das selbe steht beim nächsten Smartphone an, sobald mein iPhone den Geist aufgibt: GrapheneOS, denn zumindest Google hat bereits eingeräumt, dass sie die Location tracken, auch wenn man das nicht explizit in Google Maps eingeschalten hat (nachdem es nachgewiesen wurde). Einer Alexa oder ähnlichen Dauerüberwachungen habe ich mich ohnehin immer verwehrt und mit meinem Smartphone habe ich mich auch noch nie unterhalten.

        Ich bin noch weit von vollständiger Freiheit von Überwachung entfernt, aber versuche meinen Footprint zumindest zu minimieren, da dieser insbesondere seit der Einführung von Smartphones extreme Auswüchse angenommen hat.

        Das Privacy Rabbit Hole ist viel komplexer als Kryptowährungen und ich habe den Kampf nicht aufgegeben 😉

  3. Ich kann schon nachvollziehen, warum CDU/CSU Geldwäsche mittels Kryptowährungen stärker regulieren wollen. Stellt Euch vor, die Parteispenden- und Amigoaffären müssten zukünftig alle über eine Blockchain laufen. Wie sollten junge Bankkaufmänner (CDU) oder Politikertöchter (CSU) dann noch sicher ihre Millionenvillen erwerben?

    • Man hat ja hoffentlich Connections zu entsprechenden Banken, die bislang solche Dinge zu äußerst fragwürdigen Konditionen finanziert haben und künftig mit den Kryptowährungen in Custody auch einen Weg finden, ich mach mir um die Korruption wirklich die geringsten Sorgen 😉

  4. Wenn Crypto wirklich die bessere Technologie ist, wird es irgendwann einen Wettlauf um lockere Regulierung geben.

    • Im Off-Shore Bereich mit Sicherheit. Auch in den USA und seinen einzelnen Staaten wie Delaware oder Wyoming, aber die EU ist zu träge. Malta & Zypern wären potentielle Kandidaten, aber werden mittlerweile auch von EU-Paragraphen gebeutelt….

      • Multiakademiker // 1. Februar 2024 um 8:20 //

        Zur Erinnerung:
        Wurden allen interessierten Gruppen in der Primärliteratur der Grundgedanke von Crypto nicht eindringlich manifestiert?

        Soweit ich mich erinnere:
        Keine Bereicherung Dritter durch Zinsen (was nämlich Armut und Unruhen erzeugt)

        Nachweismöglickkeiten der Wege einen Originals (eines Objektes)

        Kurzum: Friedensstiftender werthaltiger Ansatz.

        So habe ich es in Erinnerung behalten.

  5. Multiakademiker // 1. Februar 2024 um 12:10 // Antworten

    Antwort zu:
    „warum Menschen ohne Not jegliche Privatsphäre aufgeben. “

    Weil diese Personen es NICHT MEHR kennen, was das ist.

    Leider muss man dann auch den SCHNITT MIT DENEN MACHEN, und Sie bitten, alles von sich selbst zu löschen/keine Informationen in deren Funkwanzen zu haben, und den Kontakt abzubrechen.

    Das tun wir übrigens strigend.

    Seit über 20 Jahren schreiben Betroffene Menschen über den zugefügten Schaden, aber wer Lesen kann ist stark übervorteilt…. GAFFEN mit Alexa ist viel cooler

    Buch: Angriff der Algorithmen.

    Buch: Daten Drohnen Disziplin

    Buch: Wa(h)Re Gefühle

    Buch: Der Wert des Privaten

    Buch: Das Ende des Zufalls

    …. hundert weitere können aufgezählt werden…

  6. Klare Verhandlungstaktik. Erst Maximalforderungen stellen, dann sind hinterher alle erleichtert wenn nur die Hälfte davon realisiert wird. Die Hälfte von der Hälfte von der Hälfte nähert sich dann leider auch ganz schnell der Null.

    Zuviele aktuelle Politiker sehen in Krypto immer noch eher eine Bedrohung der Stabilität. Vielleicht nehmen sie auch hauptsächlich die lautstarken libertären (gekränkten?) Anarchisten wahr, die abgesehen davon, dass sie viel Meinung kundtun, eigentlich wenig zum Effekt von Krypto beitragen.

    Also danke, fürs ( meist 😉 ) unemotionale, sachliche aufklären, Christoph.

  7. Sie wollen Bitcoinhandel mittels Bargeld verbieten? Hmmmm, wie wollen die das hinkriegen? Wenn ich privat oder eben P2P Bitcoins handel dann tu ich das egal ob das irgend einer Partei passt oder nicht. Da wird wohl kaum wer daneben stehen können und zusehen.
    Dann wollen sie es auch noch verbieten, Bitcoinmixer zu nutzen? Wenn ich einen Bitcoinmixer benutzen will verwende ich eben einen aus dem Ausland und schicke dort die Coins hin. Wie will irgend ein CDUler das verhindern?

    Das beste ist allerdings das: „Es soll eine Registrierungspflicht für „selbst gehostete Adressen“ geben – also für die Adressen, die ihr in euren Wallets habt – sowie ein Verbot, Transaktionen an nicht-registrierte Adressen zu senden. “
    Ich kann Coins in sowohl alle entlegenen Ecken der Welt senden als auch empfangen und keine Regierung und schon gar keine Partei eines auf dem Globus fingernagelgroßen Landes kann das verhindern. Bitcoin funktioniert, kennt keine Grenzen und keine Partei kann das ändern. Es ist nicht bekannt dass irgendwelche Begehrlichkeiten von irgend einer Partei oder einer Regierung in der Blockchain verankert sind so dass da irgendwas anders wäre wenn solche seltsamen Gesetze beschlossen werden.
    Und Adressen registriere ich nur diejenigen die ich zum Handeln auf deutschen Börsen brauche. Wenn ich eine andere Wallet benutze auf denen ich auf DEXes oder auf außereuropäischen Börsen trade werde ich sicher nicht meine Adressen registrieren lassen. Solche Gesetze werden wohl nicht funktionieren.

  8. Multiakademiker // 15. April 2024 um 13:58 // Antworten

    Hallo Orion (3.2.2024)
    man möchte an die 8 BILLIONEN (8 x 1000 Milliarden) der SPARER auf Umwegen jetzt heran… die erste Stufe wird der Versuch des „digitalen EURO“ werden, dann sind allen das Eigentum genommen (100 %ige Enteignung aller EUR-Menschen)…., der zweite Versuch war/ist die der „Mach deine Rente doch in Aktien“ (Aktien = Totalverlust).
    „Rente“ ist nicht mit Aktien zu vergleichen. Aktien sind nur „Geld in marode Firmen reinschmeißen, damit diese diese ver“saufen“ können“

    Ich vermute, da wir die aktuelle Veranstaltung „Kapitalismus“ / mit der Vertiefung „Finanzkapitalismus“ bespielen, wird das zu Widerstand bei den Wohlhabenen führen…, der „Sparer“ wird enteignet. Inklusive deren Wohn/Lebensraum gleich mit. Faktisch „Erdhöhle“ für ALLE ist das Ziel. Kaufen braucht eh keiner was mehr… es werden Lebensmittel auf Karte ausgegeben werden. Die Zeit in anno 1920 zurückgestellt.

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