Lasst uns mal den Journalismus retten

Der Browser Brave beginnt, Belohnungen an Publisher auszuzahlen und verschenkt im Monat Token im Wert von 500.000 Dollar. Er ist aber längst nicht das einzige Projekt, das versucht, durch Kryptowährungen den Journalismus zu retten.
Hach. Journalisten haben es nicht einfach. Wenn ein Ingenieur, Betriebswirt oder Informatiker sein Studium abschließt, werden ihm die gutbezahlten Jobs hinterhergeworfen. Angehende Journalisten hingegen dürfen froh sein, wenn sie nach dem Diplom ein zweijähriges Volontariat bei einem Käseblatt bekommen, dessen Gehalt in der Regel nicht einmal zum Leben reicht. Dabei ist der Journalismus ein Job, der in der Regel ein langjähriges Studium, sehr viel Engagement und auch einen gut justierten moralischen Kompass verlangt.
Wenn man danach fragt, warum Journalisten dabei sind, zum neuen intellektuellen Proletariat zu verkommen, stößt man oft auf die Erklärung “Internet”. Das ist nicht ganz unwahr, aber ziemlich seltsam. Denn das Internet hat den materiellen Mittelsmann zwischen Autor und Leser – die Zeitung – überflüssig gemacht, weshalb man meinen könnte, dass der Leser weniger bezahlt und der Journalist mehr bekommt.
Aber von wegen. Irgendetwas ging schief, und die Geschichte endete damit, dass die Leser gar nichts mehr bezahlen und der Journalist das bekommt, was die Werbewirtschaft abwirft – traditionell maximal ein Drittel der Einnahmen von Zeitungen. Gleichzeitig schmarotzen Foren wie Reddit an der Arbeit der Redaktionen, in denen dort mit der Diskussion der Links zu Artikeln oft mehr Werbeeinnahmen generiert werden als auf den Zeitungsseiten selbst.
Irgendetwas ging ziemlich schief. Mehrere Kryptowährungsprojekte versuchen nun, die Würde des Journalismus wiederzubeleben, indem sie ihn mit Bezahlmodellen verbinden. Jedes einzelne davon sollte für Verlage hochinteressant sein, da in ihm vielleicht eine Chance liegt, neue und nachhaltige Wege zu finden, die Arbeit der Journalisten zu finanzieren. Wir stellen die folgenden Projekte vor:
Brave (BAT)
Steemit (STEEM)
Yours (BCH)
Satoshi Pay (XLM)
Y’alls (Lightning)
Brave – Mikropayment direkt im Browser
Vielleicht am prominentesten ist der neue Browser Brave. Brave versucht, Werbung durch Zahlungen in Kryptowährungen zu ersetzen. Ein integrierter Werbeblocker blendet Werbung aus; wer die Zahlungen aktiviert, weist den Browser an, ein Guthaben in einer Kryptowährung auf Webseiten zu verteilen, je nachdem, wie lange man sich auf ihnen aufgehalten hat. Nachdem man ein monatliches Budget bestimmt hat, läuft alles andere automatisch.
Seit einiger Zeit können sich “Publisher” bei Brave registrieren, um Auszahlungen zu bekommen. Soweit ich es sehe, haben sich etwa Coindesk oder auch Coinmarketcap bei Brave bereits registriert. Seit Anfang Juni schüttet Brave an die User des Browsers monatlich 500.000 Dollar in den bei einer ICO erzeugten BAT-Token aus. Es gibt also an sich “free money”, das die User im Browser “claimen” können, um es dann an die Publisher weiterzugeben. Leider hat bei mir das Beanspruchen der BAT-Token nicht funktioniert, aber das liegt vielleicht daran, dass ich Linux benutze und Brave vor allem für Windows gemacht ist.
Die Idee, das Problem mit dem Internet an der Schnittstelle zwischen Mensch und Netz zu lösen – also im Browser – ist naheliegend und clever. Wenn alle einfach nur den Brave-Browser benutzen würden, hätten wir das Problem, wie man Online-Journalismus bezahlt, vermutlich schon gelöst. Allerdings hat das Gießkannen-Konzept von Brave, das BAT-Token auf alle Webseiten schüttet, die von den Usern des Browsers besucht werden, ein Problem: Es wirft erst relevante Gewinne ab, wenn es von sehr vielen Menschen benutzt wird. Und dies scheint noch längst nicht der Fall zu sein. Dass Brave von den Usern verlangt, einen neuen Browser zu verwenden, dürfte die Sache nicht eben vereinfachen. Wir Menschen sind eben schwer von Gewohnheiten abzubringen.
Allerdings dürften Verlage und alle anderen “Content-Produzenten” nicht viel verlieren, wenn sie ihre Webseite bei Brave registrieren. Wie sie auch nicht viel verlieren, wenn sie ihre Leser darauf hinweisen, dass sie die Arbeit von Journalisten durch einen Browser unterstützen können.
Steemit – Block Reward für Content
Die erfolgreichste Plattform für bezahlten Content dürfte jedoch Steemit sein. Dieses Webseite ist ein Interface zur Kryptowährung Steem, die es mit einer komplexen, aber ausgeklügelten Struktur ermöglicht, dass die als Block Reward erzeugten neuen Token an die Autoren von Artikeln gehen, die besonders viele “Upvotes”, also “Likes” oder so, bekommen haben. Das Konzept ist äußerst charmant, da die Artikel vollständig frei lesbar bleiben, aber die Autoren dennoch verdienen – und das ganz ohne Werbung.
Steemit ist äußerst populär. Je Minute werden dort etwa 20 bis 30 Artikel eingereicht, und wer es schafft, einen Artikel in die Top-Positionen auf der Startseite zu bringen, bekommt gerne mal Steem-Token im Wert von 800 bis 900 Dollar. Sämtliche unter “Trending” angezeigten Artikel, gut 20 bis 30 an der Zahl, haben ihren Autoren mehr als 100 Dollar eingebracht. Es scheint also, zumindest für die erfolgreichen Publisher, gut zu funktionieren.
Das Problem bei Steemit ist, meiner Meinung nach, dass die beliebten Artikel nicht besonders originell oder informativ sind, sondern eher doof, während es kaum möglich ist, mit einem selbstveröffentlichten Artikel sichtbar zu werden. Zu schnell geht er in der Flut von neuen Artikeln unter. Und während einige wenige Artikel mehr als 100 Dollar absahnen, geht der absolute Großteil der Veröffentlichungen unter, noch bevor er einen Dollar eingesammelt hat.
Ohne zu sehr in die Tiefe zu gehen – dies mache ich in diesem Artikel, der erklärt, wie Steemit technisch funktioniert – sollte erwähnt sein, dass Steemit eine Art “Proof of Stake” System benutzt: Upvotes für Artikel haben so viel Gewicht, wie die Leute, die sie abgeben, Steem Power Token haben. Dies führt dazu, dass eine kleine Oligarchie entscheidet, welche Artikel reich belohnt werden, während die Upvotes normaler User so gut wie wertlos sind. Das Ergebnis ist, meiner Ansicht nach, eine Verflachung des Niveaus der sichtbaren Artikel.
Für Verlage könnte Steemit dennoch spannend sein. Sie verlieren nicht viel, wenn sie ihre Artikel parallel bei Steemit posten, zumindest als Experiment, und eventuell könnte es sich lohnen, in Steem-Power-Token zu investieren, um bessere Chancen zu haben, die eigenen Artikel sichtbar zu machen.
Yours – die Bitcoin-Cash-Paywall
Meine liebste Plattform für bezahlten Content ist jedoch Yours.org. Eventuell liegt es daran, dass die Seite Bitcoin Cash benutzt und der User seine Schlüssel selbst verwalten kann; eventuell daran, dass Yours.org ein ehrliches und gradliniges Finanzierungsmodell bietet: Man veröffentlicht Artikel und bestimmt, ab welcher Stelle die PayWall greift und wie viel die Leser bezahlen sollen, um den Rest zu lesen. Ferner gibt es “Tips” für Artikel, die Möglichkeit, sie durch kostenpflichtige “Votes” nach oben zu wählen, und die Option, kleine Beträge von den Usern zu verlangen, um Kommentare abzugeben.
Derzeit ist Yours noch eher ein Nischenprojekt, das aber vor allem in der Bitcoin Cash Community rege benutzt wird. Es ist aufgrund der geringen Menge an Usern kaum möglich, wie bei Steemit mehrere hundert Dollar für einen Artikel zu erhalten, aber es scheint einfacher als bei Steemit zu sein, 5 bis 30 Dollar zu verdienen. Neben Artikeln zu Kryptowährungen – vor allem Bitcoin Cash – werden auf Yours Lieder, Videos und Bilder veröffentlicht. Zum Teil wird die Seite auch benutzt, um Spenden für Projekte einzusammeln. Jede Transaktion auf Yours ist eine Transaktion auf der Bitcoin-Cash-Blockchain, selbst dann, wenn es nur ein oder zwei Cent sind.
Eine der absolut charmantesten Teile von Yours ist für mich, dass man den Schlüssel, auf den das Guthaben des Yours-Accounts gespeichert wird, exportieren kann. Wenn Yours offline geht, kann man etwa mit Electron Cash weiterhin über seine Bitcoin Cash verfügen, und man kann, ohne sich einzuloggen, Teile des Guthabens woanders hin überweisen. Das Design der Webseite ist angenehm schlicht und schlank, die eingereichten Inhalte werden verschiedenen Channels zugeordnet. Mit dem Money-Button versuchen die Yours-Entwickler zudem, einen Knopf zu entwickeln, mit dem alle Webseiten sehr einfach Geld verlangen können, und der automatisch mit dem Yours-Account verbunden ist.
Das Niveau der Top-Artikel auf Yours ist relativ hoch. Ein Beispiel für Quality-Content auf Yours ist das zweiteilige Interview mit Bitmain-CEO Jihan Wu (Teil 1, Teil 2), das mit zum spannendsten und informativsten gehört, was man in dieser Woche im Krypto-Bereich lesen kann. Für Verlage lohnt sich Yours dann, wenn ein Inhalt sowieso schon hinter einer PayWall steckt – dann gibt es nichts zu verlieren, ihn auch auf Yours anzubieten. Auch die Integration des Money-Buttons könnte für Verlage reizvoll sein, wie auch die Überlegung, Yours zu forken, um eine verlagsübergreifende Plattform für den deutschen Journalismus aufzubauen.
Satoshi Pay – Nanopayments mit Stellar Lumen
Satoshi Pay schließlich ist ein Berliner Startup für “Nanopayments”. Die Idee ist, dass man sich einen Artikel stückchenweise durch eine winzige Zahlung freikauft. Dies könnte den ungemein spannenden Effekt haben, dass Autoren direkt erfahren, ab wann sich die Leser langweilen, was zu einer generellen Verbesserung des Niveaus der Texte führen kann. SatoshiPay hat ein Funding des Axel Springer Verlags bekommen und dürfte damit gute Kontakte haben, um sein Konzept dorthin zu bringen, wo es gebraucht wird.
Eigentlich konnte man bei Satoshi Pay mit Bitcoin bezahlen. Die Plattform hat (wie schon Yours) Payment Channels integriert, um nach einer einmaligen Bitcoin-Transaktion offchain Nanopayments zu prozessieren. Nachdem allerdings die Kosten für Bitcoin-Transaktionen immer weiter gestiegen sind, wurde es für Satoshi Pay (wie schon für Yours) sinnlos, weiter darauf zu setzen, dass User einige Euro Gebühren bezahlen, um einen Channel für Mikropayments zu eröffnen. Also hat sich Satoshi Pay nach Alternativen umgeschaut. Nachdem das Startup zunächst IOTA getestet hat, entschied es sich für Stellar, eine Fork von Ripple.
Dank der Kooperation mit der Stellar-Foundation erhielt Satoshi Pay 50 Millionen Lumen – so heißen die Einheiten von Stellar – um sie als “Giveaway” an User zu geben. Diese erhalten zu verschiedenen Zeitpunkten gewisse Beträge auf ihr Konto, meist maximal zehn Euro. Die Giveaways sollen dem Konzept der Plattform und wohl auch den Lumen zum Durchbruch verhelfen.
Mehrere Magazine kooperieren bereits mit Satoshi Pay. So hat die International Business Times einige Artikel hinter Satoshi Pays Paywall gesteckt, das britische Tech-Magazine theregister hat ein E-Book über Satoshi Pay veröffentlicht, und auch Golem.de plant wohl eine Partnerschaft. Dank der Integration von Kreditkarten kann man sich die für den Start notwendigen Lumen ganz einfach mit Euro kaufen, wenn man sich zum ersten Mal bei Satoshi Pay einloggt. Ein WordPress-Plugin und eine API schließlich machen es einfach, die PayWall zu benutzen.
Es klingt alles ganz gut – hat aber einen Haken: Es scheint nicht so viel benutzt zu werden. Die Artikel der International Business Times, die hinter der SatoshiPay-Wall sind, sind alle von Dezember; und auch BTC-Echo, die mit der Plattform experimentiert haben, haben das Thema offenbar nicht weiterverfolgt. Ein Grund könnte sein, dass SatoshiPay mit Stellar eine Kryptowährung gewählt hat, die zwar gut skaliert, aber nicht übermäßig bekannt ist. Dennoch könnte es sich für Verlage lohnen, damit zu experimentieren – und das Konzept offensiver als bisher zu bewerben. Denn von selbst tut sich offenbar nichts.
Y’alls – ein Versuch mit Lightning
Zum Ende kommen wir noch zu einer Plattform, die Mikropayments auf eine Weise abwickelt, die nach Meinung vieler Bitcoin-Anhänger die einzige richtige ist: Über die Payment-Channels des Lightning-Netzwerks. Y’alls hat ein recht schlichtes Konzept: Artikel werden angerissen und können durch eine kleine Lightning-Zahlung freigekauft werden. Also so ähnlich wie Yours und Satoshi Pay, aber eben mit Lightning.
Bislang läuft Y’alls nur auf dem Testnet, sieht ziemlich unschön aus und bietet nur unregelmäßig neuen Content. Es ist aber wahrscheinlich, dass sich das mit der fortlaufenden und rapiden Realisierung des Lightning-Netzwerks bald ändert; es würde mich wundern, wenn hier nicht bald ein sehr viel eleganterer Relaunch erfolgen würde.
Bisher gibt es aber hier noch nicht so viel zu sehen. Verlage könnten – und sollten – das Thema Lightning Netzwerk zwar auf dem Schirm haben, als ein mögliches technisches Backend für künftige PayWalls. Für die viel wichtigere Fortentwicklung der Interfaces und Zahlungsmodelle sind die anderen, bereits lebendigen, Projekte aber interessanter.
Auch nicht besser als das Testnet , aber gibt es auch schon.
https://mainnet.yalls.org/
Schade, dass Du Browser Mining von ASIC-resistenten Coins nicht erwähnst.
Das kann man “übrigens” auch mit Opt-In / Opt-Out machen, aber bei Werbung wird man ja auch nicht gefragt… Das ist übrigens weniger störend als letztere, verbraucht wenn es ordentlich konfiguriert ist auch weniger Ressourcen als animierte Banner (egal ob Flash oder HTML5) und ganz sicher weniger als (selbst startende) Videowerbung die zum Normalfall auf den großen Newsportalen wie Spiegel Online geworden ist.
Und ehrlich gesagt, stört es mich nicht, wenn der Artikel, den ich auf einer interessanten Seite im Hintergrund 50-70% meiner ungenutzten CPU Power nutzt, da ich ohnehin mit Lesen beschäftigt bin. Ob die CPU jetzt 50W mehr benötigt (obwohl das im Vergleich mit oben genannten Werbeformen fraglich ist) wird keinem weh tun, selbst wenn er täglich zwei Stunden auf solchen Seiten verweilt.
Es ist vielleicht (noch) nicht der heilige Gral, aber mit einer gut besuchten Seite kommt da schon etwas zusammen… Und direkt in Crypto 😉
Oh, ja, vollkommen, geniales Konzept, wie hieß die Seite nochmal?
Das Ding ist halt, man muss den Miner in JavaScript laufen lassen, und soweit ich weiß, ist das 10x oder 100x langsamer als mit anderen Sprachen (c++?). Hat mir zumindest mal ein Entwickler erzählt …
Es gibt mittlerweile etliche Anbieter, da das gar nicht sooo komplex und schnell aufgesetzt ist, ähnlich einfach wie ein Mining Pool (letzteren setzt man optimaler Weise gleich mit auf, um eine All-In-One Lösung anzubieten). Auch Open Source Lösungen sind vorhanden, “cryptonoter” auf GitHub z.B.. Allerdings ist Vorsicht geboten, denn in diesem noch recht jungen Markt sind viele Scammer unterwegs und ich wurde schon selbst von genanntem “Cryptonoter” um ca. 5XMR abgezockt, da ich Beta Tester für seine neue (kommerzielle) Implementierung war und er einen Exit-Scam vollzogen hat… Auch gibt es einen neuen Anbieter, den ich hier nicht nennen werde, denn sieht zu stark nach MLM aus, auch ein ICO ist in Kürze geplant.
Anbieter, die ich selber getestet habe und mindestens 10 erfolgreiche Auszahlungen hatte:
https://coinhive.com/ – der wohl erste und bekannteste, allerdings mit 30% Fee.
https://crypto-loot.com/ – auch ein sehr großer und professioneller Anbieter, 12% Fee, wehrt sich so gut es geht gegen Blocker.
Das größte Problem an Browser Mining ist der Extremismus, der durch die Adblock Szene aufgekommen ist und man will alles blocken, um als User am besten plain Content kostenlos zu bekommen. Leider werden die meisten Webminer auch durch Adblocker und AV-Programme gefiltert. Auch Google “straft” Seiten mit Webminern teilweise ab und rankt diese schlechter… Bei letzterem sind es wohl wirtschaftliche Gründe, denn ein funktionierendes Monetarisierungskonzept würde die quasi Monopolstellung Googles auf dem Online Werbemarkt ins Wanken bringen. User, die Crypto Mining per se blockieren, kann ich hingegen nicht verstehen, zumal ein Website Betreiber das auch wirklich gut konfigurieren kann und z.B. per getBattery() Funktion einen User mit <50% Ladezustand ausschließt oder den Miner nur sehr beschränkt laufen lässt. Ein Browser Miner auf einer Website ist keine Malware (wenn er durch den Betreiber selbst installiert wurde) sondern Teil eines Deals: Webservice/Content gegen ein paar Hashes. Gegen Werbung gibt es ja noch Argumente wie Privatsphäre, Tracking, Ablenkung, Stress mit Popups etc. aber gegen einen Miner, der nur so lange läuft, wie ich die Seite besuche? Auf User, die das nicht bereit sind zu akzeptieren, bin ich gerne bereit zu verzichten, denn sie verursachen mir nur Serverlast. Ich kann mir kaum Vorstellen, dass die Alternative wie Spiegel+ (mit imo horrenden Preisen) bei Usern beliebter wäre…
Kriminell ist natürlich das Platzieren des Scripts auf einer zuvor gehackten Seite, aber das gilt auch für Werbung oder jede andere Veränderung, die man Vornimmt.
Die Effizienz hingegen ist gar nicht sooo schlecht. Leider kann man derzeit per JavaScript nur CPU Mining betreiben, aber GPU APIs in JavaScript sind in Entwicklung. Meiner Erfahrung nach ist der "Verlust" im Vergleich zu hochoptimierten kompilierten C/C++ Minern "nur" 30-50%, dazu kommt noch der Cut, den man einstellt um nicht 100% der CPU Leistung beim User zu nutzen und womöglich die Nutzung der eigenen Seite einzuschränken. JavaScript Engines werden ja auch immer weiter optimiert, wer hätte noch vor 10 Jahren gedacht, dass z.B. ein Spreadsheet mit Millionen von Daten im Browser möglich wäre? Allerdings wird die verbreitetste Engine auch von Google kontrolliert und die dürften wenig Interesse an einer Optimierung von Mining haben…
@Paul Janowitz:
Die Akzeptanz des Browser-Minings sollte man steigern können, indem man eine ganz klare Vorschalt-Message platziert, die dem User die Wahl läßt: Free-Content (eingeschränkt) oder eben Premium-Content gegen CPU-Ressource. Wenn man das vernünftig erklärt, dürfte doch eigentlich niemand was dagegen haben nd das könnte das Modell der Zukunft werden. Klar, für Google und Co. sieht es schlecht aus, aber ‘mal ehrlich: würde man den Datenkraken hinterher trauern? Außerdem könnten sie ja selbst ebenfalls eine Mining-finanzierte Suchmaschine aufbauen sobald das Ökosystem weiter entwickelt ist – ohne nervige Werbung und den Zwang zur Datensammelei, weil der Nutzer alles kostenlos haben will.
@Name required
Sehe ich genau so und die Aufklärung der User ist mit Sicherheit der richtige Ansatz. Allerdings wird dieser leider zum Teil im Keim erstickt, weil eben Antiviren Software, Adblocker und ähnliches entweder eine fette “Trojan” Warnung ausgeben oder es direkt unterbinden. Einem durchschnittlichen User kann man (dann) auch nicht mehr erklären, was da genau passiert und warum das sinnvoll ist, weil Norton hat ja sicher Recht. Als Website Betreiber genießt Du einen deutlich niedrigeren Trust…
Die Gegner sind mächtig, denn auch die Adblock Industrie (Eyeo insbesondere), die gegen Wegezoll “gute” Ads am eigenen Adblocker vorbeischleust, verliert Kohle, wenn Publisher auf Mining statt Googles Werbenetzwerk zur Monetarisierung setzen. Und ein Wegezoll an so einen Dubiosen Mittelsmann bin ich nicht bereit zu bezahlen, beim besten Willen nicht.
Den Gedanken, dass man sich in die Kommentare einkaufen kann finde ich gut. Ich würde eher dafür zahlen meinen Senf dazuzugeben als den Artikel überhaupt zu Lesen. Nur sollte keinesfalls eine bessere Kommentarplatzierung mit Geld erkauft werden können. vllt ein Konzept wie Reddit gold… Die hatten ja auch mal Bitcoin im Angebot. Damals als die Akzeptanz noch stieg. BTW: Die Shopping-Liste im Blog ist unglaublich veraltet. Geschätzt nehmen mehr als 80% der dort aufgeführten Unternehmen keine Bitcoins mehr.
Nein Timmy, das liegt nicht daran dass große Banken sich gerade “günstig” eindecken…
Das mit den Kommentaren ist auch mein Favorit. Wenn ich mir nur vorstelle, dass sich Medien damit die Werte, die Plattformen wie Reddit erwirtschaften, zurückerobern, kann ich es kaum erwarten. Meinen Experimenten mit Yours zufolge läuft das aber nicht so sehr bzw. benötigt ein recht attraktives Kommentarsystem. Eventuell eines, bei dem man mit beliebten Kommentaren auch verdient …
SHoppingliste, ja, ziemlich ärgerlich, und ein ziemlicher Aufwand, hier auszusortieren und neu einzusortieren. Ich habe ein paar Stellen im Kopf, schiebe es aber immer wieder raus. Falls du ein paar Shops hast, die BTC nicht mehr akzeptieren, abgesehen von Edeka und Steam, würde das helfen.