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Eure Prognosen für 2024

Geschäftsmann befragt leuchtende Glaskugel nach der Zukunft. Bild von InfoWire.dk via flickr.com. Lizenz: Öffenliche Domäne

Was wird 2024 im Kryptobereich geschehen? Wir haben euch über einige Prognosen abstimmen lassen – und präsentieren nun die Ergebnisse dazu. Was ihr für wahrscheinlich haltet – und für unwahrscheinlich.

In der Weihnachtsumfrage habe ich auch eure Bitcoin- und Kryptoprognosen für 2024 abgefragt. Im ersten Schritt hattet ihr die Gelegenheit, eure Prognosen in ein Textfeld einzutragen, im zweiten konntet ihr eure Zustimmung zu vorformulierten Sätzen angeben.

Was kam dabei also heraus?

Eure freien Antworten zeigen, dass vor allem drei Ereignisse erwartet: Die Zulassung eines Spot-ETFs, steigende Kurse und das Halving. Relativ viele von euch erwarten auch, dass es mehr Regulierung geben wird – wobei hier zum Teil auch eine freundlichere, kooperative Regulierung erwartet wird – und dass die Akzeptanz von Bitcoin sowohl als Zahlungsmittel und Wertspeicher steigt. Exotische Erwartungen über technische Durchbrüche oder andere Kryptowährungen bleiben bei euch sehr rar.

Das spiegelt sich auch in euren Zustimmungen zu den von mir formulierten Sätzen wieder. Ich habe eine Art Score mit dem Durchschnitt 1 gebildet. Werte über 1 zeigen eine überdurchschnittliche Zustimmung, Werte darunter eine unterdurchschnittliche – also eine Ablehnung. Die maximale Zustimmung liegt bei 1,67, die maximale Ablehnung bei 0,33.

Zu Bitcoin

Der erste Block umfasst sieben Aussagen zu Bitcoin.

Die höchste Zustimmung erfährt die Erwartung eines Spot-ETFs, gefolgt von einem neuen Allzeithoch. Vermutlich hängt beides miteinander zusammen. Auch beim Halving am 18. April seid ihr euch relativ sicher, wobei es hier einige Zweifel zu geben scheint, ob es tatsächlich an exakt diesem Tag eintritt. Dass Lightning seine Kapazität von derzeit gut 5.000 auf mehr als 10.000 Bitcoin verdoppelt, ist eine optimistische Prognose, der ihr tendenziell eher zustimmt. Ebenso seid ihr optimistisch, dass 2024 ein weiteres Land Bitcoin zum gesetzlichen Zahlungsmittel küren wird.

Eher Zweifel habt ihr dagegen, dass Luke Dashjr eine weitere Softfork anleiern wird; dass Leute außerhalb der Bitcoin-Szene Nostr benutzen werden, haltet ihr für weitgehend unwahrscheinlich. Bei diesen beiden Punkten sollte man aber auch berücksichtigen, dass viele von euch womöglich nicht genau wussten, was sie mit der Frage anfangen sollten. Wer ist Luke Dashjr und warum sollte er eine Softfork bemühen? Was meint überhaupt eine Softfork? Und was ist Nostr?

Daher habe ich einen Unsicherheitsindex generiert, der anzeigt, wie unentschlossen ihr bei den Antworten wart, was man auch als Indikator dafür sehen kann, dass euch das Wissen fehlt, um ein klares Urteil zu treffen. Der Wert liegt zwischen Null und Eins, wobei Eins eine völlige Unentschlossenheit bedeuten würde.

Und wir sehen: Beim Spot-ETF und dem Allzeithoch seid ihr sehr entschieden, beim Halving ein Stückchen weniger, und bei der Frage nach der Softfork und Nostr bleibt ihr ziemlich unentschlossen. Eventuell liegt das daran, dass diese Themen „esoterischer“ sind, also eher etwas für Eingeweihte. Dies wird sich auch im nächsten Block wiederfinden, in dem es um Krypto im weiteren Sinne geht.

Über Krypto

Dieser Block umfasst eher gemischte Fragen, bei denen es um Trends im Ökosystem und Stablecoins geht.

Keine der Aussagen erreichte ein so starke Zustimmung wie die Erwartung eines ETFs und eines Allzeithochs. Am stärksten stimmt ihr der These zu, dass Kryptowährungen und Token, die etwas mit Künstlicher Intelligenz machen, im Trend liegen werden, und dass die Tether-Dollar auch 2024 stabil bleiben. Auch an einen Flop von GameFi glaubt ihr (GameFi mit, dass man Spiele durch Token und NFTs monetarisiert und in Smart Contracts einbindet, was seit Jahren als künftiger Trend gilt, sich aber nicht materialisiert).

Gerade so stimmt ihr zu, dass es ein Memecoin in die Top-10 schaffen wird, und dass Stablecoins in Argentinien zum weit verbreiteten Zahlungsmittel werden.

Keine Zustimmung hingegen findet die Erwartung, dass Dollar im Lightning-Netzwerk kursieren, sich ein Stablecoin mit Zins durchsetzt und Account Abstraction in der Breite ankommt.

Aber auch hier sollte man diese Werte mit dem Unsicherheits-Indikator verbinden:

Bei den meisten Aussagen zu Krypto seid ihr weniger entschieden als bei denen zu Bitcoin. Mit Account Abstraction scheint ihr wenig anfangen zu können, aber auch mit GameFi, Dollar-Token in Lightning und Stablecoins mit Zins seid ihr wohl etwas überfragt oder habt euch zumindest keine Meinung gebildet. Sind die Themen noch nicht zu euch durchgedrungen? Oder interessieren sie euch schlicht nicht?

Zu Regulierung und Gesetzen

Im letzten Block habe ich euch vier Thesen zur Regulierung und zu Gesetzen vorgelegt.

Eine eindeutige Zustimmung bleibt hier gänzlich aus. Gerade mal zwei Aussagen schaffen es knapp über die Schwelle. Am stärksten glaubt ihr noch, dass es in einem Land der Welt ein Verbot nicht-treuhänderischer Wallets geben wird, also ganz normaler Wallets, wie sie sein sollten. Auch dass die EZB auch 2024 noch immer nicht wissen wird, ob sie einen digitalen Euro plant oder nicht, findet eure Zustimmung, wenn auch sehr knapp. Für unwahrscheinlicher haltet ihr dagegen, dass Roman Sterlingov seinen Prozess gewinnt und, am stärksten, dass es zu einem Mining-Verbot kommt.

Erneut sollten wir diese Werte mit dem Unsicherheits-Indikator verbinden:

Hier zeigt sich, dass ihr zu keiner Aussage so unentschieden seid, wie zum Prozess von Roman Sterlingov. Ich nehme an, das liegt daran, dass ihr nichts über diesen wichtigen, wegweisenden Prozess wisst. Bei den anderen Aussagen ist eure Unsicherheit jedoch in einem einigermaßen tragbaren Rahmen, so dass man euer Urteil ernster nehmen sollte.

Alles in allem …

Was kommt nach euerer Meinung also in diesem Jahr auf uns zu?

Ihr haltet es für wahrscheinlich, dass

  • ein Spot-ETF genehmigt wird,
  • der Preis ein Allzeithoch erreicht,
  • das Halving stattfindet,
  • Lightning eine Kapazität von mehr als 10.000 Bitcoin knackt,
  • ein weiterer Staat Bitcoin zum Zahlungsmittel macht,
  • GameFi floppt,
  • AI-Coins im Trend liegen,
  • Tether stabil bleibt und
  • ein Land nicht-treuhänderische Wallets verbietet.

Neutral sind dagegen eure Erwartungen, dass

  • ein Memecoin es in die Top-10 schafft,
  • Account Abstraction sich durchsetzt,
  • ein Stablecoin in Argentinien zum Zahlungsmittel wird und
  • die EZB nicht weiß, ob sie einen digitalen Euro herausgeben wird, es in der Beziehung also keinen Fortschritt gibt.

Für unwahrscheinlich haltet ihr hingegen, dass

  • Luke Dashjr eine Softfork plant,
  • Nostr außerhalb der Bitcoin-Community verwendet wird,
  • Dollar-Token es ins Lightning-Netzwerk schaffen,
  • sich ein Stablecoin mit Zins durchsetzt,
  • die EU ein Mining-Verbot plant und
  • Roman Sterlingov seinen Prozess gewinnt.

Wir werden diese Themen auf dem Schirm behalten um zu sehen, wie weit sich eure Prognosen in diesem Jahr erfüllen.

Über Christoph Bergmann (2812 Artikel)
Das Bitcoinblog wird von Bitcoin.de gesponsort, ist inhaltlich aber unabhängig und gibt die Meinung des Redakteurs Christoph Bergmann wieder ---

2 Kommentare zu Eure Prognosen für 2024

  1. Lightning ist in seiner Verwaltung unhandlich für eigene Nodes und zentralisierte Dienstleister möchte man da eigentlich nicht haben.
    Ich halte LN für gescheitert in seiner jetzigen Form.
    Da muss schwer an der Software gearbeitet werden um das noch zu drehen

  2. Meine Prognose:
    IOTA Coordicide und IOTA Nr. 1

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