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Bundesbank-Präsiden: Blockchain ist eine Schlüsselinnovation

Dr Jens Weidmann, Präsident der Deutschen Bundesbank. Foto von Chatham House via flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Bundesbank-Präsident Jens Weidmann möchte nicht, dass Bargeld abgeschafft wird, sieht aber bargeldloses Bezahlen im Aufschwung. Die Blockchain und Kryptowährungen wie Bitcoin spielen hierfür eine Schlüsselrolle. Denn sie sind günstig und vergleichsweise anonym. Weidmann kann sich sogar „gut“ vorstellen, dass man künftig mit Kryptowährungen „wie Bitcoin“ Finanzprodukte erwirbt.

Jens Weismann ist Präsident der Bundesbank und Vorsitzender des Verwaltungsrats der Bank für Internationalen Zahlungsausgleich (BIS) in Basel. Als solcher hat er auf der Pressekonferenz zur Vorstellung des Jahresberichts der BIS kürzlich eine interessante Rede gehalten. Neben einigen anderen Themen spricht er auch über die Rolle des Bargeldes. Dabei gibt sich Weidmann erneut als entschiedener Gegner einer Bargeldabschaffung:

Meine Damen und Herren, die gegenwärtige Umwelt der Geldpolitik regt die Phantasie einiger Akademie an, wie der Spielraum der Geldpolitik vergrößert werden könnte. Ihr Vorschlag ist es, Bargeld komplett abzsuchaffen.

Weidmann räumt zwar ein, dass die Zentralbanken in einer bargeldlosen Welt negative Zinsen durchsetzen könnten. Doch er hält dies für den falschen Ansatz. Wichtiger sei es, das Wirtschaftswachstum anzuregen. Er unterstützt jedoch die gegenwärtigen Bemühungen, Bargeld Beschränkungen aufzuerlegen. So sollen Bargeldzahlungen begrenzt und 500 Euro Scheine abgeschafft werden, um die Terrorfinanzierung und Geldwäsche effektiver zu bekämpfen. Weidmann hält dies für einen Vesuch wert, obwohl er Zweifel daran hat, dass die Abschaffung großer Geldscheine tatsächlich illegale Transaktionen verhindern wird. Er erinnert daran, dass in den USA derzeit darüber diskutiert wird, die 100-Dollar-Note abzuschaffen, weil diese als zu groß betracht wird.

Grundsätzlich jedoch möchte Weidmann an Bargeld festhalten. Dieses ist in Deutschland weiterhin mit großem Abstand das beliebteste Zahlungsmittel. Der Bundesbank-Präsident fände es desaströs, wenn in der Öffentlichkeit der Eindruck entsteht, dass die Abschaffung von 500 Euro Scheinen und die Beschränkung der Bargeld-Nutzung die ersten Schritte hin zu einer bargeldlosen Gesellschaft sind.

Obwohl Weidmann Bargeld für unentbehrlich hält, möchte er nicht den weitreichenden Wandel ignorieren, den das bargeldlose Bezahlen derzeit durchläuft. Die Blockchain-Technologie stelle dabei eine Schlüsselinnovation dar, da sie Werte günstig und vergleichsweise anonym transferiert und dabei zentrale Institutionen wie Banken, Kreditkartenfirmen oder Clearing Häuser umgeht.

Ich kann mir auch gut vorstellen, dass es bald möglich ist, digitale Währungen wie Bitcoin zu nutzen, um mit finanziellen Produkten in dezentralen Systemen zu handeln, etwa Aktien, Anleihen oder Derivate. Dies würde, natürlich, eine Herausforderung für die existierenden Zahlungs- und Settlement-Systeme darstellen.

Ist der Bundesbank-Präsident bullisch für Bitcoin? Zumindest sieht er klare Gründe, weshalb nicht nur Finanzdienstleister, sondern auch Zentralbanken diese neue Technologie erforschen sollen. Was die Bundesbank gemeinsam mit der BIS bereits macht.

Über Christoph Bergmann (2807 Artikel)
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1 Kommentar zu Bundesbank-Präsiden: Blockchain ist eine Schlüsselinnovation

  1. Präsiden[t], das Wort heißt Präsident 😉

1 Trackback / Pingback

  1. KW 10 – Weekly Blockchainers Recap – Blockchainers

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