Argentinisches Startup BitPago vergibt Bitcoin-Kredite über Wallet

Bitcoins großes Potenzial liegt vielleicht nicht in der ersten, sondern in der zweiten und dritten Welt. Vor allem in den dahininflationierenden Volkswirtschaften Südamerikas steigt das Interesse an der Kryptowährung. BitPago aus Argentinien bietet nun den mehr als 50 Prozent der Bevölkerung, die kein Bankkonto haben, die Option, dennoch auf Kredit zu bezahlen – und dafür auch noch einen Rabatt zu erhalten.
Der reinen Theorie zufolge sollte es eine Antithese sein: Bitcoin und Kredite. Ist das überhaupt möglich? Ja, sagen die Entwickler von BitPagos, einem Bitcoin-Payment-Startup aus Buenos Aires in Argentinien, die mit der Tochterfirma Ripio bereits eine Online-Wallet anbieten, mit der Leute Bitcoins kaufen und versenden können.
Nun können die User von Ripio mit der Wallet auch einen Kredit aufnehmen und damit in allen Geschäften, die Bitcoin akzeptieren, bezahlen. Dazu müssen die User ihre ID, ihre Profile in den sozialen Medien und ihre Adresse hinterlegen. Nachdem sie eine Kreditanfrage gestellt haben, errechnet das System automatisch einen Score, ermittelt einen Zinssatz und schreibt dem User den Betrag in Peso gut. All dies geschieht bei Bestandskunden sofort und bei neuen Kunden innerhalb eines Tages.
Laut dem Blog von Ripio verursacht der Vorgang so gut wie keine Wartungs- und Infrastrukturkosten, da die Kredite ohne Mittelsmänner direkt im internen System verbucht werden. Daher kann Ripio Kredite zu günstigeren Konditionen anbieten als andere Finanzierer in Argentinien. Die Kunden können einen Modus der Rückzahlung wählen, entweder wie bei der Kreditkarte durch eine Abrechnung am Ende des Monats oder durch Ratenzahlungen. Das Startup möchte damit diejenigen ansprechen, die kein Bankkonto haben – laut CEO Sebastian Serrano sind dies in Argentinien mittlerweile mehr als 50 Prozent der Bevölkerung – und die Kaufkraft der Bevölkerung im allgemeinen erhöhen.
Der Service Ripio Credit profitiert von der vertikalen Ausdehnung von BitPagos. Das Startup ist eigentlich ein Payment-Provider, der es Unternehmen in Argentinien erlaubt, Zahlungen sowohl durch Bitcoin als auch Kreditkarten zu empfangen. Ein Schwerpunkt liegt auf Hotels, denen BitPagos anbietet, Zahlungen mit etwa einer Kreditkarte anzunehmen und Bitcoins zu erhalten. Diese umgekehrte Variante von BitPay – wo Kunden mit Bitcoins bezahlen und Händler Euro oder Dollar erhalten – sollte im von erheblichen Währungsschwankungen betroffenen Argentinien nützlich sein.
Dieses weite Spektrum an Dienstleistung von BitPago macht es möglich, dass man mit Ripio Credit nicht nur auf Kredit bezahlen kann, sondern dafür auch noch einen Rabatt erhält. So bietet der Online-Händler Avalanche sowie der Essensauslieferer Today Pido Vergünstigungen, wenn Kunden mit Ripio Credit bezahlen.
BitPagos hat im Sommer 2014 eine Finanzspritze von 600.000 Dollar erhalten. Unter den Geldgebern waren die Digital Currency Group sowie Tim Draper. Draper hat bei der ersten Auktion der Silk Road Coins 30.000 Bitcoin ersteigert und damals erklärt, diese dafür zu verwenden, um Liquidität auf die Bitcoin-Märkte der zweiten und dritten Welt zu bringen, damit Bitcoin den Unbanked dienen kann. Mit BitPagos scheint dies zu gelingen. Das Unternehmen plant, in den kommenden Monaten nach Brasilien zu expandieren.
In Südamerika manifestiert sich mehr und mehr ein Interesse am Bitcoin. Mit dem MercadoLibre akzeptiert das Ebay Südamerikas Bitcoins, das größte soziale Netzwerk des Subkontinents, Taringa!, zahlt User für gelungene Beiträge in Bitcoin aus, unter Freelancers aus Südamerika scheinen Auftragsplattformen, die in Bitcoin zahlen, attraktiv zu sein, Venezuela hat sich zu einem Hotspot des Bitccoin-Mining entwickelt, und laut BitPay wächst der Umsatz in Bitcoin nirgendwo so schnell wie in Südamerika. Die Gründe hierfür dürften einerseits in lokalen Währungen mit einer Neigung zur Inflation sowie andererseits in einem ineffizienten und bürokratischen Finanzsystem liegen.
Ein hoffnungsfroher Artikel. Wonaders sieht man bei Südamerika nur düstere Regenwolken aufkommen. Manchmal sieht der Artikel es leider etwas durch die rosarote Brille:
“Venezuela hat sich zu einem Hotspot des Bitccoin-Mining entwickelt”
Venezuela hat den Freitag zum Feiertag erklärt, weil es nicht mehr genug Strom gibt, um noch arbeiten zu können.
“BitPagos, einem Bitcoin-Payment-Startup aus Buenos Aires in Argentinien”
BitPagos sitzt sowohl in Buenos Aires als auch in Palo Alto, dass klingt zwar ähnlich, ist aber im Silicon Valley. Argentinisch ist BitPagos nur vom Betätigungsfeld her. Das Gekommt aus der USA, vorallem von Adam Draper. Der ist CEO des Akzelerator (Beschleuniger) ” Boost VC”, welcher 25 Km neben BitPagos sitzt. Nach Adam Drapers Meinung geht der BTC-Kurs so weit hoch wie beim Draper Center:
http://www.rochestercityballet.com/images/sidePic22.jpg
Bis hoch auf $10k
Wenns eine Kehrtwende gibt, wird das Geld schnell wieder abgezogen. Dann gibt es in Südamerika kein BitPagos mehr.