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Das Bitcoin-Jahr 2016 aus Sicht der Leser

Feuerwerk vom Flammenzauber am Brückenkopfpark. Fotografiert von Thorsten Werner, geteilt über flickr.com. Lizenz: Creative Commons

Und noch ein Jahres-Rückblick. Diesmal erfahrt ihr, was aus Sicht der Leser am wichtigsten gewesen ist. Ich stelle die Artikel vor, die am meisten angeklickt und am meisten kommentiert worden sind.

Natürlich kann ich viel reden und schreiben und behaupten, was im Jahr 2016 am wichtigsten gewesen ist. Am Ende des Jahres zählt aber, was euch, liebe Leser, interessiert, gefallen und misfallen hat. Daher gibt es mit diesem Artikel noch zwei Top-Ten-Charts: Einmal mit den Artikeln, die am meisten gelesen wurden, und einmal mit denen, die die meisten Kommentare bekommen haben.

Die meistgelesenen Artikel 2016

Diese Charts geben vielleicht am besten wieder, was die Leser, also euch, im Jahr 2016 bewegt hat. Was geteilt, geliked, getweeted und geshared wurde, und auch das, was immer wieder angeklickt wurde, weil es lange im Jahr relevant blieb. Auffallend ist, dass Kontroversen wie die Blocksize-Debatte hier so gut wie gar nicht auftreten und das Thema “Blockchain-Technologie” kaum auf Interesse stößt – während Altcoins überraschend gut ankamen.

10

Hallo? Wie bekomme ich meine Bitcoins bestätigt? Und was mache ich, wenn eine Transaktion festhängt?

Im Frühjahr begann es, eng auf der Blockchain zu werden. Ob es durch einen absichtlichen Spam-Angriff verursacht wurde, oder durch eine Kombination von gesteigertem Transaktionsvolumen und Pech der Miner – Tatsache ist, dass es im Jahr 2016 plötzlich zu einem Thema wurde, wie man eine Transaktion bestätigt bekommt, wenn sie im Mempool feststeckt. In unserem im März veröffentlichten Artikel geben wir dazu einige vage Tipps.

09

Warum es so leicht ist, 170 Bitcoins zu verlieren

Ach ja, ein wenig Schadenfreude war vermutlich mit ein Grund, weshalb es ein im Februar erschienener Bericht, wie man 170 Bitcoins verlieren kann, in die Top Ten geschafft hat. Wichtiger war aber hoffentlich die abschreckend-aufklärende Botschaft, vorsichtig mit den kostbaren Coins umzugehen.

08

Der perfekte Startschuss: Indien schafft Bargeld ab, während die Bevölkerung beginnt, sich für Bitcoin zu erwärmen

Auf Platz acht ist ein erst im November erschienener Artikel, in dem es darum geht, wie sich Indien als neuer aufstrebender Bitcoin-Markt positioniert. Während sich auf dem Subkontinent gerade eine Bitcoin-Wirtschaft entwickelt, leistet die Regierung Schützenhilfe, indem sie Bargeld abschafft. Der perfekte Sturm!

07

Die Genese der DAO

Das Thema des Artikels auf Rang sieben ist eigentlich schon Vergangenheit: Die DAO. Ohne Zweifel war die DAO jedoch eines der einschneidendsten Ereignisse in der Kryptowährungs-Szene im Jahr 2016. Noch niemals hat es ein Projekt so schnell vom größten Crowdfunding aller Zeiten zu einem Riesenflopp geschafft.

06

Weltpolizei triumphiert im Darknet

Tja. Crime und Darknet sind Themen, die uns seit der Silk Road kontinuierlich begleiten. Im November haben wir darüber berichtet, wie die globale Polizei Erfolge im Kampf gegen die Kriminalität im Darknet feiert – und wie der ortsunabhängige Cybercrime womöglich zur Bildung einer Weltpolizei führt. Das war spannend genug, um dem Artikel den sechsten Platz in diesen Charts zu bescheren.

05

Steem – die Kryptowährung, die nicht durch Mining, sondern durch Content entsteht

Neben Ethereum war Steem eine der spektakulärsten Kryptowährungen im Jahr 2016. Der ersten Erfolgsgeschichte der BitShares Familie gelang es, eine Kryptowährung nicht nur durch Computerleistung, sondern durch Upvotes für guten Content zu minen. Allein schon diese Idee hat ausgereicht, um einen der beliebtesten Berichte des Jahres zu rechtfertigen.

04

Zcash: Der irrsinnige Start einer neuen, anonymen Kryptowährung

Womöglich noch spektakulärer als Steem war Zcash. Diese vermutlich anonyme Kryptowährung hat im November einen raketenhaften Start hingelegt, der ohne Beispiel ist. Nachdem es jedoch Kritik an den Anonymitäts-Features von Zcash gab, hat sich der Nebel gelichtet und die Begeisterung gelegt.

03

Bitcoin-Preis > 500 Euro!

Gegen Ende des Jahres lacht man über diese Nachricht — “Haha, 500 Euro” — doch im Juni war die Schlagzeile so sensationell, dass sie den Artikel auf den dritten Platz der meistgeklickten Posts gehoben hat. Bitcoin hat die 500 Euro-Marke durchschnitten. Dies geschah etwa einen Monat vor dem Halving, das den Ertrag der Miner halbiert hat. Die Märkte haben den Effekt dieses Ereignisses wohl schon vorweggenommen.

02

Ethereum: Das bessere Kryptogeld?

Auch wenn am Ende des Jahres wieder ein wenig Ernüchterung eingesetzt hat, war Ethereum doch eines der mächstigsten Ereignisse des Krypto-Jahres 2016. Die junge Kryptowährung hat sich im Frühjahr an den zweiten Platz der Marktkapitalisierung gesetzt und ist dort, aller Probleme zum Trotz, bis heute geblieben. In diesem Artikel haben wir versucht, zu erklären, was es mit Ethereum auf sich hat und was die Unterschiede zu Bitcoin sind.

01

Die Zerstörung von WikiLeaks – eine Nachricht in der Blockchain

Nachdem WikiLeaks eine Nachricht in der Blockchain hinterlassen hat, habe ich versucht, einer im November kursierende Verschwörungstheorie nachzugehen, derzufolge Julian Assange verschwunden sei. Heraus kam ein sehr langer Artikel, der öfters gelesen wurde als jeder andere Artikel in diesem Jahr. Überraschend, aber wahr.

Nun zum zweiten Ranking:

Die meistkommentierten Artikel des Jahres

Zufriedene Leser, die mit mir und den anderen Lesern einig sind, kommentieren selten. Es macht als Blogger zwar Spaß, viele Kommentare zu erhalten, und Kommentare sind auch das Salz eines jeden Blogs — aber sie sind kein Merkmal von Qualität. Eher im Gegenteil. Im schlechtesten Fall zeigen Kommentare nur, dass die Leser mehr von Rechtschreibung verstehen als der Autor.

Die folgende Liste zeigt daher, in welchen Bereichen die Leser nicht mit mir einverstanden waren und bei welchen Fragen die Leser an sich uneins waren. Im Großen und Ganzen dreht sich alles um drei Themen: Blocksize, Ethereum und Flüchtlinge.

10

Craig Wright: Ich kann das nicht, sorry und Tschüss!

Mit einem herzhaften “Sorry und Tschüss” hat Craig Wright eine der unterhaltsamsten und rätselhaftesten Folgen der Serie “Wer ist Satoshi Nakamoto?” abrupt beendet. Zurück blieben viele offene Fragen – und ein Streit darum, wie die Community mit dem Thema umgegangen ist.

09

Endlich Konsens? Chinesische Miner und Core sind sich einig

Dass die Blocksize-Affäre in dieser Liste auftauchen würde, war klar. Kein anderes Thema wurde 2016 so heiß und kontrovers diskutiert. Als sich im Februar einige Core-Entwickler und die Chinesischen Miner auf einen Fahrplan einigten, schien das der lang gesuchte Konsens zu sein. Zu diskutieren gab es dennoch einiges.

08

Satoshi Roundtable endet ohne Ergebnis

Nur einige Tage später fand das nächste Blocksize/Konsens Treffen statt, diesmal in der Karibik und mit einem breiteren Kreis an Teilnehmern. Der Satoshi Roundtable zeigte, dass es doch keinen Konsens in der Community gab – und war daher Anlass für weitere Diskussionen.

07

Astroturfing, Sockenpuppen, Trolle und Shills: Der große Sybil-Angriff auf die Demokratie

In diesem Artikel habe ich mich mit der gezielten Manipulation der Menschen durch soziale Medien gewidmet. Der Anlass, der zu erregten Diskussionen führte, war eher unbeabsichtigt: ein Beispiel aus der Flüchtlingsdebatte. Und diese sorgt leider immer für Erregung.

06

Core bekommt Ultimatum, Ethereum im Höhenflug

Ach ja, was soll ich sagen? Blocksize halt, und dazu auch noch Ethereum. Im Februar kochte die Debatte recht heftig hoch, während sich Ethereum gleichzeitig als Profiteur von den Blocksize-Kriegen aufstellte. Kein Wunder gab es viele Kommentare.

05

Ethereum: Das bessere Kryptogeld?

Interessanterweise ist der Ethereum-Artikel der einzige, der sowohl in den Klick- als auch Kommentar-Top-Ten ist. Da meine Darstellung von Ethereum für die einen zu negativ und für die anderen zu positiv war, haben recht viele Leute kommentiert, und ich wußte nicht mehr wirklich, woran ich war.

04

Die große Wahl über Bitcoins Zukunft hat begonnen

Im November hat die Blocksize-Debatte erneut begonnen, Staub aufzuwirbeln, als der Mining-Pool ViaBTC angefangen hat, den alternativen Bitcoin Clienten Bitcoin Unlimited zu verwenden. Da zur gleichen Zeit die Abstimmung über die Aktivierung von SegWit begann, heizte sich die Stimmung wieder auf. Und natürlich hat sich dies in meinungsfreudigen Diskussionen unter meinem Artikel niedergeschlagen.

03

Ethereum: Geht Geld auch ohne Ideologie?

Wenn es nicht um die Blocksize geht, dann um Ethereum. Oder um beides. Nachdem Ethereum den DAO-Hack weggeforkt hat, trennte sich dieser Altcoin ideologisch immer deutlicher von Bitcoin. Ethereum positionierte sich als Coin, der auch mal forkt, während Bitcoin sich zunehmend in einer No-Fork-Politik verknöcherte. In diesem Artikel habe ich versucht, diese politischen Grundlagen zu analysieren, auch wenn ich rückblickend betrachtet der Bedeutung von Stabilität wohl zu wenig gerecht wurde.

02

“Bitcoin hat sich nicht schnell genug entwickelt, um alltägliche finanzielle Aktivitäten zu unterstützen.”

Erst vor kurzem hat Circle aufgehört, Bitcoins zu verkaufen – und explizit erklärt, dass ein Grund dafür eine Art Stillstand in der Bitcoin-Entwicklung ist. Wie immer schwang hierbei die Blocksize-Debatte mit, was auch in meinen Artikel einging, womit das Thema schon wieder kontrovers wurde, und wir bald dabei waren, zu diskutieren, was wir überhaupt noch wie diskutieren können.

01

Ein bisschen Enteignung zur Begrüßung

Als Blog, das sich mit der finanziellen Autonomie beschäftigt, war es für mich auch ein Thema, als herauskam, dass Flüchtlinge bei der Ankunft in den meisten EU-Staaten ihr Bargeld abdrücken müssen. Schließlich wäre es mit Bitcoin möglich, sein ganzes Geld in einem Passwort zu verstecken und derlei Enteignungen zu vermeiden. Wie aber stets hat das Thema Flüchtlinge zu hitzigen Diskussionen geführt – was diesen Artikel zum meistkommentierten des Jahres 2016 machte.

Auch wenn ich bei vielen der Diskussionen, dir wir hier hatten, rückblickend denke, dass ich sie durch eine maßvollere Perspektive hätte vermeiden können – sie haben in jedem Fall Leben in das Blog gebracht. Daher nochmal danke an alle, die mit ihren Kommentaren dazu beitragen, mich zu korrigieren, wenn ich mich in einer Meinung verrenne, die mich ergänzen, auf Rechtschreibfehler hinweisen, und die in einen Austausch mit mir und den anderen Lesern treten. Dasselbe erwarten wir hier auch im folgenden Jahr.

Bis dahin – alles Gute schon mal für 2017!

Über Christoph Bergmann (2691 Artikel)
Das Bitcoinblog wird von Bitcoin.de gesponsort, ist inhaltlich aber unabhängig und gibt die Meinung des Redakteurs Christoph Bergmann wieder ---

3 Kommentare zu Das Bitcoin-Jahr 2016 aus Sicht der Leser

  1. 3209093@iwenfief.com // 31. Dezember 2016 um 18:36 // Antworten

    guten Rutsch und danke für die News.

  2. Danke für deine informative Arbeit!!
    Bitcoinblog gehört schon seit Jahren zu meiner Pflichtlektüre.

  3. “Ich habe einen kleinen (ganz subjektiven) Jahresrücblick verfasst, der meine bisherigen lesenden Eindrücke (als Newcomer) zusammenfasst möchte den hier als Anregung, aber auch in Hoffnung auf konstruktives Feedback teilen.
    Eigentlich war dieser Beitrag schon Anfang Dezember geplant und begonnen, doch erst jetzt komme ich dazu, ihn abzuschließen. Deshalb wird daraus jetzt doch so etwas wie eine Jahreszusammenfassung meiner Erkenntnisse eines rund halben Jahres mit der Blockchain. Der sowohl mein bereits erworbenes Wissen – als auch mein noch tiefes Unwissen widerspiegelt.
    Angesichts des rasanten Tempos mit dem die Technologie fortschreitet und die Projekte aus dem Boden schießen (und verschwinden), sollte ich vielleicht alle 3 Monate, spätestens alle 1/2 Jahr eine solchen zusammenfassenden Beitrag schreiben. Wenn ich es schaffe.
    Hier also meine ganz persönlichen Ansichten zum 2016 State of the Art von Bitcoin, Ethereum und Zcash.
    http://neunmalsechs.blogsport.eu/2016/mein-jahr-mit-der-blockchain/

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